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Matthäus 9,1

Matthäus 9,1

Andachten

Was gibst Du Gott, o meine Seele,
Gott, der dir Alles schenkt und gibt?
Was ist in deiner Leibeshöhle,
Das Ihn vergnügt und Ihm beliebt?
Es muss das Best’ und Liebste sein:
Gib Ihm, gib Ihm das Herz allein.

Meine Seele, du Verlobte deines Jesu, dein Bräutigam hat dir sein Herz geschenkt; ja, du hast Ihm solches selbst genommen: was schenkst du Ihm wieder? Geschenke erfordern Gegengeschenke. Du sprichst: „ich habe nichts, was sollte ich Jesu schenken? Ist doch schon Alles sein, was ich habe.“ Schon recht; gleichwohl bekommt Er vielmals das Beste nicht, was der Mensch hat, und was doch dieser Seelenbräutigam so sehnlich wünscht und verlangt. Was ist dieses? Das Herz. Herz gegen Herz ist sein Begehr. Hörest du nicht, wie inständig Er sich dieses Geschenk ausbittet: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz?“ wie beweglich und durchdringend Er im Texte zum Zöllner Matthäus spricht: „folge mir,“ und wie Er so stark auch an deine Herzenstür klopft, so laut schreit und so süß dir zuspricht: „komm, komm doch her zu mir, ich will dich erquicken“? (Spr. 23,26.) Treue im Glauben, Beständigkeit im Leiden, und eine ungefärbte Liebe ist’s, was Er verlangt. (Offbg. 2,10. Lux. 8,13. Joh. 21,15.) Jeder sollte billig ein Jakobsherz haben, dass er sage: „Herr, ich lasse Dich nicht, Du segnest mich denn;“ ein Assaphsherz, welches spricht: „Herr, wenn ich nur Dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde,“ und ein Hiobsherz, welches ausruft: „Ob mich der Herr gleich töten würde, so will ich dennoch auf Ihn hoffen.“ Ein solches Herz haben die Alten einander gewünscht; dies wünsche ich auch dir. Dein Herz ein Tempel des Heiligen Geistes, eine Ruhestätte Gottes. Das Herz ist dreieckig; anzuzeigen, dass es dem dreieinigen Gott gehöre. Es ist oben offen, unten zu; zu lehren, wie es Gott stets offen, dem Irdischen aber verschlossen sein soll. Es soll nicht lieb haben die Welt, noch was in der Welt ist; Gott aber soll es lieben von ganzem Herzen und von ganzer Seele. – Mein Christ, hast du Ihm auch dies Geschenk gegeben? ganz? hast du nicht ein Herz für Gott, ein anderes für die Welt? Was die Delila zum Simson sagte, das muss auch Gott von dir sagen: „Wie kannst du sagen, du habest mich lieb, so dein Herz doch nicht mit mir ist?“ (Richt. 16,15.) Gott nennst du, die Welt meinst du. Zweiherzig, zweizüngig. Kaltsinniger, du stoßest Gott aus deinem Herzen: wahrlich, Er wird dich wieder aus seinem stoßen! – Herr Gott, ich habe Dein Herz, hier hast Du meines wieder. Ist es unrein, reinige es. Schaff’ in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, gewissen Geist. Ist es verstockt und hart? Erweiche es. Ist es unbeständig? Befestige es. Ist es erkaltet? Flamme es an mit dem Feuer Deiner Liebe. Ist es zu schwach, Jesu zu folgen? Ziehe Du es selbst Ihm nach, so laufe ich in seinen nachgelassenen Fußtapfen. Du, Herzenskündiger, prüfst es: richte es ein nach Deinem heiligen Wohlgefallen. Welt, so ist und bleibt dir nun mein Herz verschlossen; Gott hat es gelenkt, Ihm sei es nun auch geschenkt.

Wem sollt’ ich mein Herz lieber gönnen,
Als dem, der mir das Seine gibt?
Gott muss ich meinen Herzlieb nennen,
Er hat mich bis zum Tod geliebt.
Mein Herz, sein Herz, ein Herz allein,
Soll Sein und keines Andern sein. Amen. (Friedrich Arndt)

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