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Matthäus 8,23

Matthäus 8,23

Andachten

Du, ewiger Sohn Gottes, hast ehemals auch geschlafen! Du hast alle Schwachheit der Kinder Adams empfinden müssen, bis Du im Grabe die Gestalt des sündlichen Fleisches auf ewig ausziehen konntest. Aber, o wie heilig war Deine Ruhe! Ja, Herr Jesu, Du konntest sagen: „Der Vater lässt mich nie allein; denn ich tue allezeit, was Ihm gefällt.“ So schliefst Du im Schiff. Das Meer wütete und wallte, Deine Jünger sahen den Tod; Du aber konntest mit Recht fragen: „Warum seid ihr so furchtsam?“ Heiliger Heiland, Dein menschliches Leben auf dieser Erde heiligt das arme Leben Deiner Gläubigen. Jesus Christus ist für uns gestorben – so sagt Dein Wort – dass wir, wir wachen oder schlafen, zusammen mit Ihm leben sollen. (1. Thess. 5,10.) O so heilige Dir denn auch meine Ruhe in dieser Nacht, und so lange noch Sonne und Mond über mein Haupt untergehen sollen. Nun ist es finster geworden um mich her: lass mir das Licht Deines Angesichts leuchten und sei mir gnädig. Nun vergesse ich Sorge und Kummer: lass mich Dein auch im Schlafe nicht vergessen. Nun schweigen meine Lippen: lass meine Seele auch im Schlafe zu Dir beten. Herr, heilige meine Ruhe; reinige mein Herz, dass kein unreiner Traum mein Herz beflecke und Deinen Geist betrübe. Sei Du mein Traum, meine Freude und Wonne. – Der Schlaf hemmt auf einige Stunden jede meiner Beschäftigungen mit den Dingen dieser vergänglichen Welt; aber die Verbindung der Gläubigen mit ihrem Jesu ist nicht von dieser Welt. Sie ist himmlisch; denn Du bist der Herr vom Himmel. Und wenn wir in den namenlosen Augenblicken, die der Mensch Jahre nennt, das Bild des ersten Menschen getragen haben, der von der Erde und irdisch war: so sollen wir durch alle Ewigkeiten das Bild des andern Menschen tragen, der der Herr vom Himmel ist. O Immanuel, verbinde meine Seele mit Dir im festen Glauben, in der lebendigen Liebe, im unverbrüchlichen Gehorsam, und in der fröhlichen Hoffnung! In der Ewigkeit werden wir erfahren, was Du Deinen Freunden – auch schlafend geben konntest. Amen. (Friedrich Arndt)


Es ist denjenigen zum Trost, die auf Schiffen in See stechen und dort oft in Gefahren sind, daran zu denken, dass sie einen Retter haben, auf den sie vertrauen können und zu dem sie beten können, der weiß, was es heißt, auf dem Wasser zu sein, und dort in Stürmen zu sein. Diejenigen, die mit Christus über den Ozean dieser Welt schiffen, müssen mit Stürmen rechnen. Seine menschliche Natur, unserer in allem außer der Sünde gleich, war beunruhigt, und er schlief diesmal, um den Glauben seiner Jünger zu prüfen. Sie kamen in ihrer Angst zu ihrem Meister. So ergeht es einer Seele; wenn Lüste und Versuchungen aufkommen und toben, und Gott, wie es damals war, schläft, bringt sie das an den Rand der Verzweiflung. Dann fleht sie um ein Wort aus seinem Mund: Herr Jesus, bleibe nicht untätig wegen mir, oder ich bin nicht mehr.

Viele, die echten Glauben haben, sind darin schwach. Nachfolger Christi neigen dazu, an einem stürmischen Tag durch Ängste beunruhigt zu sein; sie quälen sich selbst, dass die Dinge um sie herum schlecht sind und dass sie mit unguten Gedanken noch schlimmer sein werden. Große Stürme voller Zweifel und Furcht in der Seele, unter der Macht des Geistes der Gebundenheit, enden manchmal in einer wunderbaren Ruhe, die durch den Geist der Geborgenheit geschaffen und ausgesprochen wird. Sie waren erstaunt. Sie hatten noch nie gesehen, dass ein Sturm sich sofort in absolute Stille verwandelt. Er kann dies tun, kann alles tun, das Vertrauen weckt und in Ihm Trost schenkt, am stürmischsten Tag, mit oder ohne (Jesaja 26,4). (Matthew Henry)


Und Jesus trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm.

Mein Christ, der heilige Geist hat ein Schiff gebaut, welches immerfort über ein weites, wüstes Meer nach einer andern Küste hinübersteuert. Christus selbst ist sein Kiel und fester Grund, das Wort und die heiligen Sakramente sind seine Wände, die Gnaden und Verheißungen Gottes sind sein Dach, seine Fahne ist das Kreuz. Unscheinlich und verächtlich ist es vor der Welt. Es hat weder der Welt Schmuck noch weltliche Waffen. Es geht ihr viel zu still über die Flut. Die Flut aber ist die Welt selbst mit ihrem Abfall, ihren Sünden und Gräueln. Sie ist grundlos wie das Meer. Welt und Sünde haben keinen Grund. Es steht kein Fels drinnen. Was untergeht, geht zu Grunde, und findet doch keinen Grund. Welt und Sünde gehen im täglichen Wellenschlage. Sie können keine Ruhe haben, eben weil sie keinen heiligen Grund haben. Auf dieser Flut fährt das Schifflein. Die Küste, nach der es steuert, ist das Reich der Herrlichkeit, das ewige Leben, die wahre neue Welt, das einzige feste Land, das irgend gefunden werden kann. In diesem Schiffe ist Jesus Christus. Ohne ihn keine Kirche. Sie wäre ein steuerloses Wrack, wenn wir ihn im Wort und Sakrament und im Glauben nicht darin hätten. In dieses Schiff hat der Herr auch dich aufgenommen. In deiner Kindheit brachten deine Eltern und Pathen auch dich vor ihn und baten ihn: „Herr, gönne dem Kinde ein Plätzchen in deinem Gnadenreiche.“ Er hat es getan, er hat dich angenommen, bis heute bist du mit in dem Schiffe gefahren.

Herr Jesu Christe, wir danken dir, dass du das Gnadenschiff, deine Kirche, dein Reich hienieden gebaut hast. Wir danken dir, dass du auch uns arme mit Sünde und Schuld belastete Leute in dasselbe hineingenommen hast. Wir danken dir, dass du auch uns an jener seligen Küste der triumphierenden Kirche einen Platz bereitet hast, da wir unseren Fuß auf festes Land, setzen dürfen. Da wallt ja keine Flut mehr, da braust kein Sturm mehr, da gibt es keinen Schiffbruch mehr. O Herr, gib Gnade, dass wir bis ans Ende in diesem deinem Schifflein bleiben. Lass uns aber auch nie vergessen, wem das Schiff gehört, wer uns aus Gnaden eingenommen hat, und wohin wir wollen. Lass uns bei dir im Schiffe bleiben, lass uns dich als Steuermann behalten. Behüte uns vor Allem, dass wir im Sturme und Wetter nicht von dir abfallen, und wenn das Schiff an der Küste der Heimat landet, nicht hinausgestoßen werden auf das Meer, das in Ewigkeit nicht stille werden kann. Amen. (Friedrich Ahlfeld)


Matth. 8, 23. 24. Und Jesus trat in das Schiff und seine Jünger folgten ihm. Und siehe, da erhob sich ein groß Ungestüm im Meer, also, dass auch das Schifflein mit Wellen bedeckt ward.

Unzählige Male ist das ganze Menschenleben mit einer Meerfahrt verglichen worden. Von der Stunde an, wo wir in dies arme Leben hereintreten, schwimmen wir auf dem wogenden Meere. Unser Lebensschifflein geht auf und nieder. Bald liegen Tage vor uns, die einem schönen Meeresspiegel gleichen. Ein günstiger Wind fährt freundlich über denselben hin, dann kommen wieder Tage des Sturms und der Angst, wo wir fürchten, von den Wogen verschlungen zu werden. Jeder aber sehnt sich nach einem jenseitigen Festlande, wo kein Sturm mehr wehet. Nun ist aber schon ein Schiffbruch draußen auf dem Meere etwas gar Betrübtes. Was drängt sich da für Angst in Minuten oder Stunden zusammen. Und je mehr die Kräfte abnehmen, um so banger klopft das Herz. Wie nun erst, wenn einer am inwendigen Menschen Schiffbruch gelitten hat! Sein Schiff, in dem er gefahren, seine irdischen Güter, seine irdischen Stügen, seine Kräfte und sein Leben zerschellen in dem Sturme. An dem Lande der Gnade und des Friedens aber hat er keinen Teil. O, liebe Christen, was muss sich da Alles in die letzten Stunden oder Minuten zusammendrängen! Gott behüte uns vor solchem Schiffbruch und Ende. Willst du davor bewahrt bleiben, so lass dir bei Zeiten raten. Nimm Jesum Christum als Steuermann in dein Lebensschiff auf.

Herr Jesus Christus, du bist mit den Deinen überall gewesen: im Tempel, im Hause, auf dem Wege, auf dem Berge, auf dem Meere und in der Wüste. Du bezeugst uns damit, dass du uns begleiten willst auf allen unseren Wegen. O lieber Herr, so gib uns doch Gnade, dass wir dich im Glauben immer bei uns wissen, aus dir und vor dir wandeln, und uns in kindlicher Zuversicht auf dich verlassen. Lass uns nicht allein fröhliche und getroste Christen sein, wenn wir deine Gnade und Hilfe von Stunde zu Stunde sehen und fühlen. Lass uns des gewiss bleiben, dass du im Sturm der Trübsal und Anfechtung eben so bei uns bist wie in der freundlichsten Führung. Du willst ja nur prüfen, ob wir uns in Nacht und Sturm so getrost auf dich verlassen, wie in guten Tagen. So lass uns auch heute nur mit dir und im Vertrauen auf dich den Tag verbringen. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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nt/40/matthaeus_8_23.txt · Zuletzt geändert: von aj
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