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Matthäus 8,1

Matthäus 8,1

Andachten

Da er aber vom Berge herabging, folgte ihm viel Volks nach. Und siehe, ein Aussätziger kam, und betete ihn an, und sprach, „Herr, so du willst, kannst du mich wohl reinigen.“

Der Herr hatte auf dem Berge seine Antrittspredigt gehalten. Du kannst sie lesen in den drei Kapiteln, die unserem Text vorangehen. Sie war nun aus. Jesus stieg vom Berge, von seiner Kanzel, herab. War er nun fertig? Er hatte ja eine so treffliche Predigt gehalten, war denn das nicht genug? Nein. Ins Leben muss das Evangelium hinein. Er hatte gepredigt: „Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.“ Da kommt ein Leidträger, ein Aussätziger, und er tröstet ihn; nicht mit armen schalen Worten, sondern mit tatsächlicher Hilfe. Zumeist ergreifen wir das Evangelium zuerst mit dem Kopf, mit dem Verstand. Wir erkennen seine Wahrheit mit unserem Denken. Und wenn wir nicht Alles damit ergründen können, erscheint uns doch das, was wir begreifen, so groß und herrlich, dass wir darum das, was wir noch nicht begreifen, gern glauben. Unser Christentum ist zuerst meistenteils ein Christentum in Gedanken, im Kopf. Das ist auch die Weisheit auf dem Berge. Dabei kann es aber nicht stehen bleiben. Herunter muss es von dem Berge in die Ebene. Und wo ist die Ebene? Das Herz, das Leben, die lebendige Tat ist die Ebene. Ist nun Christus bei dir von dem Berge schon herabgegangen? Er muss aber herunter kommen ins Herz, wenn in dir wirklich neues Leben gedeihen soll. Ihr seid oft in der Kirche gewesen. Ihr habt euch an mancher Predigt erbaut und habt ihr etwa nachgerühmt: „Die ging recht ins Herz, die traf recht!“ Aber wenn ihr nach Hause. kamt, nahm dann euer Leben eine andere Gestalt und Farbe an? Sah man es denn, dass Christus euer Herz gerührt hatte? In den meisten Fällen müsst ihr antworten: „Nein, ich stimmte ganz wieder meine alte Weise an.“ Es war nachher wie vorher. Das Herz blieb in der Welt. Da seid ihr mit oben gewesen bei Christo auf dem Berge, aber er ist nicht mit heruntergekommen.

Ja Herr, das Leben, das ganze Leben muss dein heiliges Evangelium durchdringen. Wie die Luft den ganzen Körper durchzieht, wie sie in die Tiefen der Erde und des Meeres Wege findet, soll dein heiliger Lebensodem Alles erfüllen und heiligen. Ach, Herr, gib uns heute das Gefühl deiner heiligen Nähe. Gib uns solch Wohlgefallen an deinem Geleite, dass wir dich immer bei uns haben wollen, auch wo wir nicht durch den Sonntag, den Glockenklang und das Evangelium in deine Nähe gerufen sind. Amen. (Fr. Ahlfeld)


Vater über Alles, was Kinder heißt im Himmel und auf Erden, ich muss Dir klagen, dass mein Herz den großen Glauben des heidnischen Hauptmanns zu Kapernaum nicht besitzt, sondern manchmal so kleinmütig ist, dass der glaube kaum schimmert wie ein Fünklein unter der Asche. Ach, stärke meinen Glauben, wenn er schwach wird, erleuchte meinen Verstand, und vertreibe die finstern Wolken der Einwendungen meines Fleisches und Blutes, und lass Deine unendliche Barmherzigkeit gegen den armen Sünder sich lebendig und kräftig an meiner Seele offenbaren, dass ich Dich liebe mehr um Deinet-, als um meinetwillen. Ich winde mich in meiner Glaubensschwachheit als ein schwaches Gewächs um Dich, Herr Jesu, als den Baum des Lebens, und falle in Deine Gnadenarme: bitte Du für mich und stärke mich, dass mein Glaube nicht aufhöre. Biete mir Deine Gnadenhand, dass ich nicht gar versinke. Lass das glimmende Fünklein, das Du in mir angezündet hast, mir selbst zusprechen: was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, ich werde Ihm doch noch danken, dass Er meines Angesichts Hülfe und mein Gott ist; ich bin und bleibe doch Dein Kind, das Du lieb hast, und das Dich lieb hat, was auch das böse Dichten und Trachten des Leibes und Todes will dawider reden; ich bin selig, aber noch in Hoffnung, wenn ich schon umhüllt bin mit mancherlei Schwachheiten. Unterdes bitte ich Dich, Herr, mein Gott, mehre meinen Glauben, meine Hoffnung, meine Liebe, nimm mich mir und gib Dich mir zum alleinigen und völligen Eigentum. Gib, dass ich durch Deine stärkende Gnade im Glauben immer beständig, fröhlich in Hoffnung, getröstet in Trübsal und tätig sei in den Werken und Früchten des Glaubens, und dass ich Deine Freundlichkeit und die Süßigkeit Deiner Liebe schmecken, recht fühlen und empfinden möge bis an mein seliges Ende, und alsdann mit vollen Segeln des Glaubens einfahren in den Hafen meiner seligen Ewigkeit. Amen. (Friedrich Arndt)


Dieser Vers bezieht sich auf den Schluss der vorhergehenden Rede. Die, denen Christus sich vorstellte, wollen mehr von ihm wissen. (Matthew Henry)

Predigten

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