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Matthäus 26,63

Matthäus 26,63

Andachten

Der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagest, ob du seiest Christus, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: „Du sagst es!“
Der Priester fragte Jesus nach seinem königlichen Recht, das in seiner Sohnschaft Gottes seinen Grund hat, und Jesus antwortete ihm: So ist es, aber nicht ich sprach die hohen Namen aus, die meine Herrschaft verkünden und meine Gemeinschaft mit Gott preisen. Du hast sie genannt, nicht ich. Du hast ausgesprochen, was ich bin und was du sagst, ist so, wie du es sagst. Nicht erst im Gerichtssaal und in den Banden wurde er unfähig, seine Herrlichkeit auszurufen; er hat es nie gekonnt. Schweigend ging er hinab in den Jordan; da kam die himmlische Stimme. Der Vater sprach, nicht er, und bezeugt ihm, dass er der Sohn seines Wohlgefallens ist. Du sagst es, war die selige Antwort Jesu, mit der er den Willen des Vaters zum seinigen macht. Das war der Anfang Jesu. Schweigend kam er aus der Wüste zum Täufer zurück. Da sagte dieser: Sieh, Gottes Lamm, das die Sünde der Welt wegträgt! Du sagst es, war die Antwort Jesu; er gab sein Ja zu dem, was ihm Johannes als sein Amt und Werk beschrieb. Er nahm seine Jünger zu sich und gab ihnen seine Gemeinschaft, und als die Zeit kam, um nach Jerusalem zu gehen, fragte er sie: wer sagt ihr, dass ich sei? Du bist der Christus, sagte Petrus. Du sagst es, sagte Jesus. Er hat ihm nicht selber seinen Namen vorgesagt und ihn nicht durch ein Gebot zum Bekenntnis verpflichtet. Es muss das eigene Wort des Jüngers sein, das er deshalb spricht, weil der Vater es ihm geoffenbart hat. Als er aber das große Wort sprach, mit dem er sich Jesus ganz ergab, da empfing er auch die Antwort Jesu, die seinem Bekenntnis die Gewissheit gab. Als er zum Beginn seines Leidens nach Jerusalem kam, rief nicht er selbst in die Stadt hinein: Siehe, dein König kommt zu dir. Das war das Amt seiner Jünger; ihre Pflicht war es, mit lautem Ruf den zu ehren, der im Namen Gottes kommt. Als aber seine Feinde ihm zumuteten, dass er sie schweigen heiße, sahen sie zu ihrer Überraschung, dass ihr Bekenntnis ganz und gar das seine war. So handelt er nun auch vor dem Rat. Er schwieg und nötigte dadurch Kaiphas zum Sprechen. Sage du, was du als mein Ziel und Amt erkennst! Und als er den Namen sprach, neben dem es keinen höheren Namen gibt, antwortete er: So ist es, wie du es sagst. Das war nicht eine absonderliche Eigentümlichkeit Jesu, sondern kam aus seinem Amt, dass er der Zeuge für die Wahrheit ist. Die Wahrheit spricht selbst für sich und das Licht scheint durch sich selbst, und Jesu Amt ist es, dass er durch sein Zeugnis die Wahrheit dem bestätige, der sie kennt. Das ist auch heute sein Gebot an seine Christenheit. Schweigend in stiller Verborgenheit tut er sein Werk: sagt ihr, was ich bin. Es ist die Sache seiner Christenheit, seinen Namen zu nennen und ihn zu verkündigen. Wenn wir uns aber zu ihm bekennen, so sagt er: ihr nennt mich Meister und Herr; ich bin es auch; ihr glaubt es mir, dass ich in meiner Gottheit bei euch bin; es ist so, wie ihr es sagt; ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.
Dich zu bekennen, ist, Herr Christus, der selige Beruf deiner Christenheit. Wie wir uns zu Dir bekennen, bekenne Dich auch zu uns. Gib uns zu Deinem Wort Deine Kraft, die es wahr macht, und zu unserem Dienst Deinen Geist, der ihn heilsam macht. Amen. (Adolf Schlatter)


Und der Hohepriester antwortete und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, dass du uns sagst, ob du seist Christus, der Sohn Gottes. Jesus sprach zu ihm: Du sagst es. Doch sage ich euch: Von nun an wird es geschehen, dass ihr sehen werdet des Menschen Sohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen in den Wolken des Himmels. Da zerriss der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat Gott gelästert; was bedürfen wir weiter Zeugnis! Siehe, jetzt habt ihr seine Gotteslästerung gehört. Was dünkt euch? Sie antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig!
Welches ist also die Ursache des Todesurteils? Es ist die: Jesus hat Gott gelästert; und das Gesetz gebietet, die Gotteslästerer zu töten. Womit hat er denn Gott gelästert? Damit, dass er ein Mensch ist und macht sich selbst zu Gottes Sohn. Er ist aber dennoch Gottes Sohn, und was er beschworen hat, das hat er besiegelt mit vielen Zeichen und Wundern. Deswegen hat er Gott nicht gelästert, sondern der Wahrheit und Gott die Ehre gegeben. Fasse ein jeder in seine Ohren, was hier geschieht. Dem Sohn Gottes wird hier die schwerste und Hauptsünde aufgelegt, dass er Gott gelästert habe. Er wird verurteilt und gekreuzigt, als einer, der nicht nur das erste Gebot übertritt: Du sollst keine andern Götter haben neben mir, sondern der sich selbst zu einem Gott neben Gott macht. Das ist die Sünde aller Sünden, aus der alle Sünden in die Welt geflossen sind. Es ist die Sünde des menschlichen Hochmutes, der sich erhebt über alles, was Gott und Gottesdienst heißt, niemand höher dient und ehrt als sich selbst, und seinen eigenen Willen zu Gottes Willen, seine Weisheit zur Allwissenheit macht. Der Hochmut ist es, der das erste Gebot über den Haufen wirft, und dieser Hochmut ist die menschliche Grundsünde, die fein einziges Gebot Gottes stehen lässt. Diese unsere allgemeine Sünde ist Christo schuld gegeben und aufgelegt, wiewohl er, der in göttlichen Ehren hätte stehen können, ist von Herzen demütig gewesen und sich als den Geringsten unter die Obrigkeit sündiger Menschen gestellt hat und ein Knecht geworden ist.

Es ist unsere Sünde, es ist der Welt Sünde, welche hier auf Jesum gelegt wird. Es ist aber bemerkenswert, dass das im hohen Rate von dem Hohenpriester geschieht. Jesus sollte als das unschuldige Lamm Gottes der Welt Sünde tragen. Es war des jüdischen Hohenpriesters Werk, dass er das Lamm untersuchte, ob es tadellos war. Das hat er getan, er hat nichts auf Jesum bringen können. Es bleibt noch das zweite hohepriesterliche Werk übrig, dass nach dem Gesetze die Sünde des Volkes auf das Lamm gelegt wird, damit das Lamm sie mit seinem Tode büßt. Auch das tut Kaiphas, und legt der Welt Sünde auf Jesum, indem er ihn als einen Gotteslästerer zum Tode verdammt. Er muss dem Gesetze dienen, und weiß es selbst nicht; er glaubt seinen eigenen Willen zu tun und muss Gottes Rat erfüllen. Alles ist in dem Leidenswerke göttlich, und selbst die Bösewichter tun, was Gottes heiliger Ratschluss von Ewigkeit her ist. Gottes Sohn wird an unserer Statt zum Tode verurteilt, damit er mit seinem heiligen, teuren Blute ein Lösegeld für unsere Seelen gäbe und uns zum ewigen Leben brächte.

Heiliger, ewiger Sohn Gottes, unser barmherziger Heiland! Du hast Dich selbst eingestellt für unsere Missetaten, und von schnöden Sündern verdammen lassen um der Sünde willen, die unsere Sünde ist. Wir waren Übertreter des Gesetzes Gottes, Du aber hast das Gesetz Gottes erfüllt, damit Du unsere Übertretung auf Dich nehmen könntest. Wir haben Gott nicht geehrt, nicht geliebt noch ihm gedient, das hast Du gelitten und gebüßt aus Liebe und Gehorsam gegen Deinen Vater. Errette uns nun aus allen unsern Missetaten, gib uns wahre Reue und Buße samt einem unbeweglichen Vertrauen zu Dir, dass Du der ewige Sohn Gottes bist, und mit Deinem heiligen, teuren Blute uns eine Erlösung erworben hast, welche allein und vollkommen unsere Missetaten tilget und uns zu Kindern Gottes und Erben des ewigen Lebens macht, der Du sitzt zur Rechten der Kraft und kommen wirst in den Wolken des Himmels. Amen. (Kornelius Münkel.)

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nt/40/matthaeus_26_63.txt · Zuletzt geändert: von aj
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