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Matthäus 26,26

Matthäus 26,26

Andachten

Das ist Mein Leib - das ist Mein Blut.

Von welchem Leib Christi ist hier die Rede? Es ist derselbige einige Leib des Menschensohnes, in dem, als Er auf Erden wandelte, die Fülle der Gottheit wohnte leibhaftig; es ist der Leib des Menschensohnes, den Er für die Sünde der Welt in den Tod dahingegeben hat, das Blut, das Er vergossen hat zur Vergebung der Sünden; es ist der Leib des Menschensohnes, den sie in das Grab gelegt haben, der aber nicht die Verwesung gesehen hat, sondern am dritten Tage aufgeweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters; es ist der Leib des Menschensohnes, der auf dem Thron sitzt zur Rechten des Vaters; der Leib, welcher nichts anderes ist als eine Gottesfülle, das heißt ein Gefäß des Gotteslebens, eine Quelle aller Lebenskräfte. Und solche Lebenskräfte des Leibes und Blutes JEsu Christi, unseres gekreuzigten und auferstandenen HErrn, empfangen wir in Gemeinschaft des Brotes und Weines. Warum aber gibt Er sie uns nicht frei und unmittelbar aus Seiner Hand, sondern in der Gemeinschaft des armen irdischen Brotes und Weines? Ei, verstehst du nicht Sein Erbarmen, das sich gern herablässt zu unserem schwachen Glauben und ihm im Brot und Wein ein Pfand gibt, daran wir uns halten sollen und wissen: In diesem Augenblick, da ich dies Brot esse und diesen Wein trinke, dringen die ewigen Lebenskräfte des Leibes und Blutes unseres HErrn in mich ein! Drum, selig, selig, selig, wer zu dem Abendmahl des Lammes berufen ist! Amen. (Theobald Wunderling.)


Da sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach es und gab es seinen Jüngern und sprach: „Nehmet, esst; das ist mein Leib.“ Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: „Trinkt alle daraus. Das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.“

Die Jünger sagten: Der Tod trennt ihn von uns. Jesus sagte: Ich bleibe wirksam in euch; mein Leib ist das Brot, das euch nährt. Die Jünger sagten: Der Tod zerstört seinen Leib. Jesus sagte: der Tod macht aus meinem Leib eure Speise. Die Jünger sagen: Am Kreuz wird sein Blut verschüttet. Jesus sagte: Am Kreuz wird mein Blut zum belebenden Trank für euch. Die Jünger sagten: Seine Kreuzigung ist die schwerste Schuld. Jesus sagte: Mein Kreuz bringt euch die Vergebung der Sünden. Die Jünger sagten: Jetzt wird uns unser Herr geraubt. Jesus sagte: Mein Tod stellt euch in den neuen Bund. Er sprach aber nicht nur, er handelte und gab ihnen seinen Leib und sein Blut. Sein Abschied von ihnen geschah so, dass er sie begnadete und begabte. Alles gab er ihnen, was er hatte, sein eigenstes Eigentum, seinen Leib und sein Blut, sich selbst. Er gab es Gott und darum gab er es auch seinen Jüngern. Dadurch hat Jesus die Christenheit mit seinem Tisch beschenkt, an dem er sie begnadete. Er gab seinen Leib und sein Blut seinen Jüngern, weil sie seine Boten waren; was ihnen gegeben war, war allen gegeben. Der Leib und das Blut Jesu sind der gemeinsame Besitz der Christenheit. Er sammelt sich um seinen Tisch, ob der Kreis der Versammelten klein oder groß sei, immer ein Teil der einen Christenheit. Das Abschiedsmahl Jesu war ein festliches Mahl; denn Jesus schloss seine Gemeinschaft mit den Jüngern mit der Danksagung. An dieser Danksagung hat die ganze Christenheit Anteil. Sie vereint sich am Tisch Jesu nicht zur Beweinung ihrer Schuld oder zur Erweckung einer Sehnsucht, sondern zum Danken, damit sie nicht vergesse, dass alles, was sie besitzt, ihr von Jesus durch seinen Tod erworben ist. Sie sieht im Licht des Kreuzes ihre gemeinsame Schuld und sieht, dass sie ihr vergeben ist. Sie schaut ihren unsichtbaren Herrn an seinem Tisch und sieht, dass er ihr seine Gemeinschaft für immer gegeben hat. Darum wird sie am Brot und Wein Jesu froh und feiert die göttliche Gnade.
Du hast, o Jesus, Deinen Leib und Dein Blut Gott dargegeben; darum sind sie unsere Speise. Du hast sie für Gott geheiligt; darum heiligen sie uns. Du hast Gott durch sie verherrlicht. Darum bringen sie uns die Vergebung der Sünden und Deinen Frieden. Gib mir und Deiner ganzen Christenheit, dass wir Dir mit ganzem Glauben und ganzem Gehorsam Dank sagen. Amen. (Adolf Schlatter)


Nehmt hin und esst, das ist Mein Leib; nehmt hin und trinkt, das ist Mein Blut.
So redete Jesus bei der Einsetzung des heiligen Abendmahls, und drückte dadurch ein großes Geheimnis aus, welches zum Neuen Testament gehört. Zur Zeit des Alten Testaments hatte man Schatten der zukünftigen Güter, und nicht das Wesen der Güter selber, Hebr. 10,1. Man hatte also Opfer als Vorbilder des Leibes und Blutes Jesu, aber nicht den Leib und das Blut Jesu selber. Jene Opfer wurden dem großen Gott dargebracht: hingegen wurde der Leib Christi damals noch nicht selber für die Menschen hingegeben oder geopfert, und Sein Blut noch nicht selber für sie zur Vergebung der Sünden vergossen. Die Israeliten aßen auch von denselbigen Opfern, und kamen dadurch, wie Paulus 1 Kor. 10,18. sagt, in die Gemeinschaft des Altars: das ist, sie bekannten durch das Essen, dass das Opfer für sie auf dem Altar verbrannt worden sei, und ihnen gelte; den geopferten Leib Jesu aber konnten sie noch nicht essen, und Sein vergossenes Blut noch nicht trinken, weil sie noch nicht wesentlich vorhanden waren. Nun unterscheidet sich aber das Neue Testament dadurch von dem Gesetz oder von dem Alten Testament, dass man in jenem das Wesen der Güter selber hat. Wir essen also unter dem Neuen Testament, wie die Worte Jesu selber anzeigen, den verklärten und mit den Kräften der Gottheit erfüllten Leib Christi nach seinem Wesen, und trinken auch Sein verklärtes Blut nach seinem Wesen. Auch bei dem ersten Abendmahl wurde etwas von dem Leib und Blut Jesu abgesondert, und als unsichtbar und verklärt den Aposteln gegeben. Paulus sagt Hebr. 1310.11.12.: wer noch der Hütte pflege, oder an den Satzungen des Alten Testaments habe, dürfe nach denselben nicht von dem Altar des Neuen Testaments essen, folglich den Leib Jesu nicht wesentlich genießen, denn nach jenen Satzungen haben die Leichname aller Tiere, deren Blut in das Heilige gebracht worden, außer dem Lager Israels müssen verbrannt werden, und Niemand habe davon essen dürfen. Nun habe zwar Christus auch außer dem Lager Israels, das ist außer der Stadt Jerusalem gelitten, und sei dadurch ein Sündopfer für die Menschen worden: auch sei Sein Blut in das himmlische Heiligtum gebracht worden, und doch esse man Seinen geopferten Leib: folglich gelten die Rechte des Alten Testaments in diesem Stück nicht mehr. Es ist klar, dass Paulus hier von dem wesentlichen Leib Christi, den man esse, und nicht nur von der gläubigen Zueignung Seines Opfers rede, denn diese Zueignung war bei dem Sündopfer auch zur Zeit des Alten Testaments erlaubt. Wir essen also den wesentlichen Leib Christi mit dem Brot, und trinken Sein Blut mit dem Wein, damit wir vergewissert werden, dass Sein Opfer auch uns gelte, aber auch damit wir zur innigsten Gemeinschaft mit Jesu Christo selber gelangen. Was haben die Gläubigen des Neuen Testaments Gutes vor Anderen, und was haben sie Schönes vor Anderen? Sie haben Korn, das ist ein Brot, das Jünglinge, und Most oder Wein, der Jungfrauen zeugt, Zach. 9,17. Geistesstärke und Reinigkeit soll man also durch den Leib und das Blut Jesu erlangen. Den Müden soll dadurch eine neue Kraft geschenkt, und die hässlichen Seelen sollen dadurch verschönert werden. (Magnus Friedrich Roos)

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nt/40/matthaeus_26_26.txt · Zuletzt geändert: von aj
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