Psalm 78,2
Andachten
Ich will meinen Mund auftun zu Sprüchen, und alte Geschichten aussprechen.
Dieser Spruch wird Matth. 13, 35. ff. angezogen und auf Christum gedeutet der Seinen Mund in Sprüchen und Gleichnissen aufgetan, und damit verborgener Weise angedeutet, wie die alten Geschichten in Ihm erfüllt seien. Hier haben wir eine hohe vortreffliche Lehre, wie vom Anfang der Welt her Christus unser HErr, der wahre Messias, Gottes Sohn und Seine Wohltaten, Seine Liebe, Erlösung und das ewige Leben durch Ihn sind verkündigt worden, und wie alle Schrift und Weissagungen in Ihm angefangen und in Ihm sich geendigt haben. Darum ist Er der Anfang und das Ende der Heiligen Schrift und unsers ewigen Heils und Seligkeit. Er ist der einige Weg zur Seligkeit; wer Ihn recht erkennt, der hat das ewige Leben, und bedarf nichts mehr zu seiner Seligkeit, weder Bücher noch Kunst; in Ihm ist alles vollendet. Gott hat es beschlossen, dass in Ihm alle Fülle wohnen und alles in Ihm bestehen soll. Und darum ist die Heilige Schrift so kurz, und zeigt allein Christum und verklärt Ihn, und der Geist Gottes zeugt von Ihm in der Schrift und in der Gläubigen Herzen. Und dieweil in Christo allein unsere Seligkeit ist, so ist das die rechte Probe aller Lehre, aller Bücher, aller Bekenntnisse, aller Religionen und Gottesdienste in der Welt, ob auch Christus und Seine wahre Erkenntnis rein dabei sei, und ob Er es auch allein sei mit allen Seinen Wohltaten. Wo nicht, so ist es ein Irrweg und falsche Lehre. (Johann Arnd)