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Psalm 91,1

Psalm 91,1

Andachten

Wie soll ich dem Herrn vergelten alle seine Liebe und Treue, die Er an mir getan? Der Herr hat Großes an mir getan, des bin ich fröhlich. Also. o Du dreieiniger Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist, spricht meine in Deiner Gnade sich freuende Seele, da ich nun abermals unter Deinem Schutz und Beistand ein Jahr glücklich zurückgelegt habe. Ach, Gott, wie teuer ist Deine Güte, dass Menschenkinder unter dem Schatten Deiner Flügel trauen! Sie werden trunken von den reichen Gütern Deines Hauses; Du tränkest sie mit Wonne, wie mit einem Strom; denn bei Dir ist die lebendige Quelle, und in Deinem Lichte sehen wir das Licht. Mein Gott, der Tage im Jahre sind viel, aber der Wohltaten noch viel mehr; Stunden und Minuten im Jahre kann man zählen, aber Deine Wohltaten, die Du mir erwiesen, sind unzählig. Ich danke Dir, dass Du mir dieses Jahr Dein heilig Wort gegeben, und darin mir den Weg zum Himmel und zu meinem ewigen Heile gewiesen hast. Ach, versiegele dasselbe in meinem Herzen, und gib mir Deinen heiligen Geist, dass ich mein Leben darnach einrichten möge. Ich danke Dir, dass Du mich in Deinem heiligen Mahle mit Deinem heiligen Leib und Blut hast gespeist und getränkt. Ach, lass es mir zur dauernden Glaubensstärkung und Lebensheiligung gedeihen. Ich danke Dir, dass Du mir oft die Sünde vergeben und die verdienten Strafen abgewendet hast. Ach, gib Kraft, dass ich mich im neuen Jahre davor hüte und sie nicht wieder vorsätzlich begehe. Ich danke Dir, dass Du meinen Beruf gesegnet, mir Nahrung und Kleidung beschert, mir Gesundheit verliehen, und Unglück abgewendet, mein Kreuz erleichtert, in meinem Elend mich in Gnaden angesehen hast. Du hast mich behütet wie einen Augapfel im Auge. Du hast in Not mich erhört und mein Gebet durch die Wolken vor Deinen Thron lassen dringen. Du hast in meiner Trübsal mir Hilfe gesendet vom Heiligtum, und mich gestärkt aus Zion. Du hast Deinen Segen über mich ausgeschüttet, Du hast Dein Angesicht nicht vor mir verborgen, da ich zu Dir schrie. Du liebreicher Vater hast mich, Dein Kind, an Deiner Hand geführt; Du mächtiger König hast mich, Deinen Untertan, wider meine Feinde beschützt; Du getreuer Hirt, hast mich, Dein Schäflein, auf grüner Aue geweidet. Deine Weisheit hat mich das ganze Jahr hindurch geleitet, Deine Liebe hat mich bedeckt, Deine Hilfe hat mich erfreut, Deine Gnade hat mich erhalten, Deine Allmacht hat mir jederzeit ausgeholfen, Deine milde Vaterhand hat mir Alles gegeben, was ich bedurfte, Dein allsehendes Auge hat Acht auf mich gehabt und meinen Aus- und Eingang behütet, dass mir kein Übel begegnete. Hast Du mich auch zuweilen erfahren lassen viele und große Angst, so hast Du mich doch wieder lebendig gemacht. Hatte ich auch zuweilen viele Bekümmernisse in meinem Herzen, so haben doch Deine Tröstungen meine Seele ergötzt. War mir oftmals Gefahr und Not nahe, so war auch Deine Hilfe nahe, und Dein Engel hat mich behütet auf allen meinen Wegen.

Ach, mein Gott, verzeihe mir aus Gnaden alle Sünden, die ich in diesem Jahre getan habe. Ach, strafe mich deswegen nicht in diesem neuen Jahr, sondern verzeihe sie mir um Jesu willen. Herr, gedenke nicht der Sünden meiner Jugend und meiner Übertretung, gedenke aber meiner nach Deiner Barmherzigkeit um Deiner Güte willen.

Herr, Herr, so beschließe ich denn das Jahr mit Danken, Loben und Beten, und flehe Dich demütig an: bleibe auch mein Schutz und gnädiger Gott in dem neuen Jahre, halte Deine Hand über mich, und lass mich Deinem Schutz, Deiner Liebe und Gnade fernerhin befohlen sein. Amen. (Friedrich Arndt)


Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.

Herr unser Gott, wir danken dir von Herzensgrund für alle deine Güte und Treue, die du im verflossenen Jahr so reichlich uns erwiesen hast. Du hast uns mit unendlichem Verschonen getragen bis hierher. Du hast uns geholfen in so mancher Not, uns getröstet in so manchen schweren Stunden. Du bist mit uns gewesen und hast uns behütet an Leib und Seele, dass uns nichts gemangelt hat; und auch, wo du uns gezüchtigt hast, war es deine Gnade und Liebe, zu unserm ewigen Heil. Herr, wir sagen dir Lob und Dank für das Alles. Wir müssen bekennen: Wir sind zu gering aller Barmherzigkeit und Treue, die du an uns getan hast. Wir haben den Reichtum deiner Gnade so oft verachtet und missbraucht, wir haben mannigfach wider dich gesündigt und dein Gericht verdient. Darum bitten wir dich: Vergib uns all unsre Schuld, und weil wir morgen nach deinem Willen ein neues Jahr beginnen, so schenk uns deinen Geist, dass wir mit dem alten Jahr alle alten Sünden ablegen und mit dem neuen Jahr ein neues Leben anfangen, und dir darin dienen in neuem Gehorsam. Zieh deine Hand nicht von uns ab; verlass uns nicht, Herr, unser Heil; sei mit uns, wie du bisher mit uns gewesen bist. Sende uns deine heiligen Engel, dass sie uns und unsre Kinder, und alle, die wir lieb haben, behüten auf allen Wegen. Lass deine Augen auch im neuen Jahre offen stehen über diesem Hause bei Tag und bei Nacht, du treuer Hüter Israels. Mache das Jahr, das vor uns liegt, für uns alle zu einem Jahr des Heils und der Gnade. Was du uns auch gibst oder nimmst, erhalte uns nur in der Gnade Jesu Christi, in der Liebe Gottes, in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes, allezeit und bis ans Ende, damit, wenn es unser letztes Jahr wäre, wir können in Frieden dahinfahren. Amen.(Adolf Clemen)


Wer unter dem Schirme des Höchsten sitzet und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg!

Der Herr ist Schirm und Schild, ein Schatten in der Hitze der Trübsal, der uns die Müdigkeit benimmt, uns erquickt und stärkt, wenn wir unter seinen Schatten fliehen. Die Zaghaftigkeit des menschlichen Herzens ist die Quelle aller Leiden. Unglaube die Mutter aller Angst und Bangigkeit im Leiden. Wer Gott zum Freunde hat, wer an seine schützende und schirmende Hand glaubt, die Tag und Nacht ausgereckt ist, uns zu bedecken, und ohne welche uns kein Haar gekrümmt werden kann; wer, sage ich, diese Hand im Glauben erfasst, was sollte der fürchten? Wir suchen Schutz bei Menschen, und sie können uns dennoch nicht schützen, wohl aber durch ihren Schutz im Vertrauen auf den Schutz des Herrn schwächen und am Ende sitzen lassen. Darum drückt sich Jeremia (17,5.) so stark aus, indem er spricht: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und Fleisch für seinen Arm hält, und (wohlgemerkt!) mit seinem Herzen vom Herrn weicht. Wer nämlich so allein auf Menschen-Hilfe traut, dass er von Gott gar nichts erwartet oder nicht glaubt, dass Gott es ist, der ihm durch Menschen hilft, der ist verflucht und wird den zukünftigen Trost nicht sehen, sondern in der Dürre verlassen bleiben. Aber gesegnet ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist. Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt und am Bach gewurzelt, dessen Blätter auch in der Hitze der Trübsal nicht verwelken, sondern immer grün bleiben. Ja wahrlich, die Hoffnung auf den Herrn ist ein Immergrün, trägt immer Früchte, zu jeder Jahreszeit, Hitze und Kälte kann sie nicht in ihrer Fruchtbarkeit stören; sie trotzt allen Stürmen und allen Gefahren, und bleibt noch, wenn Alles untergeht. (Johannes Evangelista Gossner)

Predigten

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