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Psalm 92,2

Psalm 92,2

Andachten

Es ist ein köstlich Ding, dem HErrn danken, und lobsingen Deinem Namen, Du Höchster.
Es werden etliche Dinge, die sich bei einem wahren Christen finden sollen, in der Heiligen Schrift köstlich genannt. Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HErrn hoffen, Klagl. Jer. 3,26. Der verborgene Mensch des Herzens unverrückt mit sanftem und stillem Geist ist köstlich vor Gott, 1 Petr. 3,4. Es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, Hebr. 3,9. Der Weg der Liebe ist köstlicher, als alle besonderen Gaben, welche mit einem Unterschied von Gott ausgeteilt werden, oder hat einen Vorzug vor denselben. Es ist aber auch ein köstlich Ding, dem HErrn danken, und lobsingen Deinem Namen, Du Höchster, des Morgens Deiner Gnade, und des Abends Deiner Wahrheit verkündigen. Dieses Danken und Lobsingen ist köstlich, weil dadurch Gott recht deutlich und ausdrücklich Ehre gegeben wird, und weil das Ziel, worauf alle gottesdienstlichen Übungen und alle Werke der Geschöpfe hinausgeführt werden, dieses ist, dass in allen Dingen Gott gepreist werde durch Jesum Christ, 1 Petr. 4,11. Es ist köstlich, weil es dasjenige, worauf Gottes Augen mit Wohlgefallen sehen, bei den Menschen voraussetzt, nämlich den Glauben, und es ist auch darum köstlich, weil das Herz des Menschen dadurch aufgeheitert und über den düstern Nebel der Bekümmernisse erhoben wird. Endlich ist es auch deswegen köstlich, weil es die eigentliche Vorübung auf den Himmel ist, als in welchem, wie die Offenbarung Johannis lehrt, in dem höchsten und völligsten Verstand erfüllt werden wird, was Ps. 84,5. gesagt ist: wohl denen, die in einem Hause wohnen, die loben dich immerdar! Man hat nicht nötig, zu fragen, für was man dem HErrn danken, und weswegen man Seinem Namen lobsingen solle. Man darf nur an Seine Gnade denken, welche alle Morgen neu ist, sich durch den Schutz, den man in der Nacht genossen, deutlich erwiesen hat, und etwa auch durch die evangelischen Zeugnisse, an welche der Heilige Geist die Gläubigen oft morgens früh bei dem Erwachen mahnt, der Seele klar und kräftig worden ist. Am Abend soll man daran denken, wie Gott die Wahrheit Seines Worts durch allerhand Erweisungen bestätigt, und sich in Seinen Werken so erzeigt habe, wie Er sich in Seinem Wort geoffenbart hat, wie denn V. 5.6. gesagt wird: Herr, Du lässt mich fröhlich singen von Deinen Werken, und ich rühme die Geschäfte Deiner Hände. HErr, wie sind Deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief. Wenn man bei dieser Betrachtung der göttlichen Gnade und Wahrheit auch erkennt, was man selber sei, nämlich ein schwaches Geschöpf, ein elender, unwürdiger Sünder, ein Mensch, der nichts tut, woran nicht ein Fehler klebt, und dessen Gedanken, Worte und Werke oft ganz böse sind, bei dem also aller Ruhm, wie Paulus Röm. 3,27. sagt, aus ist – wenn man dieses bedenkt, so kann man desto lauterer dem HErrn danken und Seinem Namen lobsingen, des Morgens Seine Gnade und des Nachts Seine Wahrheit verkündigen.

So will ich denn auch jetzt dem HErrn danken, der ist, und der war, und der sein wird, und Deinem Namen, Du Höchster, der Du allein weise, allein mächtig und allein gut bist, in meinem Herzen lobsingen. Ich will glauben und verkündigen, dass der HErr fromm ist, und ist kein Unrecht an Ihm (V. 16.). Ich will Dich erhöhen mein Gott, Du König, und Deinen Namen loben immer und ewiglich. Ich will Dich täglich loben, und Deinen Namen rühmen immer und ewiglich. (Magnus Friedrich Roos)


Es ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster!
Ja, dem Herrn lobsingen und die Wunder seiner Gnade preisen - das ist das Höchste, wozu wir uns erheben können. Lobpreis ist höher als Bitte, höher als Danksagung. Bittend strecken wir die Hand aus nach Gott, dessen wir bedürfen, dankend bezeugen wir, dass er uns die erbetene Gabe dargereicht hat, mit unserem Loblied aber treten wir unter die Schaar der heiligen Engel, die ohne Unterlass dem Herrn ihr Saitenspiel erklingen lassen. Und je tiefer wir hineinschauen in die Herrlichkeit der Werke, die Gott vor unseren Augen ausgebreitet, je fleißiger wir forschen im Reichtum des heiligen Buches, das er uns in die Hand gegeben, je öfter wir uns versenken in die Gnadenwege, die er uns geführt, desto mehr wird uns das Herz aufgehen in Lob und Preis, desto beharrlicher wird unser Mund seine Treue rühmen, desto fröhlicher werden wir unsere Lebensstraße ziehen, desto öfter werden wir singen und sagen:

Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren,
Meine begnadigte Seele; das ist mein Begehren.
Kommet zu Hauf,
Psalter und Harfe, wacht auf,
Lasset den Lobgesang hören!

Lobe den Herren, der Alles so herrlich regieret,
Der dich auf Adelers Fittigen sicher geführet,
Der dich erhält,
Wie es dir selber gefällt.
Hast du nicht dieses verspüret?

Lobe den Herren, der künstlich und sein dich bereitet,
Der dir Gesundheit verlieben, dich freundlich geleitet.
In wie viel Not
Hat nicht der gnädige Gott
Über dir Flügel gebreitet?

Lobe den Herren, der deinen Stand sichtbar gesegnet,
Der aus dem Himmel mit Strömen der Liebe geregnet.
Denke daran,
Was der Allmächtige kann,
Der dir mit Liebe begegnet.

Lobe den Herren, was in mir ist, lobe den Namen;
Alles, was Odem hat, lobe mit Abrahams Samen.
Er ist dein Licht;
Seele, vergiss es ja nicht!
Lob' ihn in Ewigkeit! Amen. (Christian Wilhelm Spieker)


Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken, und lobsingen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade, und des Nachts deine Wahrheit verkündigen.

Herr unser Gott, wir erheben unsere Herzen zu dem Throne deiner Herrlichkeit, von welchem uns lebenslang unzählige Wohltaten zugeflossen sind. Dir soll unser Mund danken, unsere Zunge soll von dir reden und stetig sagen: Gelobt sei Gott; gesegnet sei dein heiliger Name! Denn du tust Wunder an uns, und deine Güte währt ewiglich. Wir bitten dich und stehen aus unseres Herzens Grund, beschirme auch ferner durch deine Macht uns und Alles, was du uns gegeben hast; sei du unser Schild und Schatten über unserer rechten Hand; sei uns gnädig, denn auf dich traut unsere Seele. Leite uns nach deinem Rat. Lehre uns, was wir tun sollen, dass wir nichts Böses tun. Warne uns durch deinen Geist, wenn sich unsere Gedanken von dir verirren wollen. In der Stunde der Versuchung zeige uns das Kreuz unseres Heilandes, dass dadurch alle böse Lust in uns ertötet werde. Gedenke auch im Leiblichen an uns und segne uns. Lass uns aber alles Irdische als ein vergängliches Gut ansehen, dass wir unser Herz nicht daran hängen, sondern nach dem Ewigen trachten. Umgib uns heute mit deinem Schutz. Wende alles Herzeleid von uns ab, und erfreue uns nach deiner Güte. Unter deine starke Hand befehlen wir uns, Herr, unser Schild, unsere Ehre und unser Ruhm. Sei mit uns in allen Dingen, und mache es wohl mit uns in Zeit und Ewigkeit. Amen. (Adolf Clemen)

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