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Lukas 9,55

Lukas 9,55

Andachten

“Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?“

Hier hatten zwei Jünger den Wunsch gehegt, dass Feuer vom Himmel falle und die Samariter verzehre, welche dem HErrn Jesus die Herberge versagt hatten. Darüber bedroht sie der HErr und sagt zu ihnen: „Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?“ d. h. was für ein Geist euch beseelen soll? Sie hatten empfangen oder sollten empfangen den Geist der Sanftmut, der Liebe, der Geduld, der Barmherzigkeit. Dabei durfte kein schroffer oder gar verzehrender Eifer mehr über sie kommen, keine Härte und Unbarmherzigkeit sich mehr bei ihnen zeigen. So sollte es bis auf den heutigen Tag gehalten sein. Ist's doch auch nur der Geist der Sanftmut und der Geduld, der's gewinnt. Dagegen kommt man mit „Waffen“-Gewalt nicht vorwärts; auch verdirbt man mit tyrannischem Gebieten und Herrschen, mit gesetzlicher Schärfe und Strenge unter dem Namen und Schein eines Bekenners mehr, als man gut macht. Nur Ruhe und priesterliche Nachsicht, auch Irrenden und Fehlenden gegenüber, bringt das Reich Gottes weiter. Das dürfte sich unsere Zeit wohl merken, da auch die Frommen teilweise so gern gewalttätig vorwärtsstürmen und, wie es oft geschieht, die Sachen so verschlimmern, dass gar nimmer zu helfen ist. Auch im Kleinen wollen wir's uns merken, wie die einzige alles überwindende Macht in der Sanftmut und Liebe liegt! Dies allein verrät Christi Geist. „Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht Sein!“ (Röm. 8,9) (Christoph Blumhardt)


Jesus aber bedrohte seine Jünger und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.

Hatten die Jünger jene Samariter, die Christo die Herberge verweigerten, mit Feuer vom Himmel strafen wollen, so straft der Herr die Jünger für ihren tödlichen Zorn. „Wisst ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?“ Nun welches Geistes denn? Nicht Kinder des eifernden Gesetzesgeistes, sondern Kinder des neuen Bundes, Kinder der Liebe, die des eingeborenen Sohnes um unseretwillen nicht hat verschont. Ihr seid Kinder der Liebe, die für uns mit dem Tode gerungen, sich für uns zu Tode geblutet hat; Kinder der Liebe, die wohl das eigene Blut für uns vergossen, aber kein fremdes Blut für sich vergießen lassen wollte. „Denn des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.“ Die Sanftmut, mit welcher der Herr die Lieblosigkeit der Samariter trug, hat sicher mit geholfen, die eine oder die andere Seele unter ihnen zu retten. Als später, nach der ersten blutigen Verfolgung zu Jerusalem, mehrere Jünger nach Samarien flohen und dort das Evangelium verkündigten, fanden sie, bei diesem Volke eine offene Tür. Da mag auch Mancher von denen mit eingegangen sein, welche die Jünger hier im Zorne opfern wollten. Der milde Herr, der nicht wieder schalt, da er gescholten ward, nicht drohte, da er litte, kam ihnen wieder ins Gedächtnis.

Herr Jesu Christe, wir bitten dich, verkläre uns in dein heiliges Wesen. Gieße aus über uns das Feuer deiner heiligen Liebe. Lass uns unter der Kälte, Verachtung und Feindschaft der Welt nicht erkalten, noch zu Bitterkeit und Zorn entzündet werden. Herr, wir wandern nach dem Jerusalem, das droben ist, wir wollen zu dir.

Du bist die Liebe. Wo wir fallen aus dieser heiligen Liebe, irren wir vom Wege ab und gehen rückwärts. Darum wollest du überall, wo uns die Welt kalt anweht, und unser natürlicher Mensch Gleiches mit Gleichem vergelten will, neben uns stehen, uns halten, strafen, aufrichten, und in dir befestigen und stärken. Aus Liebe hast du uns berufen, vollende uns in der heiligen Liebe. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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