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Johannes 20,11

Johannes 20,11

Andachten

Maria aber stand vor dem Grabe und weinte — und sprach: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Und als sie dies gesagt, wandte sie sich um, und sehe Jesum stehen, wusste aber nicht, dass er Jesus war.

Wer so suchen könnte, wie Maria, müsste auch so finden. Ihr Sucher und Sucherinnen des Suchenswürdigsten, die ihr nicht findet, gehet hier bei dieser seligen Finderin in die Schule. Die Kunst ist leicht, ein jeder kann sie lernen; und sie bringt den größten Gewinn. Man hat ihn, wo man um ihn weint. Das war auch ihr wahr, und ist allemal wahr. Tränen, die von Herzen gehen, um ihn geweint, verfehlen ihren Zweck nie; denn sie sind schon ein unzweifelhafter Beweis, dass er nicht dem Herzen stehe und anklopfe, sonst würde unser Herz nicht um ihn bekümmert und bewegt sein. Den Hunger, das Verlangen nach ihm, kann in unserm Herzen niemand erwecken, als er selbst. Wer aber an unserm Herzen rüttelt, muss unserm Herzen nahe stehen. Man kennt ihn nur nicht allemal, wie hier Maria — bis er einen beim Namen nennt. Wer mit solcher Herzens-Ungelegenheit den Verlust des Herrn beklagt, so aufrichtig um ihn weint, so ernstlich sucht, so sehnsuchtsvoll nach ihm sich umsieht, wie diese brünstige Seele, der wird und muss ihn auch bald finden. Ja, liebe Seele, ehe du ausgeweint, auf einmal, ehe du dich umwendest, steht er da und grüßet dich, wie nur er grüßen kann. Und ein solcher Gruß ist aller Mühe des Suchens wohl wert. (Johannes Evangelista Gossner)


Maria aber stand vor dem Grabe und weinte draußen. Und sie wandte sich zurück, und sieht Jesum stehen, und weiß nicht, dass es Jesus ist. Spricht Jesus zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo hast du ihn hingelegt? so will ich ihn holen. Spricht Jesus zu ihr: Maria. Da wandte sie sich um, und spricht zu ihm: Rabbuni! das heißt, Meister.

Der Auferstandene ist auch unter uns nach seiner Verheißung. Aber nur wer von Herzen glaubt, wie Maria, kann ihn sehen. Wohl erkennen wir ihn oft nicht und fühlen in Zeiten innerer Dede seine Nähe nicht. Aber wenn wir nur nicht aufhören, wie Maria ihn ernstlich zu suchen, dann lässt er auch uns immer wieder den Trost seiner Nähe spüren. Dann gibt er sich auch uns zu erkennen und ruft uns bei Namen: „Ich bin ein guter Hirte, und ich kenne die Meinen, und sie hören meine Stimme, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben. Und dann werden auch wir für unsere Brüder Freudenboten: „Ich habe den Herrn gesehen.“ Herr, dazu hilf uns. Offenbare uns deine Herrlichkeit. (Adolf Clemen)

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nt/43/johannes_20_11.txt · Zuletzt geändert: von aj
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