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Matthäus 10,38

Matthäus 10,38

Andachten

Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folget mir nach, der ist mein nicht wert
Die Liebe Christi drängt die Gläubigen ins Kreuz und durchs Kreuz. Das klingt wunderlich und ist doch die Wahrheit. Man gerät manchmal so wunderlich und unversehens in Not und Druck, dass man nicht weiß, wie es zugeht; man wird so recht hineingedrungen. Da muss der oder jener just so reden, so mit uns handeln; da müssen die Dinge just sich so zutragen und aufeinanderfolgen, dass wir eben ein Pröbchen Kreuz und Leiden kriegen mögen. Die Dinge dürfen auch nicht eben allemal so groß oder wichtig sein; die Liebe Christi bedient sich manchmal einer Kleinigkeit und weiß uns eben damit an der empfindlichsten Stelle zu treffen. So geht's im Äußern und Leiblichen, und so geht's auch im Geistlichen auf unzählig unterschiedene Arten. Und das tut die Liebe Christi, wenn wir gleich denken, diese oder andre Dinge wären Ursache davon. - Schwache, blöde Seelen können sich manchmal gewaltig ängstigen durch ungläubiges Voraussehen aufs Zukünftige, äußere oder innere Leiden, Versuchungen und, ich weiß nicht welche Proben, die vielleicht nie über sie kommen werden. Wenn du einmal das leiden solltest, denken sie, was jenem auferlegt worden; wenn du in diese oder jene harten Wege solltest geraten, da würdest du unmöglich aushalten können. Ach plagt euch doch nicht mit vergeblicher Sorge und Kummer; traut's doch der Liebe zu, dass sie euch werde dringen ins Kreuz und durchs Kreuz! Ich will sagen, bleibt doch nur kurz im Gegenwärtigen! Die Liebe teilt die Kreuze weidlich aus; sie versteht's besser als wir. Solang wir so kleine, schwache Kinder sind, wird sie uns keine großen Päcke auflegen. Was aber im Gegenwärtigen zu leiden vorfällt, das sollen wir gerade aus der Hand der Liebe Christi und nicht von dem oder jenem annehmen. Als Christus litt, da nahm er sein Leiden nicht von Judas, von Pilatus, von den Pharisäern, sondern gerade von der Hand seines Vaters: „Soll ich den Kelch nicht trinken“, hieß es, „den mir mein Vater gegeben hat?“ Denkt nicht so sehr ans Kreuz als an den, der's Kreuz gibt! Ist's wahr, glaubst du es, dass eben Christus dir dies oder jenes Kreuzchen gibt, O wie so köstlich, wie so ehr- und liebenswürdig muss dir nicht alles sein, was von dieser Liebeshand kommt! Willst du denn, ihm zu behagen, nicht ein kleines Kreuzchen tragen? (Gerhard Tersteegen)


Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt, und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert.

Wenn in der Prüfung unser Herz zagt und fragt, warum doch und wozu, das sei die Antwort: Wir bedürfen das Leid zu unsrem Heil. Wie kann das Unkraut ausgerottet werden, wenn nicht der Gärtner das scharfe Messer braucht. Wie können die Früchte der Gerechtigkeit anders zur Reife kommen, als in der Gluthitze der Trübsal. Wie kannst du Gottvertrauen lernen, wenn nicht in den schweren Stunden, wo alle menschlichen Stützen in deiner Hand zerbrechen. Wie kannst du Sanftmut beweisen, wenn nicht da, wo es gilt, mit Menschen umgehen, die dich immer aufs Neue reizen und kränken. Wie kannst du Geduld und Treue zeigen, wenn nicht da, wo es gilt, ein langwieriges Leid tragen, und mit Hindernissen kämpfen, die sich jeden Morgen erneuern. Wie kannst du beweisen, ob du wirklich Gott über Alles liebst, wenn nicht da, wo die unsichtbare Hand dein liebstes Erdengut antastet, und du doch sprichst: Dennoch bleibe ich stets an dir. Was würde aus uns werden, wenn uns Gott verschonte mit allen Züchtigungen! Jünger Jesu, Kinder Gottes würden wir nimmermehr. Darum, wie hart uns auch das Leiden ankommen mag, was Gott tut, das ist wohlgetan. Es ist uns gut, dass wir leiden. Und darum wollen wir uns unter seine Hand beugen mit getrostem Vertrauen. Gott will es das sei unsere Rüstung in jedem Kampf, unsere Kraft in jeder Anfechtung, unser Trost in jeder Prüfung. Gott will es, und er hat Gedanken des Friedens über uns, und nicht des Leids. (Adolf Clemen)

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nt/40/matthaeus_10_38.txt · Zuletzt geändert: von aj
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