Psalm 27,8
Andachten
Mein Herz hält Dir vor Dein Wort: Ihr sollt Mein Antlitz suchen. Darum suche ich auch, HErr, Dein Antlitz.
Ihr sollt Mein Antlitz suchen und finden. Fürwahr eine hohe Verheißung! Ihr sollt Mein Antlitz suchen, ihr sollt Mir ins Auge schauen und durchs Auge ins Herz hinein sehen. Wie aber können wir dem heiligen, allgewaltigen Gott, der in einem Licht wohnt, da niemand zukommen kann, wie können wir Kinder des Staubes Ihm ins Angesicht sehen? Wir könnens in Jesu Christo, Seinem Sohn. In Ihm hat Er Seine Gnade und Wahrheit uns geoffenbart. Im Sohn sehen wir den Vater. Aus Seinem Auge blickt die Liebe und Erbarmung Gottes uns so freundlich an, dass auch der größte Sünder vor Ihm nicht erschrecken darf. Jenes holde Angesicht, das einst zu so manchem Sünder Sich freundlich geneigt mit dem Gnadentrost: „Deine Sünden sind dir vergeben, gehe hin im Frieden!“ und das am Kreuz erblasst ist in Heiliger, bis in den Tod getreuer Liebe, das neigt sich auch zu uns in Gnaden hernieder und ruft es auch uns tröstend zu im Namen des Vaters: „Seid getrost, eure Sünden sind euch vergeben, ihr seid versöhnt mit Gott, und dürft eure Augen nicht mutlos vor Ihm niederschlagen!“ Hilf uns dazu, getreuer Gott! Lass leuchten Dein Antlitz, so genesen wir! Tue Deine Hand nicht von uns ab, und verlass uns nicht, Gott unseres Heils! Amen. (Carl Gerok.)