Offenbarung 2,17
Andachten
Wer überwindet, dem will ich zu essen geben von dem verborgenen Manna, und will ihm geben ein gutes Zeugnis, und mit dem Zeugnis einen neuen Namen geschrieben, welchen niemand kennet, denn der ihn empfängt.
Mein Herz, werde du angespornt, in dem heiligen Kampf zu beharren, denn der Lohn des Sieges ist groß. Heute essen wir von der himmlischen Speise, die um unser Lager herum fällt; die Speise der Wüste, die Speise, die vom Himmel kommt, die Speise, welche den Pilgern nach Kanaan niemals mangelt. Aber in Christo Jesu ist uns ein noch höherer Grad geistlichen Lebens vorbehalten, und eine Speise dafür, die uns bis jetzt noch verborgen ist. In der goldenen Truhe, die sich in der Bundeslade befand, war Manna verborgen, das, obwohl jahrhundertelang aufbewahrt, nie verdarb. Niemand sah es je; es war mit der Bundeslade im Allerheiligsten verborgen. Ebenso ist das höchste Leben des Gläubigen mit Christo in Gott verborgen. Wir sollen bald dahin gelangen. Nachdem wir durch die Gnade unseres Herrn Jesu den Sieg gewonnen haben, sollen wir von des Königs Tisch essen und uns von Seinen köstlichen Speisen nähren. Jesus will unsere Speise sein. Er ist sowohl unser „verborgenes Manna“ als auch das Manna der Wüste. Er ist uns alles in allem, in unserem höchsten, wie in unserem niedrigsten Stande. Er hilft uns streiten, gibt uns den Sieg und ist dann selbst der Lohn. Herr, hilf mir überwinden! (Charles Haddon Spurgeon)
Wer überwindet, dem will Ich zu essen geben von dem verborgenen Manna, und will ihm geben einen weißen Stein, und auf dem Stein einen neuen Namen geschrieben, den Niemand kennt, denn der ihn empfanget.
Diese Verheißung kommt mit dem ganzen Brief, den der HErr Jesus an den Engel der Gemeinde zu Pergamus schreiben hieß, überein. Es gab daselbst Leute, welche Christen heißen wollten, und doch die Christen, wie ehemals Bileam die Israeliten, durch eine böse Lehre verleiteten, den üppigen Gastereien in den Götzentempeln beizuwohnen, und wohl gar bei dieser Gelegenheit Hurerei zu treiben. Wer nun bei dieser Versuchung, ja wer auch heutiges Tages bei ähnlichen Versuchungen überwindet, und in der üppigen und unsauberen Welt enthaltsam und keusch bleibt, und sowohl die dem Fleisch angenehmen Befleckungen, als auch die Gelegenheiten dazu in der Furcht Gottes meidet, dem will der Heiland in jener Welt von dem verborgenen Manna zu essen geben. Man soll nicht vorwitzig fragen, was dieses Manna sei, denn der Heiland nennt es ein verborgenes Manna, und deswegen kann kein Sterblicher seine Natur erforschen. Es ist von einer himmlischen Art, sättigend, vergnügend, unverweslich, wie Alles, was im Himmel ist. Enthalte dich von fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten, und überwinde überhaupt, was zu überwinden ist, so wird dir der Heiland, der Gewalt darüber hat, davon zu essen geben, und du wirst alsdann erkennen, was es sei. Du wirst inne werden, dass es eine köstlichere Speise sei, als das Götzenopfer der Welt. Der Bischof zu Pergamus hatte an dem Namen Jesu gehalten, und seinen Glauben nicht verleugnet, auch in den Tagen, da eine blutige Verfolgung entstand, und ein gewisser Antipas, der ein treuer Zeuge Jesu war, getötet wurde. Wer nun auf diese Weise die Furcht vor Schmach und Plagen, ja vor dem Tod selber überwindet, und an den Namen Jesu auch alsdann, wenn es gefährlich aussieht, hält, dem will der Heiland in jener Welt einen weißen Stein geben usw. Dieser weiße Stein mag ein öffentliches und herrliches Zeugnis der Rechtfertigung sein. Wer ihn bekommt, wird öffentlich und feierlich vergewissert, dass er ewig leben dürfe, gleichwie er bei Leibesleben davon insgeheim durch den Heiligen Geist versichert worden ist. Mit dem weißen Stein bekommt aber ein jeder Überwinder auch einen neuen Namen, der auf den weißen Stein geschrieben ist, und diesen neuen Namen weiß Niemand, als der ihn empfängt. Auch der HErr Jesus hat einen neuen und Ihm selbst allein bekannten Namen, Offenb. 3,12. 19,12. Ist uns von diesem Allem noch vieles dunkel, so sollen wir nur die Lust und die Furcht bis an unser Ende überwinden, alsdann wird uns in jener Welt Alles mit großer Wonne klar werden, und wir werden selber empfangen, was Jesus hier verheißen hat. (Magnus Friedrich Roos)