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Lukas 19,5

Lukas 19,5

Andachten

Und als Jesus kam an dieselbige Stätte, sah er auf, und ward sein gewahr, und sprach zu ihm: Zachäus, steig eilend hernieder; denn ich muss heute zu deinem Hause einkehren. Und er stieg eilend hernieder, und nahm ihn auf mit Freuden.

Heute ist diesem Hause Heil widerfahren. Gilt das auch von unserm Hause? Dann gilt es von ihm, wenn Seelen darin sind, die auch begehren, Jesum zu sehen, wenn wir mit solchem Ernst danach begehren, dass wir alle Hindernisse überwinden und uns durch nichts zurückhalten lassen, zu Jesu zu kommen. Wir sollen nicht vergebens nach ihm suchen. Der Herr sieht auf jede Seele, die nach ihm fragt. Der in der Höhe und im Heiligtum wohnt und bei zerschlagenen Herzen, spricht dann auch zu uns voller Gnade: Ich muss heut in deinem Hause einkehren. Er klopft in seiner Liebe auch an unsrem Hause an. O lasst uns eilend gehen und ihn aufnehmen mit Freuden. Was mag das dort in dem Hause in Jericho an dem Tage für eine Freude gewesen sein, da eine arme, friedlose Seele ewiges Heil empfangen, da ihr Barmherzigkeit widerfahren. Weißt du auch schon von solchen Freudenstunden? Dann weißt du es auch: Wo der Herr einkehrt in einem Hause und Herzen, da bringt er nicht bloß Freude und Friede, sondern immer auch Wahrheit und Gerechtigkeit mit. Da macht er Alles rein, und heiligt uns durch und durch. Da fängt ein neues Leben an in rechtschaffenen Früchten der Buße. Da dringt die Liebe Christi und die erfahrene Gnade Gottes, die alte Sünde abzutun; wieder gut zu machen, was wir Böses getan; vielfältig wieder zu erstatten, soviel wir können. Heut ist diesem Hause Heil widerfahren. Der Herr möchte es von jedem, auch von diesem Hause sagen können, denn des Menschensohn ist gekommen zu suchen. und selig zu machen, was verloren ist. Verloren aber sind wir Alle. Er sucht uns. So wollen wir uns finden lassen. (Adolf Clemen)


Das geschah in Jericho, als Jesus nach Jerusalem zum Sterben ging. Darum sagte er: Heute muss ich in das Haus des Zöllners hinein. Er muss es jetzt zum Beginn seines Leidens nochmals allem Volk zeigen, wozu ihn der Vater gesandt hat und wozu er ihn an das Kreuz schickt, und das muss er nicht nur um des Volkes, sondern auch um seinetwillen. Er muss, ehe er leidet, nochmals das Werk des Vaters sehen, das er in der Sendung seiner Gnade zu vollenden hat, muss er nochmals erfahren, dass ihn der Vater dazu in die Welt und in das Leiden sendet, damit ein Mann wie Zachäus noch etwas anderes bekomme als ein großes Geschäft und einen großen Gewinn und eine große Maße von Versündigung, nämlich einen gnädigen Gott. Es war ein Sünder, den er gewann, den die rechten für ihren Feind hielten und verdammten. Es muss so sein, sagte Jesus. Denn das ist Gottes große Tat und herrliche Offenbarung, dass er denen hilft, denen niemand helfen kann, vor denen die Gerechten ratlos stehen, weil sie nichts anderes können als sie zu entehren und zu verdammen. Darum offenbart Jesus da, wo das Vermögen der Menschen endet, Gottes Vermögen und stellt neben die Armut der Gerechten den Reichtum der göttlichen Liebe und fügt zur hilflosen Ohnmacht des Verschuldeten die Allmacht der Gnade, die ihm die Neuheit eines wiedergeborenen Lebens schenkt. Nur ein einziger war es, dem er helfen konnte, während Israel als Ganzes der Führung seiner Gerechten folgte und ihn von sich stieß. So muss es sein, sagt Jesus; denn Gott ist nicht an die Menge gebunden und bewundert nicht das menschliche Große, sondern reicht seine Gabe auch dem Einen und Kleinen und macht an ihm seine rettende Gnade allen offenbar. Wie Jesus sein Leiden damit begann, dass er einen Zöllner für sich gewann, so beschloss er es damit, dass er den einen neben ihm Gekreuzigten mit sich ins Paradies nahm. So machte er offenbar, was er mit seinem Leiden schuf.
Ich muss alle meine Gedanken wenden, um Dich, o Jesus, zu verstehen und mich mit dem zu einigen, was Du tust. Denn, was wir klein heißen, gibst Du Dein Wohlgefallen und bringst dem, was wir verdammen, die Heilung und hebst, was wir verachten, hoch empor. So bist Du der Heiland, der uns hilft, der Meister, der uns führt, der Herr, der uns befreit. Kehre auch bei mir ein; kehrst Du bei uns ein, so bringst Du Gottes Reich mit Dir zu uns. Amen. (Adolf Schlatter)

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nt/42/lukas_19_5.txt · Zuletzt geändert: von aj
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