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2. Korinther 11,30

2. Korinther 11,30

Andachten

So ich mich rühmen soll, will ich mich meiner Schwachheit rühmen.

Wie findet mich das neue Jahr? Bin ich stark? Ich kenne meine Schwachheit und sehe wohl, was mich von innen und von außen hemmt. Paulus hat sich seiner Schwachheit gerühmt. Er vollbringt aber in seiner Schwachheit sein apostolisches Amt, den Dienst des Geistes und der Gerechtigkeit, und er empfängt durch seine Schwachheit deshalb Ruhm, weil sie ihm selbst und allen sichtbar macht, dass er seinen Dienst von Gott hat, nicht nach seinem eigenen Willen und nicht gestützt auf seine eigene Kraft, und dass er sein Amt nicht für sich selbst verwaltet, sich selber zur Befriedigung und Verherrlichung. Darum zog er seine Schwachheit allem vor, was ihm Ruhm bereiten konnte, weil er auf diese Weise allen wahrnehmbar macht, dass seine Kraft nicht die seine ist, sondern die Gottes und sein Erfolg nicht durch ihn entsteht, sondern Gottes Gabe ist. Wenn aber Paulus im Bewusstsein seiner Schwachheit die Waffe erhielt, die ihn gegen alle Selbstgefälligkeit schützte, brauchen nicht wir alle diesen Schutz in verstärktem Maß? Hemmungen von innen und von außen wird mir die kommende Zeit reichlich bringen. Sie bringt sie mir, damit mein Blick nicht bei meiner Größe, meiner Begabung und meinem Fleiß verweile und der Blick der anderen nicht an meinem Vermögen hafte. So würde aus dem neuen Jahr kein Jahr des Heils, kein aufwärts führender Gang. Der Blick muss aufwärts steigen zu dem, zu dem wir beten: „Dein ist die Kraft und die Herrlichkeit.“
Auch in dem, was mich schwächt, zeigt sich, Vater, Deine gnädige Hand. Es ist Dein Wille, dass ich auf Dich schaue und mich an Dich halte. Dazu dient mir, was Du mir gibst und was Du mir versagst, was ich durch Deine Güte habe und was mir fehlt. So darf ich Dir für alles danken, was die kommende Zeit mir bringen wird. Dein Name sei gelobt. Amen. (Adolf Schlatter)

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nt/47/2._korinther_11_30.txt · Zuletzt geändert: von aj
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