Römer 8,11
Andachten
Dadurch, dass Sein Geist in euch wohnet.
Wenn der dreieinige Gott so im Herzen wohnt und thront, dass das gesamte Leibesleben der Herrschaft des Geistes unterworfen ist und bleibt, dann sind wir geheiligt. Wenn die äußeren Verhältnisse noch immer die innere Welt beherrschen, dann sind wir noch nicht geheiligt. In solchem Falle kann die Freude keine bleibende sein. Auch ist in solcher Lage die Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes nicht lebendig bei uns. Die Heiligkeit besteht hauptsächlich darin: dass wir Gott unbedingt gehorsam sind, dass wir in unserem Fühlen und Denken, in unserem Wollen, Handeln und Streben durch den in uns wohnenden Heiligen Geist geleitet, getrieben und regiert werden. Unser äußeres Leben ist hier dem Heiligen Geist unterworfen. In dieser wahren Kindesstellung sind wir Heilige und Geliebte. Als solche nun haben wir bleibende Freude, eine Freude, die von äußeren Verhältnissen und Begebnissen nicht mehr abhängig ist. Und als solche Kinder haben wir eine Zukunft und eine Hoffnung. Es gilt uns das Wort: „Wenn der Geist dessen, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in euch wohnet, so wird Er, der Christum von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen dadurch, dass Sein Geist in euch wohnt.“ Röm. 8, 11. Es ist sehr zu beachten, dass die Auferstehung in Jesusähnlichkeit abhängig ist von dem Geistesstande im jetzigen Leben. Willst du wachsen und zunehmen in Christo, so versäume die Schule der Kinder Gottes nicht. Heiligung ist die Grundbedingung einstiger Lichtleiblichkeit. (Markus Hauser)
Derselbige, der Christum von den Toten auferweckt hat, wird auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, um des willen, dass Sein Geist in euch wohnt.
Der Geist Gottes wohnt in den Gläubigen, und dieser Geist ist auch der Geist Christi; denn so fließt die Rede Pauli nach einander: ihr seid nicht fleischlich, sondern geistlich, so anders Gottes Geist in euch wohnt, wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht Sein, V. 9. Da nun Paulus hernach weiter hätte sagen können: so aber der Geist Christi in euch ist usw., so sagt er: so aber Christus in euch ist (weil Er nämlich selber ist, wo Sein Geist ist), so ist er, der Leib, zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Die Inwohnung Christi und Seines Geistes heiligt also den Leib, hebt aber die sterbliche Beschaffenheit desselben nicht auf: hingegen ist der durch die Wiedergeburt in der Seele entstandene Geist lauter Leben, und zwar unzerstörliches Leben, und dieses Leben ist da wegen der Gerechtigkeit, die dem Glauben zugerechnet worden. Nun kommt Paulus wieder zurück auf die Rede vom Geist, und sagt: so der Geist des, der Jesum von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird auch derselbe, der Christum von den Toten erwecket hat, eure sterblichen Leiber lebendig machen, um des willen, dass Sein (nämlich Christi) Geist in euch wohnt. Der göttliche Geist also, der ein Geist des Vaters und des Sohnes ist, wohnt in den Gläubigen. Weil Er aber in ihnen wohnt, so wird der Vater unsers HErrn Jesu Christi ihre sterblichen Leiber lebendig machen; denn es gebührt sich nicht, dass ein Leib, welcher ein Tempel des Heiligen Geistes gewesen war, tot bleibe: auch gebührt es sich nicht, dass diejenigen, in denen der Geist Christi wohnt, an Seinem Leben, das Er bei Seiner Auferstehung angenommen hat, keinen Anteil haben. Nein, sondern weil Christus durch die Herrlichkeit des Vaters auferweckt worden ist, und nun nach Seiner ganzen menschlichen Natur ewiglich lebt, so müssen auch diejenigen, die Seinen Geist empfangen haben, und durch denselben Geist mit Ihm, wie Glieder mit ihrem Haupt, verbunden sind, nach ihrer ganzen menschlichen Natur ewiglich mit Ihm leben. Ein Kind Gottes hat also etwas in sich, das nicht stirbt, und dieses ist der Geist: dieser Geist ist lauter Leben. Nach demselben wird das Wort Christi, Joh. 11,26., an ihm erfüllt: wer da lebt und glaubt an Mich, wird nimmermehr sterben. Ein Kind Gottes hat aber auch etwas Sterbliches an sich, und dieses ist sein Leib, welcher ungeachtet der Begnadigung und der Inwohnung des Heiligen Geistes wegen der Sünde sterben muss. Aber auch diesen wird der Vater unsers HErrn Jesu Christi lebendig machen, denn Er hat alle Seine Kinder dazu bestimmt, dass sie dem Ebenbild Seines Sohnes, der auferstanden ist, und nun ewig lebt, gleich werden, auf dass derselbe der Erstgeborne unter vielen Brüdern sei, Röm. 8,29. Der Erstling des Heiligen Geistes, den sie hier schon empfangen haben, vergewissert sie davon durch Seine Inwohnung, und durch die Zueignung der göttlichen Verheißungen. (Magnus Friedrich Roos)