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Johannes 13,1

Johannes 13,1

Andachten

“Wie Er hatte geliebt die Seinen, die in der Welt waren, so liebte Er sie bis ans Ende.“

Der Heiland bleibt sich in Seiner Liebe gleich, und hat diese Seine Liebe am letzten Abend noch am herrlichsten gezeigt. Bis in den Tod hinein hat Er geliebt, und wohlgetan mit Seiner Liebe; noch am Kreuz hat Er geliebt. Seine Liebe wendet Er vornehmlich den Seinen zu, die Ihn hörten, die Ihm folgten, die sich auch zu Seinem Dienst brauchen ließen. Denn das sind eigentlich die Seinen, die sich von Ihm in Seinem Dienst brauchen lassen. Man hörte Ihn fragen (Mark. 3,33ff.): „Wer ist Meine Mutter und Meine Brüder?“ Dabei sah Er rings um Sich auf Seine Jünger, die um Ihn im Kreise saßen, und sprach: „Siehe, das ist Meine Mutter und Meine Brüder; denn wer Gottes Willen tut, der ist Mein Bruder und Meine Schwester und Meine Mutter.“ Auch zu dem reichen Jüngling sagte Er: (Matth. 19,21): „Willst du vollkommen sein, so verkaufe, was du hast, und komm und folge Mir nach.“ Daher war’s im Anfang immer so, dass, wer mit Ihm es halten wollte, sich gleich anstellen und aussenden lassen musste.

Auch heute noch müssen wir uns, wie es eben möglich ist und etwa gefordert wird, in Seinen Dienst nehmen lassen, und nicht bloß andächtelnd zu Ihm hinaufblicken wollen. Ihm dienen aber kann man in jedem Stand und unter jedem Verhältnis; und was man Einem Seiner Geringsten tut, ist schon Ihm gedient. Tut mans, so erfährt man Seine Liebe, Seine Durchhilfe, Seine Barmherzigkeit, auch den Frieden in der Seele, der eigentlich nichts anderes ist, als ein Ruhen in der Liebe Christi. „Friede sei mit euch!” hören wir den Auferstandenen zu Seinen Jüngern sagen. Ach! dieser Friede möge mit uns sein! (Christoph Blumhardt)


“so liebte er sie bis ans Ende.“
Eine verzweifelte Mutter aus vornehmer Familie erklärte, nachdem sie die fast zwanzigjährige Leidensgeschichte erzählt hatte, die sie mit ihrem ungeratenen Sohn durchgemacht, dass sie jetzt mit ihrer Liebe zu ihm fertig sei. Ähnliches kann man beobachten, wenn ein Mann jahrelang sein siechendes Weib pflegen soll, oder eine erwachsene Tochter die fast blödsinnige Mutter: ihre Liebe verliert zuletzt die Spannkraft. So sind wir eigentlich von Natur alle - was uns zu lang dauert, wo wir kein nahes Ende absehen, da versagt zuletzt unsere Liebe. Jesus liebte die Seinen bis ans Ende! Obschon dieses furchtbare Ende erst seine ganze Liebeskraft herausforderte, sich für diese gleichmütigen, unverständigen Jünger ebenso wie für seine Feinde in Marter und Tod zu geben - er liebte sie bis ans Ende! Er wird uns im Sterben nicht verlassen und uns hindurchlieben, „bis am goldenen Ufer leuchtend der Tag erwacht.“ Sollen wir uns nicht solcher treuen Liebe gänzlich, täglich, freudig ausliefern! Müssen wir nicht von solcher ewig währenden Liebe endlich mit angesteckt werden, ihr ähnlich zu werden?

Ach, Herr Jesu, schärfe die Sinne unserer Seele, dass wir deine Liebe feuriger empfinden und treuer ausstrahlen auf andere, die du doch alle ebenso liebst wie uns. Segne unser Lieben nach deinem Reichtum! Amen. (Samuel Keller)


Vor dem Fest aber der Ostern, da Jesus erkannte, dass seine Zeit gekommen war, dass er aus dieser Welt ginge zum Vater; wie er hatte geliebt die Seinen, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende.

Jesus hat die Seinen geliebt bis ans Ende. Und mit dieser Liebe umfasst er nun auch uns. Er liebt auch uns bis ans Ende. Nicht bloß so lange, als wir ihn lieben. Ob wir auch ihm oft untreu werden, er bleibt uns immer treu. Nicht bloß so lange, als wir leben über Grab und Tod hinaus, in alle Ewigkeit liebt er uns: Er liebt uns bis ans Ende, mit einer Liebe, die Nichts zu Ende bringen kann. Diese Liebe ist unsere Freude und unser Trost. Wenn unser Kleinglaube uns fallen und straucheln macht, wenn wir in Schwachheit ihn verleugnen, Er lässt uns dennoch nicht; Er verleugnet sich nicht. Der Menschen Augen schließen sich; sie vergessen so leicht und schnell; ihre Liebe ist wandelbar, sie bleibt nicht bis an jedes Ende; die Stunde kommt, wo sie uns allein lassen und gehen in das Ihre. Aber der Herr liebt uns bis ans Ende. Seine Liebe hat kein Ende. Was sich auch wandle, sie wandelt sich nimmermehr. Herr, sei ewiglich gepriesen, dass du uns in aller Untreue dieser Welt die Liebe bis ans Ende offenbart hast. Diese deine Liebe sei unser Licht in allem Leid und unser Trost in aller Not. Deine Liebe sei unseres Lebens Kraft, und mache unser Herz fest und stark, auch dich und die Brüder zu lieben bis ans Ende, und getreu zu sein bis zum Tode. Amen. (Adolf Clemen)

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nt/43/johannes_13_1.txt · Zuletzt geändert: von aj
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