Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » Johannesevangelium » Johannes 4,7

Johannes 4,7

Johannes 4,7

Andachten

Da kommt ein Weib von Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib Mir zu trinken!

Das Wandern, das Tragen und Schöpfen bleibet, heute und morgen bis zum Lebensabend; aber am Brunnen deiner Arbeit erwartet dich Der, der dir sagt: gib mir zu trinken! So gib Ihm, was du geschöpft hast, Er wird dir geben, was Er geschöpft hat, aus einem anderen Brunnen, nämlich lebendiges Wasser von Seiner grünen Aue, das durch die Seele rinnt mit tröstlicher Gotteskraft; bitte Ihn, so wird er es geben - denn Er lügt nicht und hat es heute aufs neue zusagen lassen - und es wird in dir werden zu einem Brunnen, der in das ewige Leben quillt! Amen. (Valentin Holst)


Da kommt ein Weib von Samaria, Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken. Spricht nun das samaritische Weib zu ihm: Wie bittest du von mir zu trinken, so du ein Jude bist, und ich ein samaritisches Weib? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.

Mögen die Juden keine Gemeinschaft haben mit den Samaritern, und die Pharisäer nicht zu Tische sitzen mit den Zöllnern - Jesus ist gekommen zu suchen, was verloren ist. Mögen Menschen an dir verzagen und an dir vorübergehen, Jesus glaubt noch an deine Rettung. Wie weit du auch abgeirrt von Gottes Wegen, bei Jesu ist viel Gnade, und viel Erlösung bei ihm. Wie lang und alt auch die Gottentfremdung, wenn nur der heilige Gottesrest in der Brust nur noch wie ein glimmender Funke ist, Jesus sucht auch da noch die Seele, ob er sie nicht doch noch finde. Verstehen wir die Größe dieser Liebe? Jenes Weib dort hat nur die Frage der Verwunderung: „Wie bittest du von mir zu trinken, da du doch ein Jude bist und ich ein samaritisches Weib? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.“ Sie weiß nicht, wer Der ist, der sie bittet. Sie sieht in ihm nur den jüdischen Mann. Sie weiß nicht, wer sie selber ist. Sie sieht in sich nur ein samaritisches Weib. Wie viel mehr müssen wir, die wir doch so viel besser wissen, wer Jesus ist, und wer wir selbst, in Anbetung ausrufen: „Wie suchst du mich also, du ewige Liebe? Wie lässt du dich so gnädig zu mir herab, der du doch Gottes Sohn und heilig bist, und ich ein armer, sündiger Mensch ?“ Aber nicht bloß verwundern sollen wir uns über die Größe dieser Liebe, sondern ihr folgen und ihre Bitte erfüllen: Gib mir zu trinken. So bittet er auch dich. Siehe, er dürstet, willst du ihm nicht zu trinken geben? Wonach er dürstet, von dieser Stunde in Sichem an, sein ganzes Leben hindurch, bis zu dem Augenblicke, wo er am Kreuze rief: Mich dürstet; wonach er heute noch dürstet, es ist der Menschen Liebe, der Menschen Herzen. Womit du ihn noch heut erquicken kannst, wie jenes Weib dort, das ist, dass du ihm dein Herz gibst, und dich finden lässt von seiner suchenden Liebe. (Adolf Clemen)


Da kommt ein Weib von Samaria, Wasser zu schöpfen.

Das war die alltägliche Beschäftigung des Weibes. Wie vielmal war sie wohl schon von der Stadt zum Brunnen gegangen, Wasser zu schöpfen. Aber grade an dies Alltägliche knüpft Jesus seine suchende Gnade an. So hat er es dort getan. So tut er es noch heute an uns. In den Vorgängen des alltäglichen Lebens sucht uns der Herr am meisten. Es sind nicht immer, es sind nicht bloß die großen, erschütternden Erlebnisse, in denen der Herr am meisten an unserer Seele arbeitet, sie zu sich zu ziehen, sondern die meisten Anfassungen und Fingerzeige Gottes finden wir im alltäglichen Leben, in den unscheinbaren Erfahrungen jedes Tages, in den kleinen Freuden und Leiden, den kleinen Demütigungen und Hindernissen. Darin sucht uns der Herr am meisten.
Will der Herr unser Herz von der Erde losmachen und zum Himmel ziehen, er kann's erreichen, indem er unser Teuerstes auf Erden in den Sarg legt. Er kann's aber auch erreichen, und so tut er es viel häufiger, indem er, wie dort am Brunnen, anknüpft an das ermüdende Einerlei des täglichen Lebens, da wir an jedem Morgen aufs Neue den Krug leer finden, den wir am Mittag zuvor zum Brunnen getragen; da wir jeden Morgen aufs Neue die Last wieder auf uns nehmen müssen, die wir am Abend zuvor abgelegt haben. Gott offenbart uns die Größe seiner Liebe in den einzelnen, großen Wundern der Rettung, die in keinem Leben fehlen. Aber noch viel, viel mehr in den tausend kleinen und kleinsten Freuden jedes Tages. Wer will sie zählen, alle die kleinen und allerkleinsten Anlässe unseres Lebens, daran die suchende Liebe schon angeknüpft hat, uns zu sich zu ziehen! Dass wir doch fortan besser achten und merken lernten auf Das, was uns Gott in und mit dem täglichen Leben predigt. Das Geringste kann uns der Anlass werden, das ewige Leben zu finden. (Adolf Clemen)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/43/johannes_4_7.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain