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Hosea 13,14

Hosea 13,14

Andachten

Erfüllt hat der Ostertag diese prophetischen Worte überschwänglich, wie denn auch Paulus 1. Kor. 15,54-56 sie als solche anführt. Der Herr ist mit seiner Auferstehung dem Tode ein Gift und der Hölle eine Pestilenz, d.i. ein Untergang geworden, Er hat ihnen die Kraft, die gläubigen Kinder Gottes zu schrecken und zu quälen, völlig benommen. Aufgehoben ist freilich auch für sie der Tod, der letzte Feind, noch nicht; auch für sie bleibt das Wort in Kraft: „Du bist Staub und sollst wiederum zur Erde werden“; aber seine Gestalt hat er gewandelt, das zähnefletschende Ungetüm mit seinen tausend Schauern ist vom Schauplatz abgetreten; ein Engel der Erlösung, die Hand zur Höhe gereckt und einen Stern über seinem Haupte, steht an seiner Stelle. O wie man nun so selig lieben kann; man weiß sich ja für die Ewigkeit verbunden! Wie man nun so friedsam weint, wenn Einer schied: durchs Schluchzen des Herzens tönt siegend ja der Ruf: „Auf baldiges Wiedersehen!“ Wie man so guten Mutes nun vorwärts pilgert: weht doch eine Fahne dem stillen Wanderzug voran, welche die Inschrift zeigt: „Wir haben hier keine bleibende Statt, sondern die zukünftige suchen wir!“ Wie man so leicht die Nächte und Nöten der Reise überwindet: „Jerusalem, wenn ich dein vergesse, so werde ich meiner Rechten vergessen immer und ewiglich!“ Wie man so gefasst das Haar seines Hauptes ergrauen sieht: sind’s Kirchhofsblumen, so kündigen sie doch auch die Nähe des ewigen Frühlings an. Wie man so ahnungsvoll hinaufschaut in den funkelnden Sternenhimmel: „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen,“ sprach, der von droben kam! Wie man so traut der Heimgegangenen gedenkt, als hätten sie nicht Abschied mit uns gemacht, sondern, als säßen sie, unserer harrend, in einer andern Kammer nur! Wahrlich, das Evangelium zeugt nicht Feiglinge, sondern Helden; es senkt nicht das Haupt zur Erde, sondern hebt’s empor. So soll es denn auch bei mir eine Gotteskraft und Leben sein und bleiben bis zum letzten und größten aller Siege! Amen. (Friedrich Arndt)


Ich will sie erlösen aus der Hölle, und vom Tode erretten. Tod, Ich will dir ein Gift sein, Hölle, Ich will dir eine Pestilenz sein.
Der Tod Seiner Heiligen ist wert gehalten vor dem Herrn.“ Ps. 116,15.

In dem ersten dieser beiden köstlichen Gedanken schaut Gott wie aus der fernsten Vergangenheit in die fernste Zukunft. Er sieht die ganze Welt dem Verderben anheim gefallen, Millionen von Seelen, in Fesseln geschlagen, bewegen sich dem Tode und dem Grabe zu Er vernimmt ihr Geschrei, es bewegt die Gedanken und das Verlangen Seines Herzens. „Ich will sie erlösen aus der Hölle,“ ruft Er aus, „Ich will sie vom Tode erretten! Und das ist kein vorübergehender Gedanke, keine augenblickliche Regung, gleich dem menschlichen Mitleiden, welches durch den Anblick von Leiden und Schmerz flüchtig angeregt wird. Viele gütige und mitleidige Gedanken von Menschenkindern sind niemals zu Taten geworden - viele edle Vorsätze sind in der Stunde ihrer Geburt schon wieder gestorben. Aber was Gott denkt, das tut Er auch. Er gab den herrlichsten Beweis, welchen sogar die Allmacht geben konnte, davon, dass Seine Gedanken Taten sind. Das Lösegeld, welches Er gab, um uns vom Tode zu erretten, war das Blut Seines einigen Sohnes - durch das Leiden und Sterben unsers Heilandes ist fortan für den Gläubigen der Tod ein überwundener Feind geworden - Ja Seine Todesstunde in Wirklichkeit der Anfang, die Geburtsstunde eines bessern Lebens. Es ist das Abfallen der Blüte, damit die Frucht reifen könne, das Zerbrechen des Gefängnisgitters, damit die Seele in die Freiheit und an das Licht treten könne. Wir dürfen mit hoher Freude und Hoffnung der Stunde entgegen sehn, wenn Sein ewiger „Gedanke“ in aller himmlischen Herrlichkeit zu seiner Erfüllung kommt, die tausende von Gräbern sich auftun werden, jede Fessel zerbrochen ist, der König des Schreckens seines Throns und seiner Macht beraubt, und dann das Triumphlied der Auferstandenen aufsteigen wird: Gott sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesum Christum!

Die Stunde unsers Todes ist von gewaltigem, feierlichem Ernst, wir stehen dann auf der Schwelle der Ewigkeit und wie „wert gehalten“ ist diese Stunde in den Augen und Gedanken unsers Gottes! Vielleicht sind wir in dem Augenblick nicht umgeben von liebenden Gedanken der Unsern, sie sind vielleicht fern von uns, wenn der letzte Feind uns angreift - aber Gottes Gedanken und des Vaters Nähe werden uns nicht fehlen; Er kann dann nicht fern von uns sein. Wenn wir zu matt zum Hören, zu schwach zum Reden sind, so ist die selige Gewissheit unser: mein Gott denkt an mich! Wie ein irdischer Vater sein sterbendes Kind mit all seiner Liebe umgibt, so auch der himmlische Vater - über das Leben Seiner Gläubigen wacht Er und sorgt für sie, aber ihr Tod ist absonderlich wert gehalten vor Ihm. Und wie eines Vaters freudigste Gedanken der Heimkehr eines lange abwesenden Kindes entgegeneilen, so bewillkommt der Herr mit Freuden ein jedes Glied Seiner großen Familie, das im Begriff steht, zur Pforte des Himmels einzutreten, die ewige Heimat zu erreichen und Besitz zu nehmen von dem ewigen Erbteil.

Ereilt der Tod eines dieser Familienglieder, welches dir nahe und teuer ist, so wisse, dass auch ihr Tod wert gehalten ist vor Ihm - Er steht ihnen bei in der letzten Not und lässt sie in Frieden dahinfahren. Ja, selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben.

O Tod, wo ist dein Stachel nun?
Wo ist dein Sieg, o Hölle?
Wag kann uns jetzt der Teufel tun,
Wie bös er sich auch stelle?
Gott sei gedankt, der uns den Sieg
So herrlich hat nach diesem Krieg
Durch Jesum Christ gegeben! (John Ross MacDuff)

Predigten

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at/28/hosea_13_14.txt · Zuletzt geändert: von aj
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