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Psalm 99,1

Psalm 99,1

Andachten

Ein ermahnender Psalm, dessen Sinn unstreitig der ist: Unter dem Druck der gegenwärtigen traurigen Zeit denket an die Zukunft, wo, wie wir aus Seiner untrüglichen Verheißung wissen, der Herr nicht bloß seinem Bundesvolke, sondern allen Heiden in Gnade und Gericht sich offenbaren wird; durch diese Aussicht gestärkt, tut schon jetzt, was nach den Zeugnissen der heiligen Geschichte euch allein den Segen des Herrn bringen kann; rufet Ihn unablässig an in der Not, so wird Er euch erhören. So machte es Moses 2. Mose 32, und betete so gewaltig für das Volk, dass Gott gleichsam gebunden sagen musste: Lass mich, und endlich von seinem Zorn ließ. So machte es Aron und trat mit dem heiligen Rauchwerk und mit seinem Gebet mit solcher Kraft zwischen Todte und Lebendige ein, dass die Plage, welche bereits 14,700 Israeliten getötet hatte, sofort aufhörte. So machte es Samuel und betete mit seinem Gebet die Philister zu Boden und erlöste Israel von zwanzigjähriger Bedrängnis. Das sind denkwürdige Exempel, die uns insbesondere in der Exaudiwoche, in der Rüstzeit auf Pfingsten, billig sollten zu einem heißeifrigen Gebet ermuntern. Und sind wir auch keine Propheten, wie jene Männer, besitzen wir auch keine außerordentliche Gebetsgabe, so ist doch gewiss, dass bei Gott kein Ansehen der Person gilt, Er sieht das Herz an, seine Augen schauen allein nach dem Glauben. Je mehr wir uns demütigen und erniedrigen und uns des heiligen Geistes bedürftig fühlen, desto mehr will Gott unser Gebet sich wohlgefallen lassen, und uns die Gabe aller Gaben geben. Er hört gern die Elenden, die sich unwürdig achten seiner Erhörung. Diese großen Heiligen sind ja auch Sünder gewesen, und mussten auch um Vergebung ihrer Sünden bitten, und Gott vergab ihnen auch. Der Herr ist nahe allen denen, die Ihn anrufen, die Ihn mit Ernst anrufen. Wir sind ja überdies nicht bloß Sünder, sondern in Christo auch Kinder Gottes, und als solche berechtigt, mit unserm Vater frei und freudig uns zu besprechen und auf Seine Treue uns zu verlassen. Und wenn Er uns leibliche Gaben auch wohl ohne unser Gebet gibt, die geistlichen Güter gibt Er uns nur durchs Gebet. Herr, hilf uns denn, dass wir nicht um Steine, sondern um Brot bitten, und nicht um Schlangen, sondern um Fische, um Deinen heiligen Geist, dass Er zu uns komme, bei uns bleibe und in uns wohne ewiglich. Amen. (Friedrich Arndt)

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