Psalm 30,7
Andachten
Ich sprach, da mir's wohl ging: Ich werde nimmermehr danieder liegen.
Moab ist auf seinen Hefen stille gelegen und ist nie aus einem Fass in das andre gegossen. Gib einem Menschen Reichtum; lass seine Fahrzeuge stets reichbefrachtet heimkehren; lass Wind und Wellen also walten, dass sie wie seine Diener sind, die seine Schiffe durch des großen Weltmeers Tiefen tragen; lass seine Felder reichlich Frucht bringen; lass das Wetter seinen Saaten günstig sein, dass sie wohl gedeihen; lass ihm ohne Unterbrechung alles nach Wunsch gelingen; lass ihn unter dem Volke angesehen sein als einen mächtigen Kaufherrn; lass ihn sich blühender Gesundheit erfreuen; lass ihn mit gestählten Nerven und strahlenden Auges durch die Welt ziehen und glücklich leben; gib ihm sprudelnden Witz; lass seine Augen von stets neuer Wonne strahlen - und die natürliche Folge eines solchen Standes in Wohlleben ist bei jedem Menschen, und wäre er der beste Christ, der je einen Atemzug getan hat, Übermut; sogar ein David sprach: „Ich werde nimmermehr daniederliegen;“ und wir sind nicht besser als David, ja, nicht halb so gut. Lieber Bruder, hüte dich vor den ebenen Stellen auf deiner Straße; du magst Gott wohl dafür danken, wenn du darauf einhergehst; aber wenn dein Pfad rau wird, so denke nicht minder. Wenn Gott uns allezeit in der Wiege des Wohlergehens würde schaukeln; wenn wir immer dem Glück im Schoße säßen; wenn wir stets auf den Knien der irdischen Wonne gewiegt würden; wenn nie ein Flecklein auf der Alabastersäule unsers Hauses sich zeigte; wenn nie ein Wölklein unseren Himmel trübte; wenn nie ein Tröpflein Wermut den Wein unsers Lebens verbitterte; dann würden wir berauscht werden von der Fülle des Wohlbehagens, wir würden wähnen, „wir stehen;“ und stehen würden wir auch, aber auf einer schwindelnden Höhe, auf einer engen, gefährlichen Zinne; wir schwebten jeden Augenblick in höchster Gefahr, wie der Mann, der auf dem Topmast schläft. Darum wollen wir Gott auch für unsere Prüfungen danken; wir wollen Ihm danken für unseren Glückswechsel; wir wollen seinen Namen erheben für die Verluste an Gut und Vermögen, denn wir spüren wohl, dass, wenn Er uns nicht also gezüchtigt hätte, wir leicht allzu sicher geworden wären. Ununterbrochenes Erdenglück ist eine harte Feuerprobe. (Charles Haddon Spurgeon)