Psalm 143,8
Andachten
„Tue mir kund den Weg, darauf ich gehen soll, denn mich verlangt nach Dir.“
O ewiger Gott, der Du die Liebe selber bist, ich danke Dir, dass ich heute abermals vor Dich treten darf. Wer bin ich, dass ich mich unterwinde, mit dem unendlichen Gott zu reden? Wenn es nach Verdienst ginge, so würde ich Dich nur als ein verzehrendes Feuer kennen - aber Deine Wege sind nicht unsere Wege, und Du gedenkest der Barmherzigkeit, wenn ich auch eitel Zorn verdient habe.
Mein Verlangen an diesem Morgen geht dahin, Dir für Deine unaussprechliche Gabe, den Sohn Deiner Liebe, Lob und Dank zu bringen. Gepriesen sei Dein Name, dass Du die Schuld meiner Sünden auf Ihn gelegt hast, dass Er diese große Last hinweggetragen hat an das Kreuz, damit sie gesühnt und vergeben werde, und ihrer nicht mehr gedacht würde.
Herr, gib mir wahre Dankbarkeit für diese wunderbare Erweisung Deiner Liebe; gib, dass ich Dir nicht nur mit meinen Lippen Dank opfere, sondern mit der Hingabe meines Herzens und Lebens. Heilige und versiegele mich nach Leib, Seele und Geist, und stelle mich am Ende unsträflich vor Dein Angesicht mit Freuden.
Herr, es ist mein größter Trost, dass alle meine Angelegenheiten für Zeit und Ewigkeit in Deinen Händen ruhen. Dein Rat ist wohl oftmals wunderbar, doch führest Du endlich Alles herrlich hinaus. Du bist allein weise, Du bist gerecht in allen Deinen Wegen, und heilig in allen Deinen Werken. So will ich denn alle meine Wege und Werke Dir befehlen, Du wirst mich recht führen. Schenke mir doch das rechte, volle Vertrauen zu Deiner Weisheit und Güte, auch unter drohenden Umständen, dann müssen auch sie mir zum Besten dienen.
Wenn mein Weg mitunter mit Dornen vermacht ist, so leite Du mich mit Deinem Rat, und zeige mir, wohin ich meinen Fuß setzen soll - keinen Tritt möge ich tun, kein Unternehmen beginnen, wozu ich nicht Deine heiligende Zustimmung hätte. Lass mich bei allen Wechselfällen dieses wechselvollen Lebens nur immer recht aufmerksam Deiner leitenden Stimme lauschen, die mir sagen wird: dies ist der Weg, den Du wandeln sollst alle Last wird mir leichter, aller Kummer versüßt werden, wenn ich gewiss weiß, dass sie von der ewigen Weisheit und Liebe mir zugeteilt sind und Gott kann ja nicht irren.
Dein heiliger Geist leite mich auch heute in alle Wahrheit. Lass mich, wenn auch in der Welt, doch nicht von der Welt sein, lass meinen ganzen Wandel Zeugnis geben von dem neuen Leben, das du schaffst, und von meiner höheren Bestimmung.
Dein Reich komme bald, Herr Jesu! Rette Dein Volk und segne Dein Erbe, lass Deine Gläubigen wissen, wie gnädig Du bist, und erhöhe sie zu Dir.
Lass auch die Botschaft Deines Heils in allen Häusern meiner Lieben gehört und angenommen werden, mache ihre Wohnungen zu Hütten der Gerechten. Lass sie Dich erkennen, der Du sprichst: Ich will dich nicht verlassen, noch versäumen. Und nun, Herr, wes soll ich mich trösten? „Ich hoffe auf Dich!“. Erhöre dieses mein armes Gebet, um Jesu Christi willen. Amen. (John Ross MacDuff)