Psalm 119,106
Andachten
Ich schwöre und wills halten, dass ich die Rechte Deiner Gerechtigkeit halten will.
Alle getaufte Christen, die Gott zu Seinem Wort und heiligen Sakramenten berufen hat, die sind Gott mit Eidespflicht verwandt. Denn über dies, dass das Werk der Schöpfung und Erhaltung unseres Leibes und Seele eine starke Verpflichtung mit sich bringt; denn wir sind ja Dem unseren Leib und Seele schuldig, der uns Leib und Seele gegeben hat, gleichwie ein Kind seinem Vater Liebe und Gehorsam schuldig ist, weil es von ihm entsprossen ist, und nächst Gott das Leben von ihm hat; so hat es Gott nicht wollen dabei bleiben lassen, sondern uns noch einmal in Seinen Eid und Pflicht genommen in der heiligen Taufe; gleichwie die Juden im Alten Testament durch die Beschneidung; da haben wir alle Gott dem HErrn den Christen-Eid geschworen, davon David hier sagt. Erfordern nun die leiblichen Wohltaten eine große Pflicht, viel größere erfordern die ewigen Güter. Und welches hoch zu verwundern, so hat uns Gott wieder geschworen und einen starken unwiderruflichen Bund mit uns gemacht, dass Er uns unsere Sünden vergeben, und in Christo ewig selig machen will. Ist es nun ein schändliches Ding, vor der Welt meineidig werden, gedenkt, was das vor Gott sei? (Johann Arnd)