Lukas 24,46
Andachten
Und sprach zu ihnen: Also ist es geschrieben und also musste Christus leiden und auferstehen von den Toten am dritten Tage und predigen lassen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkern und anheben zu Jerusalem.
(Luk. 24,46 f.)
Es gibt einen lebendigen Gott, es gibt eine Gerechtigkeit, welche vergelten wird genau, Punkt für Punkt, Wort für Wort, Tat für Tat, wo will dann der Sünder bleiben? Wenn deine zahllosen Übertretungen und Versäumnisse dir vorgehalten werden, wenn sie dich gleichsam wie ein Heer, wie ein Bienenschwarm überfallen, wo willst du dann bleiben? Willst du denn das nicht jetzt bedenken, so lange du noch auf dem Wege bist, da es noch Zeit für dich ist? Oder willst du wirklich immerfort träumen, dich belügen und fälschlich trösten und deine kostbare Gnadenzeit versäumen? Siehe, es gibt auch eine Liebe, eine Liebe, die dein Denken weit übersteigt, diese Liebe bietet dir jetzt, in der Zeit, Vergebung der Sünden an und die Aussicht auf eine ewige Seligkeit, und fordert von dir nichts, als gläubige Annahme derselben und Buße. Aber eile damit, die Zeit flieht und du hast sie nicht in deiner Gewalt, darum heute, heute, so ihr Seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht! Ach, HErr, mache uns das Herz brennend vor Verlangen, dem ewigen Verderben zu entfliehen und zu Dir zu kommen, auf dass sich Dein Wort an uns erfülle: Wo Ich bin, da soll Mein Diener auch sein! Amen. (Bertoldy, A.C.)
Jesus sprach zu ihnen: Also ist es geschrieben, und also musste Christus leiden und auferstehen und predigen lassen in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden unter allen Völkern.
Weil die Apostel die Zeugen seines Lebens, seines Todes und seiner Auferstehung gewesen waren, konnte sie der Herr auch beauftragen, die Frucht seines Lebens, Sterbens und Auferstehens den Völkern zu verkündigen. Und diese Frucht ist Buße und Vergebung der Sünden. Diese beiden gehören aufs innigste zusammen; sie können nie von einander getrennt werden. Wenn jemand nur Buße predigt und die Hörer nur in das Bewusstsein ihrer Sünde und Schuld hineinrückt, macht er verzweifelte Leute. Wenn jemand nur Vergebung der Sünden predigt und die Hörer, ohne dass das Schwert Gottes durch die Seelen geht, über ihre Schuld weghebt, macht er leichtfertige Leute. Wer beides predigt, wer erst die Seelen hinunterführt in ihre Schuld und Trauer, kann sie auch in ihrer Freude hinaufführen bis an die Pforten des Himmels. Die Botschaft von der Vergebung der Sünden ist die edelste und teuerste, die je gebracht werden kann. Sie ist der edle Wein für das schmachtende Herz. Sie ist der warme Regen auf das dürre Land. Sie ist die helle und warme Morgensonne nach der kalten Nacht. liegt in ihr! Sage einem Menschen, den seine Sünden kränken, was du willst: nur Eins kann seinen Schmerz und Hunger stillen: das Wort von der Vergebung.
O welche Erquickung Herr Jesu Christe! Wir danken dir, dass du uns gesegnet I hast mit dem Wort von der Vergebung. Doch hilf, dass wir nicht in einen falschen Frieden uns einwiegen, sondern in rechter Buße auch den rechten Frieden suchen. Segne uns dazu auch den heutigen Tag. Segne ihn aber auch äußerlich an uns und den Unsern. Segne Amt und Beruf, Stadt und Land; segne alle redliche Arbeit. Behüte uns vor Unheil und Gefahr, vor Versuchung und Anfechtung. Gehe du mit uns auf allen Wegen, dass wir nichts tun ohne dich und alles Lassen, was dir missfällt. Amen. (Friedrich Ahlfeld)