Und es begab sich, da er wandelte am Sabbat durch die Saat, und seine Jünger fingen an, indem sie gingen, Ähren auszuraufen. V. 24: Und die Pharisäer sprachen zu ihm: Siehe zu, was tun deine Jünger am Sabbat, das nicht recht ist?. 27: Und er sprach zu ihnen: Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht, und nicht der Mensch um des Sabbats willen; V. 28: so ist des Menschen Sohn ein Herr auch des Sabbats.

Gedenkend Seiner Knechtschaft in Ägyptenland sollte des Herrn Volk dankbar der Sabbat-Ruhe genießen (5 Mos. 5, V. 15), nicht aber, um aufs Neue geknechtet zu werden durch pharisäische Satzungen, wie sie's den Jüngern Jesu tun wollten, da sie Ähren rauften am Sabbat. Nun aber heißt es: „Wen der Sohn frei macht, der ist recht frei.“ Als die von aller Knechtschaft Erlösten, als die freien und seligen Kinder Gottes sollen wir der Ruhe in Gott genießen an Seinem heiligen Tage. Also ist des Menschen Sohn ein Herr auch des Sabbats! „Siehe, ich mache Alles neu!“ spricht Jesus und so tut Er's. Seitdem Er auferstanden ist von den Toten, hat Er auch unsere Sonntage neu gemacht! nicht bloß, dass wir statt des siebten den ersten Tag heiligen, wir fingen nun mit Recht an unserem Ruhe-Tage: Wer ist wohl wie Du, Jesu, süße Ruh'! Einer solchen Ruhe hat das Gottesvolk zuvor nie genießen können, wie die Gemeinde Jesu derselben genießt, denn sie ruht in Jesu Wunden. So hat nun auch der Herr ein neues Lied in unsern Mund gegeben, da man singt im höheren Chor vom Sieg in den Hütten der Gerechten; und ein neues Amt hat Er aufgerichtet mit einem neuen Wort, das Amt, das die Versöhnung predigt in dem süßen Evangelium: Jesus nimmt die Sünder an; und ein neues Kindes - Recht hat Er gegeben, zu bitten Alles in Jesu Namen, mit der neuen Verheißung: Der Vater wird es Euch geben; und eine neue Segensfülle gießet Er aus, denn über uns leuchtet und erhebet sich das Angesicht Dessen, der zur Rechten des Vaters ist und vertritt uns; und endlich einen neuen Tisch gegen unsere Feinde haben wir, nämlich den Gottes-Tisch mit dem Leibe und Blute Christi, zu essen und zu trinken von Ihm selber eingesetzt. Gelobt sei Gott! also ist des Menschen Sohn ein Herr auch des Sabbats! (Nikolaus Fries)