Lieder zu Psalm 5
Friedrich August Koethe - Der 5. Psalm.
Mel. O Gott, du frommer Gott rc.
Herr! Höre du mein Wort,
Mein Fleh'n lass vor dich treten;
Mein König und mein Gott!
Denn ich will zu dir beten.
Herr! meine Stimme woll'st
Du hören früh und spat;
Sieh', früh und spät such' ich
Bei dir Trost, Hilf und Rat.
Denn du bist nicht ein Gott,
Dem gottlos Tun gefalle;
Herr, dein Gericht ereilt
Die Übeltäter alle.
Du bist den Stolzen feind,
Vor deinem Angesicht
Besteh'n die Lügner nicht,
Die Blutbegier'gen nicht.
Ich aber komme still,
Auf deine große Güte,
Zu deinem Heiligtum
Mit betendem Gemüte.
Lehr' in Gerechtigkeit
Mich deine Wege geh'n,
So kann ich allem Trotz
Der Feinde widersteh'n.
Ach, ihre Zunge trügt,
Ihr Herz sinnt nur auf Rache,
Und wie ein offnes Grab
Birgt's ihre böse Sache.
Enthülle ihre Schuld,
Vernichte ihre Macht,
Die deinem heil'gen Recht
Trotzt, und es frech verlacht.
Herr! lass in dir sich freu'n,
Die nur auf dich vertrauen,
Lass sie empor zu dir
Getrost und freudig schauen.
Denn ihre Zuflucht bist
Ja du und du allein;
So lass sie immerdar
In dir, Herr! fröhlich sein!
Denn die Gerechten krönst
Du, Herr, mit deinem Segen,
Schirmst sie mit starker Hand
Auf allen ihren Wegen;
Und deine Gnad' erquickt
Sie kräftig stets und mild,
Deckt sie in der Gefahr,
Als ein geweih'ter Schild!
Ludwig Oeler
ERhör mein wort, mein redt vernym,
mein künig, gott unnd herre!
Von dir bitt ich, merck auff mein stymm!
frü lug ich dein von ferre.
Denn gottloß wesen dir mißfalt,
wz böß ist, sich by dir nit halt,
kein thor drit für dein augen!
Du hassest, herr, wz übel thut,
die lügner wirst umb bringen,
Was schalckhafft ist und dürstigs blut,
den würt vor dir mißlingen,
Ich aber wil in dein haß gan,
mitt forcht gen deinem tempel ston,
auff deine gnad zu bitten.
Herr, leyt mich in gerechtikeit
umb meiner sünde willen.
Vor mir, herr, deinen weg bereit,
so werden sye gestillen.
Ir mund und hertz kein rechts ye gab,
ir rachen wie ein offen grab,
ir zung kan nit wann schmeichlen.
Verderb sye, gott, in irem rath
umb ir groß über tretten!
Dz gsind dir nie gefolget hat,
aber die trawen heffen
Auff dich, laß rumen, frölich sein
im schirm, namen und segen dein,
dein gunst sol sein ir schilte!
Eer sey dem vatter rc.
Hans Sachs
Herr, hör mein Wort, merk auf mein Noth,
Vernimm mein Red gar eben!
Mein König und mein starker Gott,
Von dir hab ich das Leben;
Drum will ich vor dir beten recht;
Früh wollest hören deinen Knecht,
Wenn er früh zu dir kommet.
Du haßest, Herr, was übels thut,
Die Lügner wirst umbringen,
Was schalkhaft ist, und dürst nach Blut,
Dem wird’s vor dir mißlingen.
Ich aber will in dein Haus gehn,
Mit Furcht gen deinen Tempel stehn,
Um deine Gnade beten.
Herr, leit mich gar in deinem Wort,
Um meiner Feinde willen.
Richt deine Weg an alle Ort
Und steck mir selbst das Ziele.
Ihr Mund und Herz kein Rechts je gab;
Ihr Rachen ist ein offnes Grab,
Ihr Schlund auch voller Galle.
Laß freuen sich all, die auf dich
Traun und sich dein berühmen.
Beschirme sie, Herr, kräftiglich
Gleichwie die Sommerblumen.
Die Frommen du gesegnest, Herr,
Die deinen Namen lieben sehr;
Du krönest sie mit Gaben.