2. Mose 17,15
Andachten
Und Mose baute einen Altar und hieß ihn: Der Herr Nissi. Denn er sprach: Es ist ein Malzeichen bei dem Stuhl des Herrn, dass der Herr streiten wird wider Amalek von Kind zu Kindes-Kind.
„Der Herr Nissi“, das heißt: Der Herr ist mein Panier. So nannte Moses in heiliger Siegesfreude den Altar, welchen er aufbaute dem starken und treuen Gott zu Ehren, der Gebt erhört und herrlich hindurchhilft! Und in seiner Freude und Rühmen schaut er hinein ins Heiligtum Gottes und in die Wohnungen des Allerhöchsten, und sieht ein „Malzeichen“, nämlich die vom Stuhle Gottes her ausgestreckte Hand, welche es wie mit einem Eide bekräftigt, dass der Herr streiten wird wider diesen Amalek, durch alle Zeiten von Kind auf Kindes-Kind. Wie könnte es auch anders sein? denn es wird und muss in alle Ewigkeit Feindschaft sein zwischen dem Weibessamen und Schlangensamen. O, wisst ihr nicht, wo ihr sie zu suchen habt die ausgestreckte Hand, das Malzeichen bei dem Stuhle des Herrn? Mose sah's wie in nebelgrauer Ferne, wir sehen es im Klarsten Lichte und in nächster Nähe, es ist die Hand, die sie durchgraben haben, die benedeite Jesus-Hand am Marterholz. Da ist der Stuhl des Herrn, da ist das wahrhaftige Malzeichen des niemals aufhörenden Streites, da ist auch die gewisse Bürgschaft des Sieges! Nun wohlan! so lasst uns doch auch einen Altar bauen, ein Jeglicher in seinem Herzen, und das Kreuz mit der ausgestreckten Hand darauf stellen, der soll heißen: „Der Herr Nissi“; denn da ist unser Panier. Wer unter solcher Fahne streitet, der muss wohl den Sieg erlangen. Wer aber gar nichts von Siegesfreude weiß, wem statt Rühmens nur Klagen und Seufzen aufsteigen will, der sehe wohl zu, woran es liegt. Die Hand des Herrn ist ausgestreckt, aber wo ist Deine Hand? ist sie schlaff, träge, unlustig? Das Malzeichen steht da auf Golgatha, aber nicht für die Trägen und Falschen, die es heimlich mit Amalek halten. O Herr! läutere uns Herz und Nieren! mach' uns zu rechtschaffenen Streitern! (Nikolaus Fries)