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Matthäus 8,8

Matthäus 8,8

Andachten

Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, dass du unter mein Dach gehst; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.

Das ist der rechte Glaube, der da spricht: Ich bin nichts von mir selbst, aber Alles durch deine Gnade. Ich bin elend und arm, du aber bist überschwänglich reich, und kannst überschwänglich tun über Alles, was ich bitte und verstehe. Ich kann mir nicht helfen, ich weiß nicht ein noch aus. Aber du kannst schaffen, was du willst. Sprich nur ein Wort, und all meine Not ist zu Ende, und ich bin genesen an Leib und Seele! O selig das Herz, das sich mit solchem Vertrauen Gott in die Arme wirft, in aller Not, und sich dessen getröstet: „So er spricht, so geschieht's; so er gebeut, so steht es da“. Wie der Feldherr mit seinem bloßen Wort Tausende zum Stehen bringt, so braucht Gott der Herr nur ein Wort zu rufen, und die anstürmenden, feindlichen Scharen, die unser Haus und Herz bedrohen, stehen still, und dürfen uns kein Leid tun. Lasst uns mit solchem Glauben Gottes Macht und Gnade ergreifen. Und Gott wird sich auch an uns verherrlichen. Er wird uns seine Verheißung nicht brechen. Er hat's noch nie getan. Was er zusagt, das hält er gewiss. Das aber ist sein Wort, seine Zusage: „Dir geschehe, wie du geglaubt hast“.

O Herr, erhalte und mehre in uns den Glauben. Wir glauben, aber hilf du unserer Schwachheit allzeit auf. Lass das zerstoßene Rohr nicht zerbrechen und den glimmenden Docht nicht auslöschen. O Herr, der du bist die Stärke der Schwachen, die Erquickung der Kraftlosen, bewahre uns, dass uns die Welt und unser Fleisch nicht betrüge, noch verführe in Missglauben und Verzweiflung. Neige dich heute zumal zu uns mit deinen Gaben. Tue weg aus uns alle Finsternis und Unreinigkeit, und erleuchte unsere Seele mit deinem hellen Lichte, dass wir glauben, und dass dieser Sonntag ein Tag des Lichtes und des Heils werde für uns Alle. Amen. (Adolf Clemen)


Das passt gut zu dem vorher Gesagten. Gott will bei uns einkehren; und wir staunen. Wie ist das möglich? „Ich bin's nicht wert,“ müssen auch wir sagen, „dass Du bei mir einkehrest.“ Dort sagt's ein Heide, dessen Knecht krank war, und in dessen Haus des Kranken wegen der HErr gehen wollte. Weil aber einem Juden das Haus eines Heiden für unrein galt, so wollte dieser Heide dem HErrn das nicht zumuten, dass Er sich nach jüdischen Begriffen auf einen Tag verunreinige, indem Er zu ihm ins Haus gehe. „HErr,“ sagt er, „ich bin's nicht wert! Das kann ich Dir nicht zumuten; ich gehöre nicht zu den Geheiligten Deines Volkes.“ Als Römer, hätte er denken können, sei er's wohl wert; aber der Römer ist jetzt bei diesem Hauptmann ganz vergessen. Er stellt sich vor das Angesicht Gottes; und da merkt er nach allen Beziehungen, dass er der Mensch nicht sei, dass so ein Heiliger, Gottgesandter, Gottes Sohn, der JEsus war, in seine Hütte hineinkomme.

Diese Gesinnung des Hauptmanns ist gerade die, bei welcher der HErr am Meisten an uns tun kann. Wenn wir uns aller Dinge unwert achten, kommt der Heiland am Liebsten zu uns. Wenn wir aber gleichsam drauf warten, dass Er zu uns komme, uns helfe, wenn wir bitten, weil wir es seien, da lässt Er uns ordentlich warten, oder geht Er gar an uns vorüber. Seine Freundlichkeit und Hilfe wird immer der am ehesten erfahren, der sich herunterschätzt und denkt, er sei's nicht wert. Warum das? fragst du. Darum, weil ein Solcher in der Wahrheit steht. Wer aber denkt: „Ich bin’s wert!“ der steht in der Lüge; und Gott ist ein Gott der Wahrheit, und nicht der Lüge, will unser Gott sein in der Wahrheit. Was kostet's doch, bis ein Mensch so weit kommt, Gott gegenüber, nach Umständen auch Menschen gegenüber, sich jeder Ehre und Liebe unwert zu achten? Am Schlimmsten ist's, wenn man auf sein Christentum pocht, und meint, der liebe Gott müsse nur gleich alle Türen aufmachen, wenn so ein gläubiger Bruder kommt und bittet. Kein Wunder, dass der HErr scheint so langsam mit Seinen Gnadenbezeigungen zu sein, da Er nur bei Wenigen die Sinnesniedrigkeit findet, welche vor Ihm allein angemessen ist. Ein Fremder, ein Heide, ein Sogenanntes Weltkind, wie da der Hauptmann, triffts oft besser, wie auch der HErr da sagt. „Wahrlich, einen solchen Glauben habe Ich in Israel nicht gefunden.“ Der HErr gebe, dass wir den Weg unserer Vereinigung mit Gott in der Armut und Demut suchen. „Den Demütigen gibt Gott Gnade.“ (Christoph Blumhardt)

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