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Matthäus 4,8

Matthäus 4,8

Andachten

Wiederum nimmt ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg.

Der Sohn Gottes ist Herr der Welt. Nun hat aber der Arge die Erde an sich gerissen, im Wesen dieser Welt herrscht er. Die von Gott durch den Fall Getrennten und durch persönliche Sünde von Ihm Abgelösten sind Weltleute, Menschen dieser Welt. Nach vorbedachtem Rat und Willen sollte Jesus als Lamm Gottes sterben für die Sünder, mit Seinem Blut die gefallene Schöpfung versöhnen mit Gott und eine völlige und ewige Erlösung vollbringen. Aber der Teufel trat mit einem Angebot an Ihn heran. Er werde dem Sohne Gottes die Welt freiwillig ausliefern, wenn dieser niederfalle und den Bösewicht anbete! Jesus blieb dem himmlischen Vater treu, als Sieger ging Er aus dem harten Kampf hervor. Er wollte nicht auf Satans Gedanken eingehen, obwohl Er jetzt seinen Angriffen ausgesetzt war. Auch wollte Jesus nicht mühelos Erbe der Welt sein. Sie war rechtmäßig sein Eigentum, der Teufel hatte sie an sich gebracht, sie sollte nicht durch eine furchtbare Sünde, durch den Abfall vom Vater, in Seinen Besitz übergehen. Jesus wollte gehorsam bis zum Tode am Kreuze sein, durch Versöhnung und Erlösung sollte die gefallene Welt ein Himmelreich werden. Der Feind musste fliehen. Und siehe, Engel traten hinzu, um dem großen Sieger zu dienen! - Auch dir macht der Teufel listige Angebote. Weise sie entschieden zurück. Jesus hat den Feind besiegt, in Seiner Nachfolge wirst auch du siegen. Wem öffnest du Ohr und Herz? Wer darf bestimmend auf dich einwirken? Prüfe den Geist, der dich beherrscht. Kein Christ bleibt ohne Versuchungsstunden. (Markus Hauser)


Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: „Dies alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest.“ Da sprach Jesus zu ihm: „Hebe dich weg von mir, Satan. Denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen.“

Vom Gipfel des Berges aus sah der, dem der Vater alles übergeben hat, auf weite Länderstrecken. Es ist sein Beruf, der Herr der Menschheit zu sein. Wie wird er es werden? Du wirst es, sagt ihm der Versucher, wenn ich dir beistehe. Ich weiß, wie man die Menschen gewinnt und begeistert und Macht erwirbt und Throne aufbaut. Er fordert auch keinen hohen Preis, nur einen Augenblick, in dem er vor ihm kniet und ihn verehrt. Das ist die Versuchung derer, die zu wirken haben und dazu Macht bedürfen. Wie oft steht die Christenheit in hartem Ringen mit solchen Gedanken; seid nicht zu schroff in eurem Widerspruch, der alles Böse abstößt; vermindert die Reibungen; gebt auch der Gegenseite ihre Ehre; wie könnt ihr auf einen Erfolg hoffen, wenn ihr euch mit der Welt nicht verständigen könnt? Wir kennen alle diese Not. Denken wir uns einmal, Jesus hätte sich den von ihm begehrten Kniefall abgezwungen, was wäre geschehen? Begeisterte Huldigung wäre ihm zugeflogen; das Rabbinat wäre herbeigekommen, um ihn zu ehren, und die Priesterschaft hätte ihm gehuldigt, die Zeloten hätten sich um ihn geschart und ihm ihren bewaffneten Arm zur Verfügung gestellt und sein Name wäre schnell durch die Lande geflogen und in jeder jüdischen Gemeinde hätte man eifrig erzählt, dass der König gekommen sei, und am römischen und persischen Hof hätte man sich mit dem erfolgreichen Machthaber abgefunden. Stattdessen ging Jesus ans Kreuz. Er konnte nur einen anbeten, einzig Gott. Wie er seine Zuversicht nicht spaltete, als er hungerte, sondern Gott ein ganzes Vertrauen erwies und wie er auf jedes eigenmächtige Wagnis verzichtete und Gott den ganzen Gehorsam darbrachte, so teilte er auch seine Liebe nicht, sondern gab sie ganz und unteilbar dem Vater und konnte nichts ehren und anbeten als Gott allein. Das ist die Herrlichkeit Jesu und seines Kreuzes: er ist der, der nicht imstande war, sich der Hilfe des Satans zu bedienen, der, der Einen angebetet hat, Gott und niemand sonst.
Weil Du, Herr Christus, vor niemand knien konntest als vor Deinem Vater, knien wir alle anbetend und danksagend vor Dir. Du bist unser Priester, der Gott wahrhaft ehrt. Du hast in Dir die Liebe, die keine Untreue kennt. Du richtest nicht Menschenmacht und Satansmacht unter uns auf, sondern bringst uns Gottes Reich. Darum ist es das Bekenntnis Deiner ganzen Schar: Gelobt bist DU, der Du kommst im Namen des Herrn. Amen. (Adolf Schlatter)


Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Dies Alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir, Satan, denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten Gott deinen Herrn, und ihm allein dienen.

Das ist die gröbste Lüge, mit der der Versucher noch immer das Menschenherz berückt. Er verspricht für die Sünde Heil und Glück. Er verheißt jedem eine Weltherrlichkeit: dem Einen Geld, dem Andern einen Namen, dem Dritten Genuss. Hier einen schönen Schmuck, dort dreißig Silberlinge, dort Freiheit und Freude. Das Alles will ich dir geben. Das Alles verheißt er Dem, der ihm dient. Aber noch keinem hat er es gehalten. Wohl gibt er eine gewisse Herrlichkeit, aber eine solche, deren Ende allemal ist Nacht und Grauen, Elend und Herzeleid und viele Tränen. Wie reich er auch macht, zuletzt macht er immer arm. Wie viel Befriedigung er gibt, auf dem Grunde liegt allemal der Durst, den kein Tropfen löscht; Beraubung und Zerstörung und der Tod in allen Gestalten. Jedes echte Lebensglück, jede wirkliche Befriedigung kann nur Der geben, dem Erde und Himmel allein gehört. O darum glaube nicht dem Lügner von Anbeginn. Lass dich nicht betrügen von seinen falschen Verheißungen. Er verheißt dir Glück und Heil, wenn du ihm dienst, und er zahlt dir Jammer und Elend. Die Sünde verheißt ihren Dienern Herrlichkeit, und doch müssen sie es immer aufs Neue erfahren: Der Tod ist der Sünde Sold. O Herr, hilf uns, zerstöre alle Künste und Lügen des Versuchers. Mache uns zu tapferen Kämpfern für deine Ehre. Reich uns die Waffen aus der Höhe, das Wort, den Glauben; und lass uns das Feld behalten. Amen. (Adolf Clemen)


Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit; V. 9: und sprach zu ihm: Dies alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. V. 10: Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir, Satan! denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten Gott deinen Herrn und ihm allein dienen.

Ist es denn noch nicht genug? Ist das Maß Deiner Schmach und Deines Streitens noch nicht voll, mein Jesus? ach nein, noch Lange, lange nicht! All' sein grausames Rüstzeug muss der Feind noch ins Feld führen, als da ist: Augenlust, Fleischeslust, hoffärtiges Wesen, darum führt er ihn zuletzt noch auf einen sehr hohen Berg, zeigt Ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, und bietet Ihm das Alles um den Preis: „so Du niederfällst und mich anbetest.“ Da ist's vorbei mit der Verstellung in einen Engel des Lichts, der das geschriebene Gotteswort im Munde führt, da ist der nackte, bare Satan in all' seiner widergöttlichen, rasenden Überhebung, Empörung, Auflehnung, der Fürst dieser Welt, und der Fürst der Finsternis. Und wäre nur ein Atom von Eitelkeit, Selbstliebe, Weltsinn in Jesu gewesen, dann hätte diese strahlende Aussicht von dem hohen Berge Ihn zu Fall bringen müssen. Aber freilich für Ihn konnte es auch nicht den allergeringsten Reiz haben, ein Statthalter Satans auf Erden zu sein, für Ihn, dessen Lust es ist, Gott zu dienen im vollkommenen Gehorsam; für Ihn, der Krippe und Kreuz erwählt; für Ihn, dessen heißestes Sehnen es ist, die verlorene Welt zu erlösen! - Wahrlich, wenn wir nicht Tränen des Dankes und der Inbrunst hier zu weinen hätten, dann könnten wir wohl versucht sein zu lachen über den dummen Teufel, der so gar nichts erkannt hatte von dem Sinne und den Wegen des Herrn. Aber hast Du denn seinen Sinn erkannt? hast Du gemerkt die Absicht seiner großen Liebe? es ist die Heils-Absicht, dass Er Dich und Deine arme Seele losringe aus den Banden der Welt und des Satans. Sobald man Dir nur ein klein Stücklein oder Eckchen von den Reichen der Welt und ihrer Herrlichkeit vorhält, alsobald fährst Du zu, als auf einen leckeren Köder. Von nun an aber, da Dein Jesus dem Satan die Larve heruntergerissen, da Er spricht: Hebe dich weg von mir, Satan! von nun an sollst Du auch sprechen: Lass fahr'n dahin! ein Wörtlein kann ihn fällen! (Nikolaus Fries)


Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg, und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit, und sprach zu ihm: Dies Alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. Da sprach Jesus zu ihm: Hebe dich weg von mir, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst anbeten Gott, deinen Herrn, und ihm allein dienen.

Dem alle Gewalt gegeben ist im Himmel und auf Erden, zu dem der Vater spricht: Heische von mir, so will ich dir die Völker zum Erbe und der Welt Enden zum Eigentum geben„, dem beut der Versucher alle Reiche der Welt an. Die Sünde ist blind. Sie will vergeben, was nicht ihr gehört, oder was sie nur durch Missbrauch besitzt; sie will es dem geben, dem es schon gehört. Auch an dich ist er wohl schon gekommen, und hat gelockt mit Geld und Gut, mit Besitz und Reichtum. Du hast wohl auch gesagt: „Hebe dich weg von mir!“ Aber in dir war ein andrer Teil, der sprach leise: „Bleibe hier, gehe nicht gleich, wir werden doch wohl noch einig.“ Da hat er gar scharfe Ohren, auch versteht er sich auf die Gesichtszüge der Leute vortrefflich. Er weiß sehr wohl, ob hinter deinen Worten ein halbes oder ein ganzes Herz steckt. Darum rufe es mit allem Ernste: „Hebe dich weg, Satan!“ Da flieht der Feind. Er mag seinen Namen nicht hören. Er flieht vor dem Sohne Gottes, der Herr hat den Sieg behalten. Und du, stehe ihm nur auch fest und klar entgegen. Handele nicht mit ihm. Jeder Vertrag mit der Sünde und ihrem Fürsten geht hinaus auf deinen Schaden. Wer ihm halb gehört, wer eine Mittelstellung zwischen Christo und dem Fürsten der Welt einnehmen will, ist verloren. Darum ganz ab! Hebe dich weg von mir! Vor Gott will ich mich demütigen, ihn will ich anbeten!

Herr, nur aus deiner Hand lass uns nehmen, was hier auf Erden unser eigen sein soll. Nur nach deinem Willen wollen wir es gebrauchen, dann wird die Erde nicht unser Herr, und der Fürst der Welt nicht unser Gewalthaber werden. Behüte uns, dass Geld und Gut oder das Ringen und Jagen danach uns nicht in silberne oder goldene Fesseln schlage, ob sie noch so schön aussehen, sie knechten uns an die Erde und ihr Verderben. Ja mache uns zu ganzen tapfern Kämpfern für deine Ehre, wo jetzt der Feind so viele Streiter gegen dich ins Feld führt, und lass die Lobgesänge deiner Gemeinde immer lauter ertönen, bis sie sich endlich zu dem großen Siegesgesang vereinen, der alles andere übertönt: Ehre sei Gott in der Höhe! Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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nt/40/matthaeus_4_8.txt · Zuletzt geändert: von aj
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