Jakobus 1,14
Andachten
Ein Jeglicher wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust gereizt und gelockt wird. Danach wenn die Lust empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert sie den Tod.
Wo Gott nicht bald hilft und dem Sünder wiederum ruft, so fleucht er ohne Ende und Aufhören von Gott; und weil er die Sünde mit Lügen entschuldigen will, häuft er eine über die andere, bis dass er zu Gotteslästerung und Verzweiflung kommt. So schleppt immer eine Sünde die andere nach sich, und macht einen ewigen Fall, bis so lange der Sünder zuletzt Gott viel mehr die Schuld gibt und anklagt, denn seine Sünde erkennt. Und wer einmal flüchtig und abtrünnig geworden, der bleibt ewig flüchtig; deshalb bitte man Gott, so lange man ihm noch nahen kann, mit rechtem Ernst: bewahre mich vor Fall und Schande! (Luther.)