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Kolosser 3,14

Kolosser 3,14

Andachten

“Über alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit.“

Die Liebe wird hier mit einem Mantel verglichen, den man über alle Kleider, die unmittelbar am Leibe liegen, herzieht, und dieser Mantel soll, - daher das Band der Vollkommenheit genannt, - Alles zusammenhalten und die Kleidung vervollständigen. Also der alles zusammenhaltende und verbindende und beschützende Hantel soll die Liebe sein. Er soll auch „das herzliche Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld, Vertragsamkeit, Versöhnlichkeit,“ - lauter dort bezeichnete Kleidungsstücke, überdecken und zusammenhalten, weil diese Tugenden nur durch die wirkliche Liebe dauerhaft gemacht werden können. Man kann sich oft auch äußerlich anschicken, barmherzig, freundlich, demütig, sanftmütig, geduldig, vertragsam, versöhnlich zu erscheinen; wenn's aber nicht von innen heraus in der wirklichen Liebe kommt, so hat's alles wenig Wert. Darum ist der Ausdruck so schön und wichtig, dass die besonderen Tugendübungen müssen mit dem Mantel der Liebe überdeckt sein, indem erst diese ihnen einen vollkommenen Wert gibt.

Liebe soll den ganzen Menschen übergießen. All sein Tun und Lassen soll Liebe atmen; all sein Reden und Denken, alle seine Unternehmungen und Gänge nach rechts und links, alle seine Gespräche, Verhandlungen und Übereinkünfte mit Andern, alles sein Begegnen mit Freund und Feind, mit Hohen und Niederen, mit Armen und Reichen soll Liebe atmen. Selbst seine Belehrungen, Warnungen, und Bestrafungen sollen in der lautersten Liebe erscheinen. Nicht wahr? ihr Lieben, da haben wir noch zu lernen. Wir können‘s noch nicht so ganz. Ach, wie weit sind wir oft noch davon? Aber wenn wir's können, nur auch annähernd, dann sind wir etwas Rechtes. Wenn das in uns glimmende Glaubensfeuer zum Glanz der Liebe außer uns sich macht, dann sind wir, was wir sein sollen für Zeit und Ewigkeit, für den HErrn und alle die, die noch Sein werden sollen. (Christoph Blumhardt)


Nachdem der Apostel (in Kol. 3, 12 f.) die einzelnen köstlichen Stücke der Christenkleidung den auserwählten Heiligen und Geliebten zum Anziehen dargereicht hat, greift er nun nach dem Hauptstücke, welches die übrigen alle unter sich befasst und hebt es hoch empor: „Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit!“ Man hat wohl die Liebe mit dem Mantel verglichen, der den ganzen Anzug umschließt, oder mit dem Gürtel, der alle Kleidungsstücke zusammenfasst. Treffender aber mag sie die Krone auf dem Haupte der Brautgemeinde heißen, deren Reif alle Gekrönten königlich umschlingt und ihre Gewandung als Krongut zeichnet. Herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld - was anders sind sie als Liebestätigkeiten, zu welchen die Liebe selbst wie die Sonne zu ihren Strahlen und die Rose zu ihrem Wohlgeruch sich verhält? Das „Band der Vollkommenheit“ nennt St. Paulus die Liebe. So viel sind wir ganze Christen, als wir ganz Liebe untereinander haben.

Was ist doch lieben? Weil die Sünde das göttliche Liebesbild im Menschen ins selbstsüchtige Fleisch verzerrt und in allem, was unter den Menschen Liebe heißt, nur einen matten Nachschimmer der ursprünglichen Liebesherrlichkeit übrig gelassen hat, so würde niemand die Liebe wahrhaftig kennen, wenn sie nicht erschienen wäre in Christo, unserem Heiland. (Friedrich Wilhelm Besser)

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