Apostelgeschichte 5,12
Andachten
Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch der Apostel Hände; und waren Alle in der Halle Salomonis einmütig. Also dass sie die Kranken auf die Gassen heraustrugen, und legten sie auf Betten und Bahren, auf dass, wenn Petrus käme, sein Schatten ihrer Etliche überschattete. Es kamen auch herzu Viele von den umliegenden Städten gen Jerusalem, und brachten die Kranken, und die von unsaubern Geistern gepeinigt waren; und wurden Alle gesund.
„Auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird es besser mit ihnen werden!“ spricht der Herr, Marc. 16, von den Zeichen, die da mitfolgen werden Denen, die da glauben, - und hier haben wir nun die herrliche Erfüllung. Nachdem die strafende Hand Gottes über Ananiä Sünde offenbar geworden, so ist nun hier die reichlich gebende Hand, welche aus dem Wunderreiche Ströme des Erbarmens ausgießt über das junge Reis der ersten Gemeinde, dass sie wachse und zunehme unter solchem Segen. Die Wunder-Gabe haben wir nicht mehr, denn unser Glaube ist schwach und klein geworden, auch bedarf die Kirche Jesu solcher Gabe nicht mehr, da sie kein schwaches Reis mehr ist, sondern der Baum, unter dessen Zweigen die Vögel wohnen. Aber die Kranken sind uns doch das teure Vermächtnis unseres Herrn; und wenn auch nicht der wunderkräftige Schatten Petri auf sie fällt, so soll doch der Schatten Jesu auf sie fallen, das ist der Abglanz Seiner Liebe aus unsern Herzen. War's doch auch nichts anderes, was dem Schatten des Apostels die Wunderkraft verlieh, als die Liebe Seines Herrn, welche sein ganzes Wesen durchdrang und von ihm ausströmte, wie einst die Kraft von dem Saum des Jesus-Rocks, da das blutflüssige Weib ihn berührte. Darum, wollen wir etwas von dieser Kraft empfangen für unsere Kranken, so kann es nicht anders geschehen, als dass wir mit betendem und brünstigem Herzen die Jesusliebe in uns aufnehmen und uns davon durchstrahlen und durchglühen lassen. Wo das geschehen, und Du legst Deine Hände auf Deine Kranken o sei des getrost, sie werden die Glut fühlen, und es wird besser mit ihnen werden. ! (Nikolaus Fries)