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Johannes 7,16

Johannes 7,16

Andachten

Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat. So jemand will des Willen tun, der wird inne werden, ob diese Lehre aus Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede.
Hätten die Juden den Willen Gottes, der im Gesetz ihnen bezeugt war, tun wollen, so würden sie erfahren haben, dass sie ihn nicht tun konnten, und als Bußfertige und Gnadenhungrige würden sie inne geworden sein, dass diese Lehre, die Lehre vom Heil in Christo, keine Menschenlehre, sondern aus Gott sei, dessen Liebe die Prophezeiung und Sehnsucht Israels erfüllt und den eingeborenen Sohn den Sündern gemacht hat zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung. Es ist aber niemand, auch unter den Heiden niemand, geschweige innerhalb der Christenheit, der nicht etwas wisse vom Willen Gottes. Sein heiliges: „Du sollst!“ und: „Du sollst nicht!“ ist dem Gewissen aller Menschen unverwüstlich eingeschrieben. Wohlan, wolle du tun, was dir offenbar ist vom Willen Gottes, und du wirst bei Christo, dem Ende des Willens Gottes ankommen. Und wenn du bei ihm angekommen bist und die Wirkung seines erleuchtenden Lichts verspürst, dann fahre fort im Tun-Wollen des immer heller und völliger erkannten Gotteswillens, und du wirst mitten im Tun, wozu seine Gnade dich mächtig macht, herzlich wachsen und zunehmen in dem Innewerden, dass diese Lehre wahrhaftig von Gott sei, von dem Gotte, dessen heiliger Liebeswille zu seinem Sohne ziehet Alle, die da selig werden, und ihnen zuruft: „Den sollt ihr hören!“

Dieser Spruch: So jemand will des Willen tun usw., ist ein köstliches Kleinod, tröstlich für alle Aufrichtigen, schrecklich für alle Lügner. Die Erkenntnis ist eine Tochter des Willens, die Lehre Christi eine Anforderung ans Gewissen. So wird der Herr ohne Zweifel zur Erkenntnis der Wahrheit hinanführen alle willigen Herzen, welche die Finsternis nicht mehr lieben als das Licht, ob sie auch mitten in heidnischer Finsternis verborgen wären, und wird das tun auf Wegen, die er weiß; dagegen wird er allen denjenigen, welche ihren Ungehorsam gegen die göttliche Wahrheit mit ihrem Mangel an Erkenntnis beschönigen, am Ende antworten: „Ihr habt nicht gewollt!“

Auf Treue kommt doch zuletzt alles an. Sei treu mit dem, was du empfangen hast, und es wird dir gegeben werden, was dir noch mangelt. Wer aus Gott ist, der hört Gottes Wort, und wer aus der Wahrheit ist, der hört die Stimme dessen, der selbst die Wahrheit ist. Gleichwie es Torheit ist, nicht eher ins Wasser gehen zu wollen, bis man schwimmen gelernt habe, so ist's auch Torheit, nicht eher Christo sich ergeben zu wollen, bis man wisse, ob seine Lehre von Gott sei. Wer aber die Wahrheit des göttlichen Worts auf dem Wege des Gewissens erfahren und erlebt hat, der hat auch geübte Sinne zur Unterscheidung dessen, was Gottes- und was Menschen-Lehre ist. (Friedrich Besser.)

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nt/43/johannes_7_16.txt · Zuletzt geändert: von aj
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