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Johannes 2,1

Johannes 2,1

Andachten

Das walte der dreieinige, ewige, barmherzige Gott, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der Heilige in Israel, außer welchem kein Gott ist. Ach, Vater in der Höhe, Du großer und getreuer Menschenhüter, der weder schläft noch schlummert, Dir befehlen wir auch für diese Nacht unsern Eingang und Ausgang, unsern Leib und Seele, Haus und Hof, Habe und Gut. Hilf Deinem Volk und segne Dein Erbe, weide und erhöhe sie ewiglich. Segne unser armes Haus wie das Haus Obed, Edoms, behüte die Wachenden, erhöre die Betenden, beschirme die Schlafenden. Tritt den Satan unter unsere Füße, und erhalte uns bei dem Einen, dass wir Deinen Namen fürchten, und nimm uns endlich, wenn es Dir gefällt, im wahren Glauben aus der Welt zu Deinen Auserwählten. Amen. (Friedrich Arndt)


Und am dritten Tage ward eine Hochzeit zu Cana in Galiläa; und die Mutter Jesu war da. Jesus aber und seine Jünger wurden auch auf die Hochzeit geladen.

Heil dem Hause, wo Jesus eingeladen wird. Das ist ein Segenshaus. Ohne Jesus kein Segen und keine Freude bei der Arbeit des Hauses, ohne ihn kein Friede und keine rechte Liebe im Hause. In jedem Hause wohnen verschiedene Menschen zusammen, von denen Jeder seinen Willen, seine Neigungen hat. Und Jeder hat seine besonderen Fehler und Sünden. Draußen in der Welt, unter den Menschen, da werden sie weniger bemerkt, da sind wir gezwungen, uns zu beherrschen. Aber im Hause lassen wir uns gehen. Da wird am meisten das Böse offenbar, was sonst verhüllt in uns ruht. Und nirgends wird schwerer davon gelitten, als im Hause, weil nirgends die Menschen einander weniger entfliehen können. Armes Haus, das nur auf die Festigkeit des natürlichen Herzens gebaut ist. Armes Haus, wo die Liebe, die die Einzelnen verbindet, nicht durch Jesu Liebe gehalten wird! Wollt ihr Glück und Segen im Hause haben, so ladet Jesum ein in euer Haus. Soll Friede und Eintracht im Hause wohnen, ladet Jesum ein, dass er die Herzen regiert mit seinem Geiste, und sie erlöst von ihrer Sünde und Selbstsucht. Wollt ihr mit rechter Geduld tragen Einer des Anderen Last, ladet Den ein, der unser aller Last getragen voll unendlicher Geduld. O Herr, gib Gnade und Glauben, dass wir dich heute, nicht nur als Gast, sondern als steten Genossen in unser Haus aufnehmen. Dazu segne uns diesen Sonntag, dass du an ihm bei uns einkehrst und mit dir die Freude und der Friede Gottes zu uns kommt. Amen. (Adolf Clemen)


Jesus beginnt sein großes Werk, er tritt mit seiner kleinen Schar in das weite Leben herein. Und wo beginnt er sein Werk? Im Hause. Schon seit 14 bis 15 Jahrhunderten geht der Wahn durch die Kirche, dass es die höchste und reinste Stufe des Christentums sei, wenn man dem Herrn in der Einsamkeit oder klösterlicher Beschaulichkeit diene. Der Herr widerspricht dem gleich mit dem ersten Schritte ins weitere Leben. Er geht nicht hin zu den Essenern, die am Ufer des toten Meeres und an den anderen Stätten des jüdischen Landes in strenger Absonderung und Fasten ein beschauliches Leben führten. Er tritt zuerst in das Haus. Und wie er da zuerst hinkommt, sollen wir ihn auch da zuerst hinhaben wollen. Kein Haus kann gebaut werden, ohne dass der Herr drinnen wohnt. Ihn brauchen wir in guten und bösen Tagen. Er ist das wahre Glück im Glücke, er ist der helle Morgenstern in der Trübsal. Darum gibt es so viele elende, friedelose Familien, weil er nicht bei ihnen wohnt.

Herr Jesu Christe, gib Gnade und Glauben, dass wir dich auch heute nicht nur als Gast, sondern als täglichen und steten Genossen in unser Haus bitten. Kehre ein in jedes Haus. Wo du kommst, wird die Ehe ein heiliger Stand. Wo du kommst, zieht der Friede Gottes ein, der höher ist, denn alle Vernunft. Wo du kommst, lernen wir auch das Kreuz in Demut und Geduld zur Ehre Gottes tragen. Wo du wohnst, da offenbarst du auch deine Herrlichkeit, und ziehst mit jeder Gnadentat die kleine Hausgemeinde inniger und enger an dein Herz. Ja, lieber Herr, lass uns alles Kreuz und alle Erlösung von demselben dazu dienen, dass wir deine treue Sorge, die sich um das Kleine wie um das Große bekümmert, recht erkennen, und dass wir Alle, Eltern und Kinder, Groß und Klein, uns desto inniger mit dir, dem Bräutigam unserer Seelen, vertrauen. Amen. (Fr. Ahlfeld)

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