Sie befinden sich hier: Andachtsbibel » nt » Matthäusevangelium » Matthäus 11,25
Zuletzt angesehen: Psalm 55,23 Matthäus 11,25

Matthäus 11,25

Matthäus 11,25

Andachten

Ich preise Dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, dass Du solches den Weisen und Klugen verborgen hast, und hast es den Unmündigen offenbart.

Ich bitte und ermahne treulich einen jeglichen frommen Christen, dass er sich nicht ärgere, noch stoße an den einfältigen Reden und Geschichten, so in der Bibel stehen, und zweifele nicht daran, wie schlecht und albern es immer sich ansehen lasst, so sind's doch gewiss eitel Worte, Werke, Geschichte und Gerichte der hohen göttlichen Majestät, Macht und Weisheit. Denn dies ist das Buch, das alle Weisen und Klugen zu Narren macht, und allein von den Albernen und Einfältigen kann verstanden werden, wie Christus sagt (Matth. 11, 25). Darum lass deinen Dünkel und Fühlen fahren, und halte viel von diesem Buch, als Ihn dem allerhöchsten, edelsten Heiligtum, auch als von der allerreichsten Fundgrube, die nimmermehr genug ausgegründet, noch erschöpft werden mag; auf dass du darinnen die göttliche Weisheit finden mögest, welche Gott in der Bibel so albern und schlecht vorleget, dass Er Aller klüglichen Hochmut dämpfe und zu Schanden mache. In diesem Buche findest du die Windeln und Krippe, darinnen Christus liegt, dahin auch der Engel die Hirten wies. Es sind wohl schlechte und geringe Windeln, aber teuer ist der Schatz, Christus, so darinnen liegt. (Martin Luther)


“Zu derselbigen Zeit antwortete Jesus.“

Der Anfang dieser Schriftstelle lautet sonderbar: „Zu derselbigen Zeit antwortete Jesus.“ Wenn man den Zusammenhang übersieht, so ist hier nirgends die Rede davon, dass Ihn Jemand etwas gefragt, oder dass Er mit irgend einem Menschen ein Gespräch geführt hätte. Dennoch heißt es: „Zu derselbigen Zeit antwortete Jesus und sprach: Ich preise Dich, Vater.“ Wenn ein Mensch antwortet, so antwortet er einer Person, die mit ihm gesprochen hat. Wer hatte also mit Christo gesprochen? Sein Vater. Und doch wird an dieser Stelle nichts hievon erwähnt; nun, das soll uns zeigen, dass der Herr Jesus in beständigem Umgang mit Seinem Vater lebte, und dass Gott so oft, so unaufhörlich in Seinem Herzen mit Ihm redete, dass dieser Umstand keiner besonderen Erwähnung bedurfte. Es war des Herrn Jesu Leben und Odem, mit Seinem Gott zu reden. Und wie dies mit dem Herrn Jesu hienieden der Fall war, so sollte es auch mit uns der Fall sein; und darum wollen wir uns die wichtige Lehre aneignen, die sich aus dem angeführten Umstande aus dem Leben Jesu für uns ergibt. Möchten auch wir diesen stillen Herzensumgang mit dem Vater pflegen, und Ihm oft antworten; und wenn die Welt auch keine Ahnung davon hat, mit wem wir reden, so wollen wir doch jener Stimme antworten, die für jedes andere Ohr unhörbar ist, die aber unser von Gott dem heiligen Geiste geöffnetes Ohr mit Freuden vernimmt. Gott hat zu uns geredet, so wollen wir denn auch zu Ihm reden, entweder zu bezeugen und zu besiegeln, dass Gott treu und wahrhaftig ist in Seinen Verheißungen; oder um die Sünde zu bekennen, welche uns Gott der heilige Geist zum Bewusstsein gebracht hat; oder um die Gnadenerweisungen zu rühmen, die Gottes Vorsehung uns geschenkt hat; oder um unsere Bewunderung der großen Wahrheiten auszudrücken, für welche uns Gott der Heilige Geist das Verständnis geöffnet hat. Welch ein Gnadenvorrecht ist doch die innige Gemeinschaft mit dem Vater unserer Seelen! Es ist ein Geheimnis, das der Welt verborgen ist, eine Freude, von welcher selbst der nächste unserer Freunde nichts weiß. Wenn wir das Lispeln der Liebe Gottes vernehmen wollen, dann muss unser Ohr zuvor gereinigt und zum Gören Seiner Stimme zubereitet werden. (Charles Haddon Spurgeon)


Ich preise Dich, Vater und HErr Himmels und der Erden.

Der HErr Jesus hat oft mit Seinem Vater geredet, und Niemand zuhören lassen, aber Matth. 11,25. u.ff. Joh. 11,41.42. Joh. 12,27.28. Joh. 17. und in der Leidensgeschichte sind einige Seiner Ansprachen an Seinen Vater beschrieben, bei deren Betrachtung unter anderem auch zu bemerken ist, wie Er Ihn genannt habe. Er nannte Ihn aber gemeiniglich Vater, am Ölberg: Mein Vater, Joh. 17.: Heiliger Vater. Am Kreuz in tiefster Not: Mein Gott, Mein Gott, Matth. 11,25. aber: Vater und HErr Himmels und der Erden. Alle diese Benennungen waren Ausdrücke Seines Herzens, und ein jeder derselben kam mit dem Zustand, worin Er jedes Mal war, und mit der Sache, von welcher Er redete, überein. Niemand hat den Namen Gottes so geheiligt wie Er, Niemand hat ihn mit einer so geziemenden lautern und vollkommenen Ehrerbietung und Liebe ausgesprochen wie Er. Auch hierin ist Er unsere Gerechtigkeit worden, weil wir unreine Lippen haben, und unsere Reden von Gott und mit Gott viele Mängel haben, und einer Vergebung bedürfen.

Was nun die Ansprache Jesu an Seinen Vater anbelangt, die Matth. 11,25. beschrieben ist, so drückt in derselben das Wort Vater die lauterste Liebe, und der Name: HErr Himmels und der Erden die reinste Ehrerbietung aus. Der HErr Jesus glaubte immer, dass Er der Sohn Gottes sei, obschon der Teufel in der Wüste und ohne Zweifel auch zu andern Zeiten diesen Seinen Glauben angefochten hat, und nennt deswegen Denjenigen, der aller Menschen Gott ist, mit der größten Gewissheit Vater, ja Er sagte am Ölberg mit einer großen Inbrunst zu Ihm: Mein Vater, welches keiner Seiner Jünger jemals getan hat, oder hat tun dürfen, wie Er denn diese sagen hieß: unser Vater. Da Er Ihn aber den HErrn Himmels und der Erden nannte, so redete Er als derjenige, der freiwillig ein Knecht dieses HErrn worden, und Ihm in allen Stücken gehorsam war. Er betrachtete damals die Frucht Seines Lehramts, welches Er auf der Erde führte, um die Menschen zur Aufnahme in den Himmel tüchtig zu machen. Er dachte daran, wie das Evangelium, so deutlich Er’s auch vortrage, Einigen verborgen bleibe, Anderen aber so klar werde, dass sie es glauben können. Jene nannte Er weise und kluge Leute, weil ihre gewohnte Weise zu denken sich zu dem Wesen der eitlen Welt reimte, und sie deswegen dieselbe nicht aufgeben wollten, wenn sie das Evangelium, welches ihren Sinn ändern sollte, hörten: diese aber nannte Er Unmündige, weil sie wie Kinder keine vorausgefasste Weisheit und Klugheit dem Evangelio entgegen setzten, sondern sich sagen ließen und glaubten. Anstatt Sich zu kränken, erhob Er Sein Herz bei dieser Betrachtung fröhlich zu Seinem Vater und sagte, derselbe habe, als der HErr Himmels und der Erden, das Evangelium jenen verborgen und diesen geoffenbart. Er entschuldigte damit jene nicht, weil Er ihnen sonst V. 21-24. keine Strafe hätte androhen können, sondern gab zu verstehen, der Vater habe Ihm ein solches Evangelium zu predigen befohlen, welches die Weisen und Klugen nicht fassen, und nur die Unmündigen durch seine Wirkung glauben können. Die Sünde solcher Weisen und Klugen besteht darin, dass sie nicht Unmündige werden wollen. (Magnus Friedrich Roos)

Predigten

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung der Website stimmen Sie dem Speichern von Cookies auf Ihrem Computer zu. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzbestimmungen gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
nt/40/matthaeus_11_25.txt · Zuletzt geändert: von aj
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain