1. Könige 8,33
Andachten
Wenn dein Volk Israel von seinen Feinden geschlagen wird, weil sie an dir gesündigt haben; und bekehren sich zu dir und bekennen deinen Namen, und beten und flehen zu dir in diesem Haus: so wollest du hören im Himmel und der Sünde deines Volkes Israel gnädig sein, und sie wieder bringen in das Land, das du ihren Vätern gegeben hast.
Die Ursache des Geschlagenwerdens von den Feinden, und der einzige Weg der Rettung, Beides liegt klar vor den Augen des betenden Königs: „Weil sie an Dir gesündigt haben“, das ist die Ursache; die Belehrung auf Seiten des Volkes, das im Heiligtum auf den Knien liegt, und darüber das Hören des Herrn im Himmel, das ist der Weg der Rettung. Damit hat Salomo den Tempel zu einem Bethause für alle armen, bußfertigen Sünder gemacht, und zu einer Pforte des Himmels, daraus die Hilfe kommt zu erlösen die Gefangenen Zions und zu retten, was verloren ist. Nun sollst Du gefragt sein, Lieber, was ist Dir Dein Gotteshaus? - meinst Du, dass es weniger ist als Salomos Tempel? Jesus hat's wieder hergestellt zu einem Bethause, als Er hinaustrieb, die darin kauften und verkauften; Jesus hat's zu einem Haus des kostbarsten Heils gemacht, als die Lahmen und Elenden zu Ihm gingen im Tempel und Er sie Alle gesund machte! Sieh Dir Sein Kreuzesbild an, wie es dasteht im Haus Gottes, ob es Dir nicht für Beides das beste Zeichen, dass Du Dich flüchten sollst in diese ausgebreiteten Arme, unter dies Haupt mit der Dornenkrone, und dass hier Deine ewige Zuflucht und Rettung. So prüfe denn nun Dein Kirchgehen, ob es Bittgänge sind, wo Du Dein elendes Sünderleben hinträgst, wenn Du von Deinen Feinden geschlagen bist, wenn Welt, Fleisch und Satan Dich zu Fall gebracht! prüfe Dich, ob Jesus Dir die Hände auflege, und Du des freudig inne werdest, dass Der im Himmel höre! So geschieht's, dass der Herr Sein Volk wiederbringt in das gelobte Land, das Er den Vätern gegeben hat, in das Land, wo die wahre Ruhe vorhanden ist dem Volke Gottes, dass wir singen: „Nun ist groß Fried' ohn' Unterlass, all' Fehd' hat nun ein Ende!“ (Nikolaus Fries)