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Philipper 3,21

Philipper 3,21

Andachten

Christus wird unsern nichtigen Leib verklären, dass er ähnlich werde Seinem verklärten Leibe.
Die Leiber der Gläubigen werden dadurch hochgeehrt, dass sie Tempel des Heiligen Geistes und ihre Glieder Christi Glieder genannt werden. Hingegen heißen sie auch, so lange das irdische Leben währt, nichtige Leiber, oder Leiber der Demütigung, weil sie bei der Gnade der Wiedergeburt und Heiligung, so den Gläubigen widerfährt, keine Verwandlung erfahren, sondern ihre vorigen Eigenschaften behalten. Es ist demütigend für einen gläubigen Christen, dass er einen Leib hat, welcher die Seele durch seine Schwachheit und Gebrechen drückt und oft hindert, welcher den Zunder zu bösen Lüsten enthält, welcher Glieder an sich hat, von denen Paulus 1 Kor. 12,23. sagt, dass sie uns dünken die unehrlichsten zu sein, welcher einer mühsamen Nahrung und Pflege bedarf, und durch dieselbe viele Beschäftigungen verursacht, welcher endlich den Tod leiden muss, als tot Jedermann zum Eckel, und durch die Verwesung in Staub verwandelt wird. Aber dieser Leib der Demütigung ist bei Vielen der Magnet, welcher die ganze Seele an sich zieht: so dass diese den Bauch, den doch Gott bei der Auferstehung abtun wird, zum Gott macht, auf die Pflege und den Putz des Leibes ihre größte Sorgfalt wendet, und die Wollüste, welche sie durch die leiblichen Sinne empfindet, für ihr höchstes Gut hält. Solche Leute sind fleischlich gesinnt, und säen auf das Fleisch, werden aber von demselben ihr Verderben ernten.

Gläubige Christen aber hoffen, dass Christus ihre nichtigen Leiber bei der Auferstehung derselben verklären oder herrlich machen werde. Er wird ihnen also keine neuen Leiber geben, wenn Er sie ganz in Sein himmlisches Reich einführen wird: sondern eines Jeden Leib der Demütigung, welcher in Unehre gesät worden, wird alsdann in der Herrlichkeit auferstehen, und ihre Verherrlichung wird so weit reichen, dass sie dem verklärten Leib Christi ähnlich werden. Hier verliert sich nun unser Blick; denn wer kann verstehen, wie herrlich der Leib unsers erhöhten HErrn und Heilandes sei? Solche Dinge sagt uns die Heilige Schrift, damit sie unsere Hoffnung zu dem, was unbegreiflich und unaussprechlich ist, erhöhe, und dieses ist für einen Pilgrim genug. Ohne Zweifel wird der Mensch durch die Sinne des verklärten Leibes unaussprechlicher Ergötzungen fähig sein; weswegen Paulus die Hoffnung dieser Verklärung dem irdischen Sinn derjenigen entgegensetzt, welche den Bauch zum Gott machen und ihre Herrlichkeit in ihrer Schande, das ist in ihren schändlichen Wollüsten suchen. Wer also sein Vaterland im Himmel hat, und sich selbst hienieden verleugnet, seines Leibes zwar, weil er das Werkzeug der Seele bei dem Dienst Gottes ist, schonet, doch aber nüchtern und mäßig ist, dem Leib versagt, was ihn geil machen könnte, und ihn betäubt oder hart hält, wo es die Anbetung Gottes und die Ausrichtung Seines Willens erfordert: - wer so gesinnt ist, wird nicht zu kurz kommen, denn wenn die fleischlichen Menschen fühlen werden, dass ihr Ende die Verdammnis sei, so wird hingegen sein Leib bei der Zukunft Christi vom Himmel verherrlicht werden, und von da an unaussprechlich mehr genießen, als ihm auf Erden um Christi willen versagt worden war. Gelobt sei der HErr, der den Seinigen diese Hoffnung gegeben hat, und diese Hoffnung dereinst überschwänglich erfüllen will! (Magnus Friedrich Roos)


Adam hatte im Stand der Unschuld einen schönen, gefunden, und zu einem ewigen leben eingerichteten Leib: durch den Sündenfall aber ist sein und eines jeden andern Menschen Leib ein nichtiger Leib, oder ein Leib, welcher die Seele demütigen kann, worden, weil er nicht nur viel hässlicher ist als de Leib Adams, sondern auch, weil er durch die darin eingerissene Unordnung die Seele oft in ihren Wirkungen hindert, und sie sogar zum Sündigen reizt. und weil er endlich nach vielen Schmerzen tot, und als ein Weizenkorn in Unehre gesät wird, und unter der Erde vermodert. Wer sollte nun glauben, dass Gott mit einem solchen Leib etwas Großes vorhabe? Die Heiden haben es freilich nicht gedacht; wie denn die Leute zu Athen darüber gespottet haben, als sie Paulus von der Auferstehung der Toten reden hörten, Ap. Gesch. 17,32. Weil sie aber den Wert und die Bestimmung des menschlichen Leibes nicht erkannten, so haben sie die Unzucht, wozu der Leib reizet, und welche den Leib schändet, nicht für gräulich gehalten, aus dem Selbstmord sich kein Gewissen gemacht, und die Ertötung anderer Menschen, wenn nur ein scheinbarer Vorwand dazu vorhanden war, für etwas Geringes gehalten. Christen sollen sich erinnern, dass der heilige und hochgelobte Sohn Gottes einen Leib gehabt hab, und noch habe, und daraus schließen, dass ein menschlicher Leib etwas Heiliges und Ehrwürdiges sein könne. Sie sollen ferner glauben, was Paulus 1 Kor. 6,19. geschrieben hat, dass nämlich der Leib eines Gläubigen ein Tempel des Heiligen Geistes sei, und dass nach Röm. 6,19. die Glieder auch dadurch heilig werden, wenn man sie zum Dienst der Gerechtigkeit hergibt oder anwendet. Doch ist bei diesem Allem der Leib ein nichtiger oder demütigender Leib. Ja freilich, aber es steht ihm eine Auferstehung bevor, wenn er ins Grab kommt, oder eine Verwandlung, wenn ihn die Zukunft des HErrn als lebendig ergreift. Durch jene Auferweckung aber wird er nicht mehr in den vorigen Zustand zurückgesetzt, und durch diese Verwandlung werden seine vorige Gebrechen nicht mit andern verwechselt, sondern er wird zugleich verklärt oder herrlich gemacht, und zwar so, dass er dem verherrlichten Leib Christi ähnlich wird. Ist dieses nicht ein hohes Ziel für den Leib? Wer hätte sich unterstehen dürfen, für den Leib eine solche vortreffliche Herrlichkeit sich auszubitten? Aber der Heiland Christus Jesus hat ihm dieselbe bestimmt und verheißen, und wird sie ihm auch nach der Kraft, womit Er Ihm alle Dinge untertänig machen kann, geben. Auch wird der himmlische Vater dadurch Seinen Ratschluss ausführen, nach welchem Er die Auserwählten verordnet hat, dass sie dem Ebenbild Seines Sohnes gleich werden sollen, auf dass derselbe der Erstgeborne sei unter vielen Brüdern, Röm. 8,29., folglich ungeachtet Seines unermesslichen Vorzugs, den Er als der Erstgeborne hat, viele Brüder habe, die Ihm durchaus ähnlich seien. Niemand denke also, dass Gott bei der Auferweckung für irgend einen Menschen einen neuen Leib aus Nichts erschaffen oder aus einer himmlischen Materie bilden werde. Nein, sondern eben derjenige Leib, welcher dem Menschen vorher zur Demütigung gereicht, wird auferweckt und verherrlichet werden. Bei der Hoffnung dieser Herrlichkeit, welche auch dem Leib bereitet ist, will ich die Schwachheit desselben geduldig ertragen, und den Stand der Verwesung, als etwas Kurzes, das zwischen einem schwachen und herrlichen Leben mitten inne liegt, ohne Grauen betrachten. (Magnus Friedrich Roos)


Welcher unsren nichtigen Leib verklären wird, dass er ähnlich wird Seinem verklärten Leibe.

Oftmals, wenn wir von Schmerz gefoltert und unfähig zum Denken oder Anbeten sind, fühlen wir, dass dies in der Tat „der Leib unsrer Demütigung“ ist; und wenn wir von den Leidenschaften, die aus dem Fleisch entspringen, versucht werden, so halten wir das Wort „niedrig“ durchaus nicht für eine zu starke Übersetzung. Unser Leib demütigt uns; und dies ist ungefähr das beste, was er für uns tut. O, dass wir recht demütig wären, denn unser Leib verbindet uns mit den Tieren und verkettet uns sogar mit dem Staub!

Aber unser Heiland, der Herr Jesus, wird all dieses wandeln. Wir sollen seinem eignen verklärten Leib ähnlich werden. Dies wird bei allen stattfinden, die an Jesum glauben. Durch den Glauben sind ihre Seelen verwandelt worden, und mit ihren Leibern wird eine Erneuerung vorgehen, um dieselben für ihre wiedergeborenen Geister geeignet zu machen. Wie bald diese große Verwandlung geschehen wird, können wir nicht sagen; aber der Gedanke daran sollte uns helfen, die heutigen Prüfungen und alle Leiden des Fleisches zu ertragen. Über ein kleines sollen wir sein, wie Jesus jetzt ist. Keine schmerzenden Stirnen mehr, keine ermattenden Herzen mehr. Der Greis soll nicht mehr ein Bündel von Gebrechen sein, und der Kranke nicht mehr eine Maße von Qual. „Ähnlich Seinem verklärten Leibe.“ Was für ein Ausdruck! Sogar unser Fleisch soll ruhen in der Hoffnung solcher Auferstehung! (Charles Haddon Spurgeon)

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nt/50/philipper_3_21.txt · Zuletzt geändert: von aj
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