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Offenbarung 2,4

Offenbarung 2,4

Andachten

Ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässt.

„Ich habe wider dich,“ spricht der Herr. Wie drückend ist es doch, wenn von zwei Menschen, die mit einander verbunden sind, Einer etwas wider den Anderen hat. Wenn unser Bruder etwas wider uns hat, sollen wir vom Altar wegbleiben und uns zuvor mit ihm versöhnen. Aber wie, wenn Er, der Herr selbst, etwas wider uns hat, wenn zwischen ihm und uns ein Bann ist? Darum sollen wir täglich fragen: Ist etwas zwischen mir und dir; etwas, was du wider mich hast, o Herr? „Ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässt.“ Das ist eine Klage, eine Anklage, ein Vorwurf, der uns tief demütigt: Für so viel Liebe so wenig Gegenliebe! Für so viel Treue so wenig Dank! Aber doch, wie treu und gut meint es der Herr mit uns, dass er es uns sagt: „Ich habe wider dich“. Welche Liebe offenbart sich doch darin, dass er unsere Liebe vermisst, die wir einst für ihn hatten, dass er unser Herz sucht. Er erinnert uns an die Zeit, da wir ihn zuerst gefunden, wo unser Herz brannte in Liebe zu ihm, wo wir mit dem Jünger, der ihn nachher verleugnete, riefen: Und wenn ich sterben sollte, ich will dir nachfolgen“. Er vergleicht, was wir damals waren, mit dem, was wir heute sind, und spricht: „Das habe ich wider dich, dass du die erste Liebe verlässt. Gedenke, wovon du gefallen bist. Und kehre wieder.“ Wir können zurückkehren zu der ersten Liebe. Denn ob wir auch untreu geworden, er ist treu geblieben. Wir sehr wir auch die erste Liebe verließen, seine Liebe hat uns noch nicht verlassen. Sie ist, wie die erste, so die letzte; eine Liebe bis ans Ende. Herr, du bist meines Lebens Licht; mein Stern und meine Sonne; meines Herzens Trost und mein Teil; mein Schild und meine Burg. O verlass mich nicht, verwirf mich nicht von deinem Angesichte. Amen. (Adolf Clemen)


Dieser traurige Zustand ist eine Zurücksetzung des Herrn. Andere Dinge stehen da im Vordergrund und Jesus ist gleichsam auf die Seite gesetzt. Einst hattest du deinen Heiland sehr lieb, dein Herz entbrannte, wenn du Ihm deine Lieder sangest, Sein Lebenswort war dir das Teuerste hienieden, du konntest freudig leiden und dulden um Seines Namens willen, die Welt mit ihrer Lust lag zu deinen Füßen, du warst frei von ihrer Eitelkeit. Wie warst du damals so selig! Und heute? Stehe still und frage dich: Wie steht es heute mit mir? - Sein Wort scheint für dich wie Spreu zu sein; warum ist dein Leben kein Gebetsleben mehr? Warum bleibst du ferne vom Gottesdienst? Einst war dir kein Weg zu weit. Deine Füße waren schnell bereit, in die Versammlungen der Gläubigen zu gehen. Warum ist dir jetzt alles gleich zu viel? Wo ist dein Eifer im Dienste des Herrn? Hast du dein Gelübde ganz vergessen? Großes hat Gott an dir getan, ist es deiner Erinnerung entschwunden? Warum bist du untreu gegen den dir immer treuen Herrn? O tue Buße! Wende dich wieder zu deinem Gott! Was hat dich denn so zurückgebracht? Bekenne deinen Fehltritt und dein Hinken auf beiden Seiten! Rühme dich nicht deiner einstigen Wärme, deiner früheren Glaubenstaten, deines Reichtums an Erkenntnis! Manche Jünger wollen glänzen unter ihren Mitgenossen, und gelingt das nicht, so werden sie erbärmlich trocken. Kehre wahrhaft um! In Einfalt suche Jesus und erbitte die Gnade, in Ihm und vor Ihm leben zu können. Ihn zu verherrlichen durch einen heiligen Wandel. Selbstprüfung ist dazu sehr wichtig. (Markus Hauser) —-. Ewig unvergesslich ist jene herrlichste und heiligste Stunde, in welcher wir den Herrn zum ersten Mal sahen, unsere Last los wurden, das Wort der Verheißung empfingen, unserer völligen Vergebung gewiss wurden und hingingen mit Frieden. O, das war der herrliche Frühling unserer Seele; der Winter war vergangen; das Grollen des Donners am Sinai war verhallt; das Blenden seiner Blitze war nicht mehr wahrgenommen; Gott erzeigte sich als versöhnt; das Gesetz bedrohte uns nicht mehr mit seinem Zorn, die Gerechtigkeit verlangte keine Strafe mehr. Damals erblühten die Blumen in unsern Herzen; Hoffnung, Liebe, Friede und Geduld entsprangen dem Gefilde; die Hyazinthe der Reue, das Schneeglöckchen der reinen Heiligkeit, der Safran des goldenen Glaubens, die Narzisse der ersten Liebe: sie alle bedeckten den Garten unserer Seele. Die Zeit des Vogelgesanges war gekommen und wir freuten uns mit Dankespsalmen; unser Entschluss hieß: „Herr, ich bin Dein, ganz Dein; Alles, was ich bin, und Alles, was ich habe, möchte ich gerne Dir weilen. Du hast mich erkauft mit Deinem Blut, so will ich mich denn Deinen Dienst hingeben und weihen. Im Leben, wie im Tode will ich Dir geheiligt sein.“ Wie haben wir diesen Vorsatz gehalten? Unsere bräutliche Liebe brannte mit Heiliger Flamme völliger Hingebung zu Jesu empor - ist's noch so? Könnte der Herr Jesus nicht zu uns sprechen: „Ich habe wider dich, dass du die erste Liebe verlässt?“ Ach wie wenig ist doch das, was wir für unsers Herrn und Meisters Ehre getan haben. Unser Winter hat zu lange gewährt. Wir sind so kalt wie Eis, wo wir von sommerlicher Wärme strahlen und mit Heiligen Blumen geschmückt sein sollten. Wir denken Gott Kupferpfennige, wo er Goldmünzen verdient; nein, wo Er vielmehr verdient, dass wir Ihm unser Herzblut im Dienst Seiner Gemeinde und Seiner Wahrheit hingeben sollten. Aber sollen wir also fortfahren? O Herr, sollen wir undankbar sein und gegen Dein heiliges Wirken und Wollen gleichgültig bleiben, nachdem Du uns so reichlich gesegnet hast? O, belebe uns und gib, dass wir zu unserer ersten Liebe zurückkehren und die ersten Werke tun! Sende uns einen neuen Frühling, o Sonne der Gerechtigkeit! (Charles Haddon Spurgeon)

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nt/66/offenbarung_2_4.txt · Zuletzt geändert: von aj
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