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1. Johannes 4,18

1. Johannes 4,18

Andachten

Wer sich aber fürchtet, der ist nicht völlig in der Liebe.

Bittet Ihn nicht bloß, das Vergangene zu vergeben, bittet Ihn, auch die Zukunft zu bessern, bittet Ihn, dass Er in euch schaffe ein neues Herz, welches niemanden Böses wünscht und den rechten Geist, der vor allem wünscht recht zu handeln und der erfüllt ist mit dem heiligen Geist Gottes, dem Geiste der Liebe, durch welchen Gott die Welt und alles, was darinnen ist, erschaffen und erlöset hat. Dann wird alle Furcht aufhören. Ihr werdet fühlen, dass ihr auf dem rechten Weg seid, auf dem Wege der Barmherzigkeit, welcher der Weg Christi war. Und ihr werdet eine Freudigkeit haben am Tage des Gerichts und dem Tode ins Antlitz sehen, demütig zwar, aber frei von abergläubischer Furcht. (Charles Kingsley)


Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus: denn die Furcht hat Pein.

Derowegen wenn die völlige Liebe die Furcht austreibt, so folgt notwendig, dass die Liebe, so nicht völlig ist, die Furcht nicht austreibt; und vermöge dessen folgt auch das, dass Furcht bei der unvollkommenen Liebe sei. Aber wo ist die völlige Liebe? und (dass ich eine kleine Ausschweifung mache) wer ist ohne Furcht vor dem Tode, vor dem Gerichte und vor der Hölle? Denn bei jedwedem Menschen, er mag noch so heilig sein, sind noch Überbleibsel des alten Menschen und der Sünde, und die Kinder Israel können in dieser Zeitlichkeit die Jebusiter, Cananiter, und übrigen Heiden nicht völlig ausrotten, es bleiben noch Fußstapfen vom alten Adam. Dieser alte Mensch aber ist Irrtum, böse Lüste, Zorn, Furcht, Hoffnung, Verzweiflung, böses Gewissen, Grauen vor dem Tode rc., denn dieses sind Stücke von dem alten und fleischlichen Menschen. Sie werden zwar in dem neuen Menschen geschwächt, dass sie abnehmen, aber nicht ausgerottet, bis der fleischliche Mensch selbst aufhört im Tode, wie der Apostel spricht: Ob unser äußerlicher Mensch verweset, so wird doch der innerliche von Tage zu Tage erneuert, 2 Kor. 4,16. Derowegen wird das Übel von den Überbleibseln des alten Menschen durch den Ablass nicht gänzlich weggenommen, noch auch durch die angefangene Reue; sondern es wird nur der Anfang dazu gemacht: und je mehr man in dieser zunimmt, desto mehr nimmt jener ab. Das ist die Gesundheit des Geistes, welche nichts Anders ist, als der Glaube oder die Liebe in Christo.

Nachdem ich nun dieses also zum Voraus gesetzt habe, so ist der Schluss deutlich genug. Denn wenn Jemand vom Tode übereilet wird, ehe er es zu der vollkommenen Liebe bringen kann, die die Furcht austreibt, so stirbt er notwendig mit Furcht und Schrecken, bis die Liebe völlig wird, und diese Furcht austreibt. Diese Furcht aber ist eben das böse und furchtsame Gewissen wegen des Mangels des Glaubens. Denn kein Gewissen ist furchtsam, als das, dem es am Glauben mangelt, oder das unvollkommen ist. Kurz, wenn ich beweisen kann, dass die Ursache des Schreckens und der Furcht das Misstrauen sei; hinwiederum, dass die Ursache der Freudigkeit der Glaube sei: so glaube ich, sei auch zugleich bewiesen, dass Einer, der im unvollkommenen Glauben stirbt, sich notwendig fürchtet und erschreckt. (Martin Luther)

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