1. Petrus 3,3
Andachten
Welcher Schmuck soll nicht auswendig sein mit Haarflechten und Goldumhängen, oder Kleider anlegen; sondern der verborgene Mensch des Herzens unverrückt, mit sanftem und stillem Geist, das ist köstlich vor Gott.
Wem suchst du zu gefallen, den Menschen oder deinem Gott? In welchem Spiegel beschaust du dich, in dem der Eitelkeit, der Alles verkehrt zeigt, oder in dem des göttlichen Worts, der dir deine wahre Herzensgestalt untrüglich vorhält? Was ist dein bester Schmuck? Ist's der verborgene Mensch des Herzens, der nicht darauf ausgeht gesehen zu werden, der aber doch mit seinem Glanz alle Kleinodien überstrahlt? Der sanfte und stille Geist, die Demut und Lauterkeit, die Treue und Wahrheit? - Für wie Manche fing der Weg in den Abgrund an mit der Eitelkeit und Habsucht. In wie manchem Hause ist dies die Ursache des Mangels, des Unfriedens, der Zerrüttung. Für wie Manche ist dies die Stelle, an der die Sünde und Welt sie hält und immer tiefer herabzieht. Das schöne Kleid weckt den Hochmut, und der Hochmut trachtet wieder nach dem schönen Kleid. Das Herz, das der Habsucht frönt, ist nicht weit vom Fall. Darum spricht Gottes Wort grade über diese Eitelkeit ein so scharfes Gericht aus. Welches Weh ruft der Prophet über die Töchter Sions, die stolz einhergehen; welches Gericht ruft der Apostel über die aus, deren Reichtum verfaulen wird, und deren Kleider mottenfräßig werden! darum häng dein Herz nicht an die Frage: Womit werden wir uns kleiden? Alles Fleisch oft wie Heu, und alle Herrlichkeit des Menschen wie des Grases Blume - wie viel mehr gilt das von dem Goldumhängen und Kleideranlegen! Höre, was der Engel der Gemeinde zu Laodicea so ernst zuruft: Du weißt nicht, dass du bist arm und bloß; ich rate dir, weiße Kleider von mir zu kaufen, auf dass nicht offenbar werde die Schande deiner Blöße. Ja, trachte nach Christi Gerechtigkeit; das Kleid bedeckt all unsre Blöße und Gebrechen; das Kleid gewährt uns Schutz, Schirm gegen alle Stürme von außen; das Kleid ist die Zier, die nicht veraltet und vergeht. (Adolf Clemen)