Redet unter einander von Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in Euren Herzen.

O wie selig würden wir sein, wenn wir so recht nach diesem Gebote lebten! Keine schandbaren Worte, keine unnütze Rede, kein Zank und Streit dürfte unsern Mund beflecken. Nur danken dem Herrn, singen und preisen Ihn an allen Orten! Wie lieblich würde sein das Beisammenleben der Menschen, wie ungetrübt die Tage hinfließen! Es ist ein köstlich und wirksam Mittel wider des Teufels List und Nachstellungen ein Psalm und ein Lobgesang, der heraus schallt aus vollem Herzen und uns so frisch und frei macht, so voll Mutes, dass wir nicht zurückschaudern vor dem Kampfe mit dem Bösen, sondern keck ihm entgegentreten. Er muss ja fliehen, wenn wir ihm entgegen singen mit dem frommen David: „Herr, unser Herrscher, wie herrlich ist Dein Name in allen Landen, da man Dir dankt im Himmel!“ oder: „Auf Dich, Herr, traue ich, mein Gott. Hilf mir von allen meinen Verfolgern und rette mich!“ Da muss der Teufel fliehen, denn er vermag nicht zu stehen wider die Worte, die durch den heiligen Geist gesprochen. Und Dank sei dem Herrn, der uns fromme Sänger erweckt hat, die mit lieblichen Weisen Seinen Ruhm verkünden und Seine Ehre ausbreiten. Lasst uns nur die Schätze nicht unbenutzt vergehen. Frei heraus müssen die Lieder schallen, bei jeder Arbeit in Feld und Wald sollte es erklingen von Psalmen und Lobgesängen, kein einsamer Wanderer sollte hinschreiten, ohne durch Wort und Lied mit dem Herrn zu verkehren!

Wo wir können, an welchen Platz uns Gott berufen hat, da lasst uns lobsingen, danken und preisen, und wir werden bald den Segen verspüren innerlich und äußerlich. Amen!(Burghard von Cramm)