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Matthäus 20,6

Matthäus 20,6

Andachten

Um die elfte Stunde aber ging er aus und fand Andere müßig stehen und sprach zu ihnen: „Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?“

Du Menschenkind, seine Erbarmung kann dich nicht lassen. Dein Abend ist da, die Dämmerung bricht herein, Auge und Ohr werden dunkel. Deine Sonne steht am Rande, ein kühler Hauch aus Abend weht über das Feld deines Lebens: die Todeskälte weht dich in deinen Gebeinen immer schärfer an. Die Schatten werden lang: dein Register von Altersplagen und Altersklagen wird immer länger. Das Leben schenkt dir seine Hefen ein, damit es dir den Abschied erleichtere. Alle diese Leiden sind Stimmen des Hausvaters. Alle rufen aus einem Munde: „Komm in meinen Weinberg.“ sieh' O diese Liebe des suchenden Herrn! Sie lässt sich um deinetwillen keinen Gang verdrießen. Geht sie doch an alle Kranken- und Sterbebetten hin und bittet noch einmal: „Komm in meinen Weinberg.“ Und um den sichern Sünder zu erschrecken, hat sie das Strafwort dazu: „Was steht ihr hier den ganzen Tag müßig?“ Nun, wer nimmer gehört hat, der höre dann, denn es wird die Zeit des Hörens bald aus sein. Wer nimmer hineingewollt hat, der gehe doch dann, denn der Hausvater kommt nicht wieder, und die Tür wird bald verschlossen werden. - Schiebe es aber, der du noch in jungen Jahren stehst, nicht auf. Denke nicht, er kommt ja in der Dämmerung noch. Wer ihn viermal überhört hat, kann ihn auch das fünfte Mal überhören. Ja er wird ihn um so leichter überhören, denn auch das innere Ohr wird immer stumpfer. Dazu bedenke, dass er dein rechtmäßiger und gnädiger Herr ist. Soll die Welt und ihr Fürst, sollen deine Verderber die Blüte deines Lebens hinnehmen, und er sich hernach mit den dürren Blättern begnügen? Das sei ferne.

O barmherziger Gott, lass uns bedenken, dass es ein Ende mit uns hat. Die Welt wird die Türe hinter uns zuschließen, ihre Freude wird verstummen, ihre Gaben können uns dann nicht mehr ergötzen. Und doch hören wir noch so gern auf ihre Stimme und folgen ihrem Rufe viel lieber als dem deinen. Doch ist uns die Arbeit und das Ringen auf Erden und um die Erde oft viel wichtiger, als das Trachten nach dem Himmelreiche. Wir sind so oft müßig in der Hauptarbeit des Lebens. Ach, lass unseren Tag nicht enden, ehe wir eingetreten sind mit ganzem Herzen in deinen Dienst. Nur in deinem Weinberge haben wir ja Grund und Boden, darauf unsere Füße stehen können, wenn in der letzten Stunde alles um uns wankt und zusammenbricht. Darum, wenn es Abend wird in unserm Leben, wollen wir dich immer herzlicher rufen: Herr, lass uns nicht, gib uns nicht der Nacht und dem Tode zur Beute, sondern nimm du uns von diesem Weinberg auf Erden in deinen himmlischen Garten. Amen. (Friedrich Ahlfeld)

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