Matthäus 22,3
Andachten
Und er sandte seine Knechte aus, dass sie die Gäste zur Hochzeit riefen, und sie wollten nicht kommen.
Zuerst hat der König das Volk Israel eingeladen. Lange, ehe die Mahlzeit bereitet war, ist eine Ladung an dasselbe ergangen. Alle Psalmen und Prophetenrufe sind vor ihm erklungen. In der Erfüllung der Zeit hat er dies Volk noch einmal aufs Dringlichste bitten lassen. Aber die die Knechte gehöhnt und getötet hatten, höhnten und töteten auch den Sohn. Da sendet er die Boten aus auf die Straßen und lässt zusammenbringen, wen sie finden, Böse und Gute. Da treten die Boten auch unter die Heidenvölker. Da die alten Zweige des guten Ölbaumes keine Frucht bringen wollten, brach er sie aus und setzte die Zweige des wilden Ölbaums hinein. Da muss Petrus und Johannes zu den Samaritern wandern. Da muss Paulus das weite römische Reich durchziehen. Da sind endlich die Boten auch in unsere Wälder, an unser Volk gekommen. Und sie ruhen und rasten noch nicht. Die Missionare sind nichts Anderes, als Gottes Boten, die die Heiden einladen sollen zur Hochzeit des Lammes.
Lieber treuer Herr! Auch uns hast du geladen zur Hochzeit, hast du in der heiligen Taufe uns gerufen, und hast dich keine Mühe verdrießen lassen, uns immer dringender einzuladen. In Haus und Schule und Kirche sind deine Boten zu uns gekommen, und jeder neue Erweis deiner Gnade in unserm Leben ist ein neuer Ruf zu dir. O rufe weiter, rufe auch heute mit deiner Segensführung an uns und den Unsern, hilf, dass wir im Geräusch und unter den Sorgen des Tages deinen Ruf nicht überhören, sondern unseren Lauf richten graden Weges hin zu dir. Amen. (Friedrich Ahlfeld)