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Jakobus 5,16

Jakobus 5,16

Andachten

Betet füreinander! Jak. 5,16

Es gibt kein Mittel, wodurch unsere Liebe zueinander gewisser wächst, als dadurch, dass wir füreinander beten. Willst du in weiter Ferne von deinen Lieben oder Freunden innerlich eng mit ihnen verbunden bleiben, so bete für sie. Willst du gern anderen lieb und wert bleiben und in ihrer Erinnerung fortleben, so unterhalte mit ihnen gegenseitige Fürbitte. Regt sich in deiner Seele Feindschaft gegen jemand, der dich beleidigt oder dir weh getan hat, und möchtest du dieses Gefühl überwinden, so flehe die Gnade dessen herab, der am Kreuz für seine Feinde betete und der alle Sünder, alle, die ihn selbst und ihre Mitmenschen beleidigen, bittet, sich versöhnen zu lassen. Will sich Kälte und Verstimmung einschleichen zwischen dir und deinen Brüdern, so klagt euch nicht gegenseitig an, sondern klagt bei dem Herrn eure Herzenskälte und euren Argwohn an, klagt den Feind an, der diesen bösen Samen zwischen euch säte - dann werdet ihr euch wieder als Mitsünder und auch als erlöste Gnadenkinder erkennen! Oft ist's geschehen, dass solche, die etwas gegen einander hatten, den erloschenen Funken der Bruderliebe neu in sich entzündet fühlten, wenn ernste Fürbitte vor dem Gnadenthron den Weg bahnte von Herz zu Herz. Und endlich zwischen Gatte und Gattin, Eltern und Kindern, Brüdern und Schwestern, wie kann gegenseitige Liebe und Achtung besser erhalten werden als durch das Gebet füreinander und miteinander? In den tausenderlei kleinen Veranlassungen zu Missmut und Hader, die im häuslichen Leben stets vorkommen, was kann da besser das Herz stärken, um diesen Versuchungen zu widerstehen, als das Gefühl: Er hat zwar gefehlt, aber der Herr, zu dem er fleht und zu dem auch ich für ihn flehe, wird ihn wieder zurechtführen; er fällt zwar oft, aber der Herr wird ihn aufrichten und endlich sein und mein Herz festmachen, um nicht mehr zu fallen! (Hermann Heinrich Grafe)


Es ist eine große Aufmunterung zur gegenseitigen, aus der Liebe fließenden Fürbitte, wenn wir bedenken, dass solches Gebet das lieblichste ist, das Gott je vernimmt, denn die Gebete Christi sind Gebete aus fürbittender Liebe. In all dem Räuchwerk, das unser großer Hohepriester ins goldene Rauchfass Seines Gebets gibt, ist auch kein einziges Körnlein für Ihn selbst. Seine Fürbitte muss vor aller Andern Gott angenehm sein und darum ist auch unser Gebet Ihm um so lieblicher, je mehr es dem Gebet Christi ähnlich ist; und wenn auch unsere Gebete für unsere eigenen Anliegen Gott wohlgefällig sind, so ist unser Flehen für Andere, dieweil es mehr Früchte des Geistes, mehr Liebe, mehr Glauben, mehr brüderliche Liebe in sich schließt, durch das unvergleichliche Verdienst Jesu Christi das süßeste Opfer, das wir Gott darbringen können, das Fett und Mark unseres Opfers. Beachte zugleich, dass die Fürbitte außerordentlich kräftig ist. Was für Wunderwerke hat sie nicht vollbracht! Das Wort Gottes ist überschwänglich reich an Erzählungen ihrer wunderbaren Wirkungen. Liebe gläubige Seele, du hast ein mächtiges Werkzeug in deiner Hand; gebrauche es fleißig, gebrauche es unaufhörlich, gebrauche es gläubig, so wirst du gewisslich deinen Brüdern Gutes erweisen. Wenn dir des Königs Ohr geneigt ist, so rede mit Ihm der leidenden Glieder Seines Leibes halben. Wenn dir die Gnade zu Teil wird, dass du dich Seinem erhabenen Throne ungehindert nahen darfst, und der König zu dir spricht: „Bitte, so will ich dir geben, was du begehrest,“ so lege ein Wort ein, nicht für dich bloß, sondern für die Vielen, die Seiner bedürftig sind. Wenn du der Fürbitte nicht obliegst, dann magst du zwar wohl begnadigt sein, aber diese Gnade ist klein wie ein Senfkorn. Dann ist dir gerade Gnade genug geschenkt, um Deine Seele über die Sandbank hinwegzusteuern; aber dir fehlen die tiefen Fluten der Gnadenströme, sonst würdest du im lustigen Schifflein eine kostbare Ladung der Bedürfnisse Anderer mit dir führen und brächtest für sie von deinem Herrn eine reiche Segensfülle mit zurück, die sie vielleicht ohne dich nie erlangt hätten. (Charles Haddon Spurgeon)


Betet für einander; das Gebet des Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Den du lieb hast, der liegt krank. So gewiss die Genesung mit davon abhängt, ob du ihn treulich pflegst, so gewiss hängt sie davon ab, ob du für ihn betest. Wie das geschieht, das bleibt freilich für uns auf Erden in Dunkel gehüllt. Gott kennt die verborgenen Wege, auf denen unsere Fürbitte dem Andern zu Gute kommt. Aber dass die Fürbitte dem Andern Segen bringt, das sagt uns Gottes Wort. Der Apostel schreibt an die Korinther: „Wir hoffen auf Gott, er werde uns auch hinfort erlösen von unserer Trübsal, durch Hilfe eurer Fürbitte für uns.“ Die Fürbitte ist nie umsonst. Wenn sie es wäre, würde Jesus uns so ernstlich dazu mahnen? würde er selber sie so ernstlich geübt haben? - Lasst uns nicht zweifeln, sondern Gott preisen, der der schwachen menschlichen Liebe solche Macht gegeben hat. Und wenn's das schwächste Geschöpf wäre, Gott hat in seine Hände die Macht gelegt, die ihm nahe stehen; zu segnen mit seiner Fürbitte. Und er hat diese Macht in deine Hände gelegt. Willst du sie nicht brauchen zum Heil der Deinen? Du kennst alle dunklen Stellen ihres Lebens, kennst ihre besondern Gefahren - willst du nicht aus jeder einzelnen die Mahnung hören: Bete für mich? Wohl haben sie also mit ihren Lippen vielleicht noch nie zu dir gesprochen. Und doch, aus den Kämpfen deines Vaters, aus den Anfechtungen deines Gatten, aus den Gefahren deines Kindes steigt Jahr ein, Jahr aus, bei Tag und bei Nacht, wie lange, lange schon, der stumme Seufzer auf: Bete für mich, dass ich nicht erliege! Du bist vielleicht ein armes Kind, ein schwaches Weib, kannst noch nicht oder nicht mehr, die du liebst, beschützen. Und doch eine Engelwache kannst du um sie stellen, mit deiner Fürbitte. Kannst du mit deiner Fürbitte auch nicht immer die Versuchung, Leid und Tod von ihnen fern halten, du kannst doch in der Versuchung, in Leid und Tod sie dadurch stärken und bewahren, sie dadurch leichter und sanfter durch alle Kämpfe hindurchtragen, und im Himmel droben werden sie dir es einst sagen und danken. (Adolf Clemen)

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nt/59/jakobus_5_16.txt · Zuletzt geändert: von aj
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