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Römer 12,4

Römer 12,4

Andachten

Denn gleicherweise, als wir in einem Leibe viele Glieder haben, aber alle Glieder nicht einerlei Geschäfte haben: also sind wir viele ein Leib in Christo, aber untereinander ist einer des andern Glied, und haben mancherlei Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist.
Das Auge sieht und das Ohr hört; aber sagt darum das Auge zum Ohr: ich bin besser als du? Die Hand arbeitet und der Fuß wandelt; aber sagt darum die Hand zum Fuß: ich bin besser als du? Nein, ohne Neid, ohne Eifersucht sieht das Auge und hört das Ohr und arbeitet die Hand und wandelt der Fuß zum Besten des gemeinsamen Leibes, und kein Glied rühmt sich seines besonderen Werkes, sondern eines jeglichen Werk ist gleich nötig zum Besten des gemeinsamen Leibes. So sind wir Christen auch nichts anders, als allerlei verschiedene Glieder an einem Leibe in Christo, haben alle nach des Herrn Rat und Willen unser besonderes Geschäft für das Beste des gemeinsamen Leibes. Darum soll ein jeglicher sein Werk ohne Neid und Eifersucht in herzlicher Demut und dienender Liebe tun, auf dass Gott geehrt und die Kirche gebaut werde. Der eine legt den Grund, der andre bauet darauf, der eine pflanzt, der andre begießt; aber weder der den Grund legt noch der darauf bauet, weder wer pflanzt noch wer begießt ist etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. So wird uns in der Apostelgeschichte die erste Christengemeinde zu Jerusalem geschildert: alle aber, die gläubig geworden waren, waren bei einander und hielten alle Dinge gemein. Ihre Güter und Habe verkauften sie und teilten sie aus unter alle, nachdem jedermann not war. Und sie waren täglich und stets bei einander einmütig im Tempel, und brachen das Brot hin und her in den Häusern, nahmen die Speise und lobten Gott mit einfältigem Herzen und hatten Gnade bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat hinzu täglich, die da selig wurden, zu der Gemeine. Selbst in den Schriften der Heiden wird diese demütige Liebe der Christen zu einander gepriesen, so dass dieselben ganz verwundert ausrufen: seht, wie haben doch die Christen einander so lieb! kaum haben sie sich einander gesehen, so lieben sie einander wie Brüder und sind bereit, das Leben für einander zu geben! Sind wir alle aber Glieder an einem Leibe, warum sprichst du Reicher zu dem Armen: ich kenne dich nicht? Warum sagst du Vornehmer zu dem Geringen: hebe dich weg von mir? Warum streiten, zanken und klagen wir mit einander und stehen mit einander vor Gericht? Warum reden wir lieber Böses als Gutes voneinander? Wissen wir denn nicht, dass wer seinen Bruder schändet, der schändet sein eigenes Angesicht! O um der Barmherzigkeit Christi willen, der uns geliebt hat und uns erlöst mit einer ewigen Erlösung, lasst uns unter einander lieb haben, denn die Liebe ist von Gott, und wer seinen Bruder lieb hat, der bleibet in Gott und Gott in ihm. Wenn wir aber unsern Bruder nicht lieb haben, den wir sehen, wie können wir Gott lieben, den wir nicht sehen? Darum hast du eine Gabe von dem Herrn empfangen, so diene damit deinem Bruder. Du bist reich, so gib dem Dürftigen. Du bist gesund, so besuche den Kranken. Dir geht es wohl, so tröste den Betrübten. Du bist klug, so unterweise den Unwissenden. Du bist weise, so rate den Unweisen. Du bist stark im Glauben, so stärke den Schwachen. Du stehst, so richte auf den Gefallenen. Was du tust der Geringsten einem, die an Jesum glauben, das tust du dem Herrn, der dein und deines Bruders Gott ist. O den Himmel könnten wir wenigstens schon halb haben hier auf Erden, wenn wir bedächten, dass wir miteinander Glieder sind an einem Leibe, Kinder eines Gottes, und in demütiger, dienender, selbstverleugnender Liebe nicht sehen auf das Unsere, sondern auf das, was des Andern und auf das, was Christi Jesu ist! ((Ludwig Harms.)

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nt/45/roemer_12_4.txt · Zuletzt geändert: von aj
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