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Lukas 1,6

Lukas 1,6

Andachten

Zacharias und Elisabeth waren beide fromm vor Gott und gingen in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig.
Das alte Ehepaar Zacharias und Elisabeth im Gebirge Juda, Simeon und Hannah in Jerusalem, die Hirten in Bethlehem, Maria und Joseph in Nazareth bildeten mit so manchen andern „Stillen im Lande“ hin und her das wahre Volk Gottes, den echten geistlichen Samen Abrahams. Schon seit Jahrhunderten war trübe Zeit in Israel und nie sah es, innerlich und äußerlich, trüber aus, als eben jetzt. Auf der einen Seite standen rohe heidnische Tyrannen, die Israel und seine Hoffnung verachteten und mit Füßen traten. Auf der andern Seite sehen wir ein zähne knirschendes verbittertes Volk, das Tag um Tag ausschaute, ob nicht ein zweiter und größerer Judas Makkabäus erscheine, der sein siegreiches Schwert in das Blut seiner Feinde eintauche. Jene aber „warteten auf den Trost Israels“ und schauten in die Höhe, da Jehovah wohnt, der treu ist und seine Verheißung nicht vergisst. Und, ob es auch währte bis in die Nacht und wieder an den Morgen, so hörten sie doch nicht auf, zu beten und zu harren. Das ist schon mit den Namen der beiden Eheleute, davon unser Text sagt, angedeutet. Zacharias nämlich heißt: „Jehovah denkt daran“, (an das, was Er verheißen hat); Elisabeth aber bedeutet: „Mein Gott hält seinen Bund“.

Sie waren, wie Lukas schreibt, „fromm vor Gott“. Das Wort scheint wenig zu sagen und doch trifft's bei wenig Menschen zu. Die pharisäische Frömmigkeit ging rein und allein aufs Äußere. Vor den Menschen mit ihrer Frömmigkeit zu scheinen, mit ihren Fasten, Almosen und Gebeten vor den Menschen zu glänzen (Matth. 6) und Gott abzufinden, das war ihre Religion. Die wahre Frömmigkeit aber schaut allein auf Gott und sucht sich also zu halten, dass der Unsichtbare, der aber der Allwissende ist, ein gutes Urteil fällen kann. Denn, (wie Franziskus von Assisi sagt) „der Mensch ist so viel und nicht mehr, wie er in Gott ist“.

Ach, dass wir das immer vor Augen hätten, so würden wir am Ende aller Heuchelei angekommen sein! So würden wir dann auch lernen vor den Menschen richtig zu wandeln und nirgends Anstoß und Ärgernis zu geben.

So wandelten denn auch diese auserwählten Eheleute nicht um der Menschen willen, aber dennoch allen aufrichtigen Menschen zur Erbauung, „in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig“. Sie lebten also genau nach dem Gesetz, aber sie ließen sich's „einen Zuchtmeister auf Christum“ sein. Ob auch Andere mit ihnen zufrieden waren, sie selbst waren es nicht. Sie erkannten den tiefen Abgrund der Verderbnis auch in ihnen selbst und sehnten sich nach der Versöhnung, die Gott Denen verheißen hatte, die durch das Gesetz getötet waren.

Als sie später das unendliche Glück hatten, den Vorläufer Christi als ihr Kind erziehen zu dürfen und den Aufgang der Gnadensonne in Jesu zu schauen, da hören wir, dass Zacharias darüber vornehmlich jubiliert, dass nun Gott „Erkenntnis des Heils, welches ist in Vergebung der Sünden“ (Lukas 1,77) verleihen werde. Der selige Mann weiß, dass alles Andere aus diesem Einen von selber fließt. Darum hat er auch noch vor seinem Ende singen dürfen:

Zions Hülf und Abrams Lohn,
Jakobs Heil der Jungfrau'n Sohn;
Friedefürst und Wunderheld
Hat sich treulich eingestellt. (Otto Funcke)

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