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Sprüche 6,6

Sprüche 6,6

Andachten

Gehe hin zur Ameise, du Fauler, siehe ihre Weise an und lerne; ob sie wohl keinen Fürsten, noch Hauptmann, noch Herrn hat, bereitet sie doch ihr Brot im Sommer, und sammelt ihre Speise in der Ernte. rc.

Das ist eine Ermahnung zum Fleiß und zur Tätigkeit im Zeitlichen, zur Erwerbung seines eignen Brotes, die allerdings sehr notwendig und empfehlenswert ist, weil diese Tiere alle Menschen durch ihre Emsigkeit beschämen. Sollen wir aber in dieser irdischen Beziehung von ihnen lernen, warum nicht vielmehr in geistlicher Hinsicht. Die ganze Lebensweise der Bienen ist ein Bild eines wahren Gläubigen. Sie holen ihren Saft, woraus sie Honig und Wachs, angenehme und nützliche Dinge, und zugleich ihre Wohnungen bereiten, auf den Blumen des Feldes, wo sie sich so tief wie möglich in den Kelch der Blume hineinsenken, und heraussaugen, so viel sie tragen können. Dem Christen ist Gottes Wort und Christi Kreuz der lieblichste, süßeste und reichste Blumengarten, in dem er sich bald auf diese, bald auf jene Blume setzt, und auch so tief wie möglich in den Kelch der Leiden und des Kreuzes Jesu sich einsenkt, und Saft und Kraft herauszieht, es in sich durch Gebet und Übung bereitet, zu seiner und anderer Erbauung und Seligkeit, so dass seine Worte und Werke nicht nur freundlich, süß und lieblich, sondern auch nützlich, segnend und heilbringend sind. Er schafft Freude und Nutzen um sich her. Wer durch die Betrachtung des Wortes Gottes und durch sein Verweilen beim Kreuze Christi mit Segen und Kraft so erfüllt wird, als die Biene reichbeladen von den Blumen zurückkehrt, der wird ein Segen des Landes, in dem er wohnt, ein Licht derer, die ihn umgeben. Die Anhänglichkeit der Bienen an ihren König, ist nicht weniger erfreulich für das Christenherz, das ohne Christum nicht leben und nicht bestehen kann, das ihm überall nachfolgt, und nur bleibt, wo er bleibt. Besonders nachahmungswürdig ist aber ihr verborgenes Wirken, wobei sie durchaus von keinem Auge wollen gesehen sein, als von ihrem Könige. Sie sind unermüdet geschäftig und decken es sorgfältig zu, verbauen alle Fensterchen und Öffnungen, durch die man sie beobachten will. So will der Christ selbst seine Linke nicht wissen lassen, was seine Rechte tut. Es ist ihm genug, dass es der weiß, der ins Verborgene sieht. Er stellt seine Werke nicht zur Schau aus, und tut das Gute nicht, um vor den Menschen gesehen zu werden. Die Biene spinnt auch nicht aus sich selbst heraus, wie die Spinne; sie sucht, was Gott gegeben hat. So sucht der Christ nichts in sich selbst, sondern da, wo der rechte Saft zu finden ist, in Christi Wort und der Gemeinschaft seiner Leiden. (Johannes Evangelista Gossner)

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