„Herr, erquicke mich um deines Namens willen, führe meine Seele aus der Not um deiner Gerechtigkeit willen.“

Nacht und Schlaf ist jetzt zurücke,
Und ich soll zur Arbeit gehn.
Nun die ersten Augenblicke
Müssen auf den Himmel sehn.
Lieber Vater, walte du,
Führe mich dem Himmel zu.

Dass du mich die Nacht beschützet,
Dafür sei dir Dank gebracht;
Nimm, was mir am Tage nützet,
Gleichfalls väterlich in Acht.
Treuer Vater, walte du,
Führe mich dem Himmel zu.

In so mancherlei Beschwerden
Sieh und wende meine Not,
Und bei meinem Schweiß auf Erden
Segne mir mein Stücklein Brot.
Reicher Vater, segne du,
Führe mich dem Himmel zu.

Übereilte mich die Sünde,
Denn du weißt, wie schwach ich bin.
So vergib mir, deinem Kinde,
Wirf mich nicht im Zorn dahin.
O Erbarmer, schone du,
Führe mich dem Himmel zu.

Jesu, du nur bist mein König,
Herrsche du allein in mir;
Mache dir mich untertänig,
Denn mein Herz gehöret dir.
Nun, mein Herr, regiere du,
Führe mich dem Himmel zu.

Lass dein Schäflein Weide finden
Unter deinem sanften Stab;
Bleib' ich einen Schritt dahinten.
Schneide mir den Irrweg ab.
Treuer Hirte, rufe du,
Führe mich dem Himmel zu.

Lehr' mich als am Tage wandeln,
O du werter heil'ger Geist,
Gib mir Weisheit, so zu handeln.
Wie es Christen würdig heißt.
Was ich nicht kann, schaffe du,
Führe mich dem Himmel zu.

Wenn ich endlich ausgewallet,
Lass mich schlafen in der Gruft;
Wenn dann die Posaune schallet.
Die uns zum Erwachen ruft,
Führe mich dem Himmel zu;
Dort ist Leben, dort ist Ruh.

Amen! (Christian Wilhelm Spieker)