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Psalm 139,14

Psalm 139,14

Andachten

Ich danke Dir darüber, dass ich wunderbarlich gemacht bin. Wunderbarlich sind Deine Werke, und das erkennt meine Seele wohl.

Die Weisheit, Güte und Allmacht Gottes ist zwar an allen Werken der Schöpfung zu ersehen, wenn man sie mit einiger Aufmerksamkeit betrachtet. Das kleinste Würmlein ist eben sowohl ein Zeuge von den herrlichen Eigenschaften des Schöpfers aller Dinge als der unermessliche Raum des Himmels, woran die prächtige Sonne strahlet, die den ganzen Erdkreis erwärmt und erleuchtet. Wir werden daher in der heil. Schrift selbst je und je zur Bewunderung der Werke Gottes in der Natur aufgerufen, wie z.B. Ps. 104. ausführlich geschieht; und Röm. 1,20. wird es sogar den Heiden als eine strafbare Nachlässigkeit angerechnet, wenn sie nicht an den Werken, nämlich an der Schöpfung der Welt, Gottes unsichtbares Wesen, das ist Seine ewige Kraft und Gottheit, erkennen und preisen lernen.

Das höchste und vornehmste Meisterstück des Schöpfers aber ist der Mensch selbst, insofern er aus einer vernünftigen Seele und aus einem künstlich gebauten Leib besteht. Wir mögen auf die Natur, Kräfte und Wirkungen unserer Seele, oder auf die Einrichtung unsers Körpers und seiner Teile samt ihren Verrichtungen sehen, so sind wir uns selbst ein erstaunenswürdiges Rätsel.

Die scharfsinnigsten Naturforscher müssen bei den sorgfältigen Untersuchungen, die sie angestellt haben und noch anstellen, immerhin bekennen, dass die Zeugung und Empfängnis, die nach und nach fortschreitende Entwicklung und Bildung im Mutterleibe, die Nährung der Leibesfrucht, so lang sie noch im Verborgenen ist, und die darauf erfolgende Geburt, lauter unbegreifliche Wunder der göttlichen Weisheit und Allmacht sind. Man hat z.B. in Ansehung der Bildung bemerkt, dass in vierzehn Tagen nach der Empfängnis der Kopf schon unterschieden werden kann, die Nase die Gestalt von einem hohen Faden hat, die Augen zwei schwarze Flecklein, und die Ohren zwei kleine Löchlein vorstellen. Nach drei Wochen sieht man den Anfang zu den Schenkeln, Händen und Füßen, die Arme wachsen besser, und die Finger lösen sich eher von einander, als die Zehen; die Knochen sind wie ausgebreitete Fäden, die Rippen neigen sich gegen dem Rückgrate. Nach einem Monat sieht man den Riss des Körpers genau ausgemalt, die Hüfte und der Bauch sind erhoben, die Finger und Zehen getrennt, die Eingeweide ein kleiner Pack von durchschlungenen Fäserchen, die Haut ganz dünn, und die Knochen noch ein Gallert. Nach sechs Wochen zeigt sich schon die erste Bewegung des Herzens; und nach zwei Monaten erscheint der Anfang zu den Knochen an den Armen, Schenkeln und Füßen, und an der Spitze des untern Kiefers usw. Ganz eigentlich drückt sich also David V. 15. des obigen Psalmen aus, da er (im Grundtext) sagt: Deine Augen sahen mich, da ich im tiefsten Ort, vergleichen die Abgründe der Erde sind, wie mit der Stricknadel gestaltet worden bin. So wenig der Landmann, wenn er seinen Samen auf den Acker ausstreuet, zur Bildung der daraus hervorkeimenden Früchte durch eigene Kunst etwas beiträgt: so wenig hängt die bewundernswürdige Bildung eines menschlichen Körpers von der Kunst oder Willkür der Eltern ab. Sie ist ganz und gar ein Werk des Schöpfers, dem jeder mit dankbarer Ehrfurcht bekennen muss: Deine Hände haben mich bereitet. Ja möchten wir uns fleißig erinnern, dass nach der Absicht der kostbaren Erlösung, die durch Christum geschehen ist, unser Leib ein Tempel des Heiligen Geistes sein, - und, wenn er das ist und bleibt, einst in der Ähnlichkeit mit dem verklärten Leibe unsers Erlösers wieder hervortreten solle! (Magnus Friedrich Roos)

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