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Johannes 16,24

Johannes 16,24

Andachten

Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei!
Hilf uns, o Gott, der Leitung Deines Geistes völlig folgen! Zu frommen Gebeten hat Er uns heute durch Dein heiliges Wort gerufen; hat frommen Gebeten heute wiederum Deinen Segen zugesagt; hat uns freundlich locken wollen, dass wir glauben sollen, Du seist unser rechter Vater und wir Deine rechten Kinder. Ja! Du bist es, wir sind des fröhlich und gewiss. Wir aber sollen es noch täglich mehr und völliger werden. So beten wir denn, Du wollest uns darin helfen, und flehen, dass durch Deine Gnade dieses Gebet uns solchen reichen Segen bringen möge, der uns beseligt in Zeit und Ewigkeit. (E. P. Hörschelmann.)


Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei.
Welche Verheißung: Bittet, so werdet ihr nehmen! Jesus sagt's. Darum glauben wir's. Er ist ja die Wahrheit. Er lügt nicht; er irrt sich nicht. Er ist vom Vater ausgegangen. Er muss doch also auch besser wissen als wir und alle Klugen der Erde, ob der Vater der Menschen Bitten hört und erhört. Und nun verheißt Jesus so bestimmt: Bittet, so werdet ihr nehmen. Darum zweifeln wir nicht, was auch der Unglaube sage. Gott erhört Gebete. Er ist der Lebendige und Allmächtige, der unsere Gebete in sein Weltregiment mit aufnimmt, der, wie nach unserm Tun überhaupt, so nach unsern Gebeten insbesondere unsere Lebensschicksale lenkt und wandelt. Und er ist der Vater; und in seiner Liebe will er uns so gern Gutes schenken, aber er kann uns immer das Beste nur dann schenken, wenn wir darum bitten. Darum bittet, so werdet ihr nehmen. Immer! Zwar nicht immer so, wie wir es dachten; nicht immer das, was wir bittend nannten, aber immer das, was wir bittend meinten: Gutes, Heil und Segen. Wenn er uns nicht erhört, so wie wir's wollten, er tut es nur, weil wir, ohne es zu wissen, um Stein und Schlange gebeten. Böses aber kann er uns nicht geben in seiner Liebe. Noch nie ist ein Mensch mit leeren Händen vom Gebet zurückgekommen. Aber mehr noch als auf diese Erfahrungen wollen wir uns einfältig verlassen auf Christi große Verheißung. Groß und einfach steht sie da: Bittet, so werdet ihr nehmen. Lasst sie uns ebenso schlicht und einfach annehmen, wie sie uns gegeben ist. Lasst uns die große Liebe lohnen mit einem großen Vertrauen. Lasst uns Gott bittend nahen in allen unsern Anliegen. So werden wir nehmen, dass unsere Freude vollkommen sei. (Adolf Clemen)


Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen sei.
Eine Antwort auf die Frage: „wie sollen wir beten? lehre uns beten“, gibt Jesus auch in den vorstehenden Worten; er weist sowohl die damaligen Jünger als auch uns auf eine unvollkommene, erfolglose Art des Betens hin, und aus diesem Hinweis können wir entnehmen, wie das rechte Gebet beschaffen sein soll. Freilich setzt der Herr voraus, dass seine Jünger überhaupt beten; wo diese Voraussetzung nicht zutrifft, wo man gar nicht den Versuch macht zu beten, da wird es nimmermehr zum rechten Beten kommen. Aber auch wenn wir beten wollen, wenn wir nach guter Christensitte Morgens und Abends unsere Andacht vor Gottes Angesicht halten wollen, müssen wir doch oft mit Schmerz erkennen, dass unser Gebet kein rechtes gewesen. Das Beten erscheint uns als eine schwere Pflicht, als eine mühsame Arbeit, während es uns doch sein müsste ein herrliches Recht und eine selige Freude, wir beten mit dem Munde, ohne dass das Herz dabei bewegt würde. Wir haben so oft beim Beten die Empfindung, als ob der Gott, zu dem wir reden, weit entfernt wäre, ja als ob eine Kluft zwischen ihm und uns bestehe, die es zweifelhaft macht, ob unsere Stimme wirklich an sein Ohr dringt. Es geht uns beim Beten vielfach so, wie Jak. 4, 3 zu lesen ist: ihr bittet und kriegt nicht, es fehlt uns an Erfahrung von der Gebetserhörung, wir spüren wenig von der Erfüllung der Verheißung Jesu: bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen werde. Warum ist dem so? Die erklärende Antwort gibt uns eben das Wort Christi: bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen. Also darauf kommt es an, im Namen Jesu beten; im Namen Jesu beten aber heißt im lebendigen Glauben an ihn beten, je stärker und lebendiger unser Glaube an Jesum Christum ist, desto besser wird es mit unserem Beten stehen. Durch den Glauben werden wir mit dem Heiland also eins, dass wir in Wahrheit sprechen: Jesus Christus ist mein Herr, und was wir dann betend vor den Vater bringen, das legt mit uns der dem Vater ans Herz, der mit uns verbunden ist und auf dem das Wohlgefallen des Vaters ruht, von ihm bevollmächtigt, in seinem Namen beten wir. Dieser Glaube aber wächst und erstarkt in dem Maße, als der Name Jesu Christi, in dem er sich offenbart, als sein Wort, das diesen Namen entfaltet und erklärt, das Element wird, in welchem unsere Seele lebt und webt, so dass der ganze Inhalt unseres Herzens, den wir im Gebet vor Gott ausschütten, von diesem Namen und Worte durchleuchtet, geheiligt, bestimmt und beherrscht wird; wir beten nur in der Vollmacht, im Namen Christi, so weit wir in dem gläubigen Sinn und Geist beten, den sein Name in uns schafft und fördert. Dringe ein in den Namen deines Heilands, suche ihn immer mehr in seinem Worte zu erkennen und dabei halte an am Gebet, das ist demnach die Antwort, die der Herr uns in den vorstehenden Schriftworten gibt auf die Frage: wie sollen wir beten? Den Herrn zu erkennen ist ewiges Leben (Joh. 17, 3) und bei solcher wachsenden Erkenntnis, bei der sich dadurch vertiefenden Gemeinschaft mit dem Herrn, da muss wahrlich auch unser Gebet neues Leben empfangen, dass wir je mehr und mehr beten im Geist und in der Wahrheit, dass das Gebet werde unseres Herzens Lust, dass wir den Vater in dem Sohne uns nahe wissen beim Gebet, und dass wir immer reichlicher erfahren, wie der Herr hält, was er verspricht: bittet, so werdet ihr nehmen, dass eure Freude vollkommen werde. (Thomas Girgensohn)

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nt/43/johannes_16_24.txt · Zuletzt geändert: von aj
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